With the Diamond series, Vincent is launching a special edition of the premium SA-T7MK preamplifier, which was only revised last year and has an excellent sound. Why are they doing this?

Wie formulierte es einst der Bundeskanzler Helmut Kohl: »Entscheidend ist, was hinten rauskommt«. Ein Satz, der über die Grenzen der Politik hinaus Gültigkeit besitzt. Auf den Bereich HiFi und High End übertragen, bedeutet das ganz einfach, dass das klangliche Resultat zählt und nicht der Weg dahin. Röhre oder Transistor, Flächenstrahler oder konventionelle Chassis und auch die Frage nach dem Material für die Leiter eines Kabels, Kupfer, Silber oder Gold sind sekundär zu betrachten, denn es zählt, was die Ohren hören. Man könnte meinen, es mit einer Binsenweisheit zu tun zu haben. Dem ist aber leider nicht so. Denn längst werden eine Vielzahl neuer Geräte in erster Linie mit Ausstattungs- und Anschlussvielfalt vermarktet. Schließlich kann König Kunde an diesem Punkt auch mit Leichtigkeit die Unterschiede erfassen.

Konkret findet diese Entwicklung auch bei digitalen Quellgeräten statt. So trifft es auch CD-Player im klassischen Bereich, die über mindestens drei digitale Eingänge für externe Signallieferanten fungieren müssen – ein USB-B-Eingang scheint Pflicht zu sein –, sich ins heimische Netzwerk per LAN oder WLAN einfügen und unter Umständen dann auch noch einen Streaming-Client mit an Bord haben und somit schließlich auch noch per App gesteuert werden können. Wer sich für diese Merkmale weniger oder gar nicht interessiert, ist dann dennoch gezwungen, sie mit zu erwerben. Nicht selten gehen diese Entwicklungen auf Kosten der Qualität. Exakt diese Einsicht hat bei der amerikanischen Edelschmiede McIntosh jetzt zur Entwicklung des neuen MCD350 AC geführt, dessen Auftrag einzig und alleine darin besteht, Musik von SACDs und CDs in bestmöglicher Qualität wiederzugeben. Digitale Eingänge oder eine Netzwerkanbindung gibt es bei dieser Maschine nicht.

Um das Ziel hochmusikalische Wiedergabe zu erreichen, haben sich die Entwickler intensiv mit dem MCD350 AC beschäftigt und ihn bis ins kleinste Detail sorgfältig konstruiert. Dazu gehört zunächst eine dreiräumige Aufteilung des Gehäuses. In der typischen Glasfront sind das Display und die Steuerungstasten samt der zugehörigen Prozessoren untergebracht. Hinter dem abgekapselten Laufwerk befindet sich die analoge Ausgangsstufe. Das  große und stabile Linear-Netzteil mit zahlreichen dezentral angeordneten Spannungsregulatoren sowie der symmetrische 32-Bit192-Kilohertz-D/A-Wandler befinden sich im elektromagnetisch abgeschirmten Untergeschoss. Auch die Rückseite des MCD350 ACs gibt darüber Aufschluss: die analogen Festpegelausgänge, die als symmetrische und Chinchausführung vorhanden sind, liegen im oberen Teil der Rückwand. Optischer und koaxialer Digitalausgang sind dagegen im unteren Part des Gehäuses zu finden. Mit anderen Worten für die größtmögliche Reinheit des Signals ist nicht nur großer elektrischer, sondern eben auch mechanischer Aufwand betrieben worden.

Die eigentliche Pick-Up-Einheit verfügt über zwei Lasereinheiten unter der Linse mit unterschiedlichen Wellenlängen. Damit kann der McIntosh CDs und SACDs auslesen. Erstaunlich sind die Eigenschaften des grundsoliden Laufwerks, das die Silberlinge mit einem Servomotor neuester Bauart quasi geräuschlos dreht. Dieser Vorgang geschieht beim MCD350 AC mit doppelter Geschwindigkeit, so dass die ambitionierte Fehlerkorrektur mehr Zeit hat, ihre Arbeit zu machen. Die Schublade hinterlässt bei uns einen bleibenden Eindruck: sie fährt leise und präzise ein und aus, da klappert nichts, da wackelt nichts. Kein Wunder also, dass der Player in Summe stattliche 13 Kilogramm auf die Waage bringt.

Aus Kostengründen gespart?

Viele Hersteller verschenken durch Beilegen eines Standardnetzkabels klangliches Potential. Das weiß auch Audio-Components-Geschäftsführer Adib Khavari, dessen primäres Ziel war und ist es schon immer gewesen, Kunden ein exzellentes klangliches Resultat zu ermöglichen. Statt viele Erklärungen für einen durchaus sinnvollen Zusatzverkauf zu liefern, packt der Vertrieb dem Player derzeit gleich ein passendes Netzkabel Venom HC aus dem Hause Shunyata bei, das, wenn es separat gekauft würde, alleine mit 400 Euro zu bezahlen ist. Aus Interesse hat i-fidelity.net es mal mit der typischen Beipackstrippe verglichen, die umgehend dafür sorgte, dass sich Aspekte der räumlichen Wiedergabe verschlechterten, der Bass aufgedunsen wirkte und die Detailpräzision ihre Qualität nahezu vollständig einbüßte. Mit anderen Worten kümmert sich der McIntosh-Vertrieb tatsächlich darum, dass die Produkte ihr Potential voll entfalten können.

Aufgrund der klaren Auslegung des Players ist die Bedienung kinderleicht. Mit den acht Tasten auf der Front werden alle wichtigen Funktionen gesteuert. Liegt eine Hybrid-SACD im Laufwerk, kann zwischen der hochauflösenden SACD- und der klassischen CD-Spur gewechselt werden. Mit der beiliegenden Fernbedienung braucht man ein wenig Zeit, um sich mit allen Funktionen vertraut zu machen und sie dann wunschgemäß zu steuern, denn es sind nicht alle Tasten funktionsfähig und teilweise muss eine »Shift«-Funktion benutzt werden. Unter anderem kann über den Infrarotgeber auch die automatische Abschaltfunktion ein- und ausgeschaltet werden. Ist diese Funktion aktiv, verabschiedet sich der Player nach 30 Minuten ohne Signal in den Stand-by-Modus. Auch lässt sich die Helligkeit des Displays mit der Fernbedienung in drei Helligkeitsstufen variieren oder auch vollständig verdunkeln.

Im Hörraum wartete der Audionet SAM G2 darauf, sowohl symmetrisch als auch per Cinch mit dem MCD350 AC Kontakt aufzunehmen. Zum Vergleich stand unser bewährter Marantz SA-KI Pearl bereit, der ebenfalls SACDs und CDs verarbeiten kann. Klangliche Unterschiede sollten dann über die KEF Reference 5 gut auszumachen sein. Wichtig ist, dass solche Vergleiche nicht nach einem »Kaltstart« stattfinden, da alle beteiligten Komponenten ihr volles Klangpotential erst nach einigen Stunden erreichen. Vorher erzielte Ergebnisse lassen sich ansonsten im Wiederholungsfall nicht reproduzieren. Beginnen wir mit der stillen und leisen Kombination »Spiegel Im Spiegel« des estnischen Komponisten Arvo Pärt. Getragen von drei sich permanent wiederholenden Dreiklängen des Klaviers entfaltet sich die von der Geige vorgetragene Melodie filigran. Der McIntosh gibt diese zerbrechlich wirkenden Töne mit großer Stabilität und Klarheit wieder. Wenn der Hammer die Klaviersaiten trifft, kann man ihn »sehen«. Ein kurzer Vergleich mit der von Tidal über einen Audirvana+ getunten Rechner gestreamten Version offenbart, dass der MCD350 AC tatsächlich die Töne kontrastreicher vor einem deutlich schwärzeren Hintergrund abbildet, er ist fokussierter in der Wiedergabe und offenbart ein deutliches Mehr an Details. Vor allem aber wirkt die CD als Quelle glaubhafter und darum geht es schließlich.

Ein Groove zum Verlieben

Wenn der amerikanische Fusion-Musiker Miles Mosley mit seinem Titel »Abraham« loslegt, ist augenblicklich die Existenzberechtigung eines Player dieser Preisklasse gegeben. Zum einen weil er die Stimme deutlich plastischer herausarbeitet als es der zum Vergleich hinzugezogene Marantz schafft, bei dem man den Eindruck nicht los wird, durch die Fensterscheibe vom Mischpult aus ins Studio zu schauen. Beim McIntosh kommt man näher an die Musiker, es gibt nichts Trennendes zwischen Musikern und Hörern. Unverschämt gut ist zudem die hochenergetische Präsentation der Bläsersätze, die nicht als verschwommene Fläche im Klangbild auftauchen, sondern separiert mit kompletter Strahlkraft agieren. Es wird schwer im vierstelligen Eurobereich etwas Vergleichbares zu finden, das steht bereits jetzt fest. Denn auch seine Fähigkeit, den Hörer in Musik zu ziehen, ist einfach sensationell. Man hört den Kontrabass nicht einfach, sondern man folgt ihm mühelos. Faszinierend ist auch die Spannkraft zwischen den Musikern, die auf preiswerteren Playern meistens lustlos agieren und jetzt bei diesem McIntosh intonieren als ob es einen Preis zu gewinnen gibt.

Mustergültig ist auch die natürliche Wiedergabe, die sich mit dem Schlusschor aus Beethovens 9. Symphonie von einer SACD kommend gut prüfen lässt. Volle Dynamik und vor allem die Auflösung bis in kleinste Detail sichern ihm bereits jetzt den Status der i-fidelity.net-Referenz. Denn ein Umstand für den sich die Investition auf jeden Fall lohnt tritt jetzt voll und ganz zu Tage: man vergisst beim Hören, dass man vor einer Anlage sitzt. Nur die Musik steht im Raum, holographisch in der Abbildung, homogen im klanglichen Eindruck und mit der eines Orchesters entsprechenden lebendigen Energie. Auch verliert man bei der teils hohen Komplexität, die durch die Vielzahl an Schallquellen entsteht, nicht den Überblick. Unserer Wahrnehmung bleibt überlassen, worauf die Aufmerksamkeit gelenkt wird: Orchester und Chor lassen sich separat verfolgen, weil es keine Unschärfen in der Wiedergabe gibt. Somit steht fest, dass der McIntosh MCD350 AC den Klassenmaßstab klanglich neu definiert und das Kapitel physischer Tonträger durchaus weiter geschrieben werden kann.

Messwerte CD-Player McIntosh MCD350 AC

Verzerrungen:
Klirrfaktor (THD+N):   0,0013 %
IM-Verzerrungen (SMPTE):   0,0005 %  
IM-Verzerrungen (CCIF):  0,0003 %


Störabstände:
Fremdspannung (20 kHz):   -103,7 dBr
Geräuschspannung (A-bewertet):   -106,7 dBr


Wandlerlinearität:
-50 dB:   0,012 dB
-60 dB:   0,012 dB
-70 dB:   0,024 dB
-80 dB:   0,013 dB
-90 dB:   0,70 dB


Sonstige:
Ausgangsspannung:   2,19 V
Kanaldifferenz:   0,026 dB
Ausgangswiderstand:   595 Ω


Stromverbrauch:
Stand-by:   0,4 W
Leerlauf:   13,5 W

Hersteller:   McIntosh, Bingham, USA

Vertrieb:   Audio Components, Hamburg

Modell:   MCD350 AC

Kategorie:   SACD- und CD-Spieler

Preis:   5.950 Euro

Garantie:   3 Jahre (nur über Audio Components)

Eingänge:   Fernbedienung, Fernein- und ausschaltung, Kaltgerätebuchse

Ausgänge (analog):   1 x XLR, 1 x Cinch

Ausgänge (digital):   1 x optisch, 1 x koaxial

Abspielbare Formate:   SACD, CD, MP3, WMA

Lasereinheit:   Twin-Pick-Up

Fernbedienung:   im Lieferumfang enthalten

Abmessungen (B x H x T):   44,5 x 15,2 x 42 cm

Gewicht:   12,7 kg

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Der McIntosh MCD350 AC wird seinem eindeutigen Auftrag hundertprozentig gerecht: überragend klingende Wiedergabe von SACDs und CDs. Auf Basis des soliden mechanischen Aufbaus, der Auswahl passender Bauteile und selbstverständlich der langen Erfahrung, die die Amerikaner besitzen, gelingt dieses Unterfangen auf höchstem Niveau, was nicht zuletzt an dem aktuell beiliegenden Netzkabel Venom-HC aus dem Hause Shunyata liegt. Das i-Tüpfelchen ist der in Relation attraktive Verkaufspreis für dieses Paket, denn um die Performance des McIntosh zu übertreffen, ist dann ein fünfstelliger Betrag fällig. Wer eine große Sammlung an Zwölf-Zentimeter-Silberscheiben besitzt, kann sie mit Hilfe dieses edel und puristisch konzipierten McIntosh-Players auf sensationellem klanglichen Niveau genießen, weil eben doch tatsächlich entscheidend ist, was hinten rauskommt.   Olaf Sturm

McIntosh MCD350 AC
Preis: 5.950 Euro
Garantie: 3 Jahre (über Audio Components)
überragend
sehr gut
gut
sehr gut
sehr gut

TEST

CD/SACD:
McIntosh MCD350 AC
Autor:
Olaf Sturm
Datum:
24.01.2018
Hersteller:
McIntosh