With the Diamond series, Vincent is launching a special edition of the premium SA-T7MK preamplifier, which was only revised last year and has an excellent sound. Why are they doing this?

Im Normalfall ticken die Uhren bei High-End-Herstellern langsam. Die Entwicklung der Geräte erfordert Zeit, schließlich sollen sie sich deutlich vom HiFi-Segment absetzen. Verzögerungen gelten gemeinhin nicht als Nach-, sondern sogar als Vorteil. Bei Burmester ist und war das schon immer anders. Als andere Hersteller noch überlegten, ob eine USB-Schnittstelle sinnvoll ist, war sie bei vielen Burmester-Komponenten bereits implementiert – ein typisches Beispiel dafür, dass das Berliner Team seiner Zeit oftmals einen Schritt voraus ist und bereits heute darüber nachdenkt, was die Kunden morgen ganz selbstverständlich erwarten. Dieses Weiterdenken führte jetzt zur Vorstellung einer kompletten Burmester-Anlage namens Phase 3. Sie kommt für Menschen in Frage, die entweder noch gar kein Musiksystem besitzen oder die ihr altes Equipment durch etwas Neues ersetzen wollen.

Die Typenbezeichnung »Phase 3« hat nichts mit gewöhnlichem Marketing-Getue zu tun. Vielmehr fußt sie auf dem roten Faden, dem das Team um Stefan Größler bei der Geräteentwicklung schon immer gefolgt ist: Phase 1 steht für das Erreichen exzellenter Klangqualität. Um Komfort und einfache Bedienbarkeit geht es in Phase 2, und in Phase 3 werden diese Aspekte schließlich um die Faktoren Ambiente, Design und Lifestyle erweitert. Weil das beim ersten All-In-One-Set so perfekt gelungen ist, trägt es den Namen Phase 3. Und um es direkt zu sagen: Ein einziger Blick reicht zur Bestätigung dieser Aussagen.

Die Burmester Phase 3 besteht aus dem MusicCenter 161 und den Lautsprechern B15. Im Lieferumfang befinden sich zudem ein drei Meter langer Lautsprecher-Kabelsatz. Optional legt Burmester auch Apples iPad Mini bei. Sollte ein Tablet bereits vorhanden sein, reicht das Aufspielen der Burmester App, um in den denkbar einfachen und komfortablen Bediengenuss zu kommen. Die erste Inbetriebnahme nimmt allerdings ein wenig Zeit in Anspruch, denn zunächst muss der 161er eingerichtet werden. Er vereint in seinem Gehäuse die beiden Einzelkomponenten Burmester 151 und Burmester 101. Mit anderen Worten verfügt er über ein Laufwerk, um CDs zu rippen und auf der eingebauten Festplatte zu speichern, und bietet eine Verbindung zum Internet, die neben den Radiostationen auch den Zugang zum kostenpflichtigen Musik-Streamingdienst Tidal und zum HighRes-Audioportal ermöglicht.

Da das MusicCenter 161 sein eigenes WLAN-Netz aufbauen kann, ist die Bedienung per App auch dort möglich, wo es keinen Zugang zum World Wide Web gibt. Da es aus dem Stand heraus so mit dem iPad kommunizieren kann, ist die Verbindung mit dem hauseigenen WLAN kinderleicht hergestellt. Noch einfacher wird das Ganze, wenn ein Netzwerkkabel verwendet wird. Dann haben wir eine sofortige und direkte Verknüpfung und alles läuft wie in meinem Fall stabil und vor allem störungsfrei. Mit dem mitgelieferten 10-Quadratmillimeter Kupferkabel wird die Verbindung zu den B15-Lautsprechern hergestellt – damit ist alles an Bord, was man zum genussvollen Musikhören braucht.

Klare Designsprache

In der Ausführung »Retro-Style« ist das mehrfach verstärkte und auf Schwingungsarmut getrimmte MDF-Gehäuse der Lautsprecher entweder in Rot oder Schwarz erhältlich, die entkoppelte Schallwand erstrahlt hingegen im klassischen Burmester-Chrom-Look. Die Stahlausführung mit anthrazitfarbenem Lack nennt sich »Loft-Style«, die mutet dann eher industriell an. Der integrierte Fuß der B15 ist höhenverstellbar. Dafür gibt es drei Möglichkeiten, deren korrekte Wahl sich nach Hörabstand und Sitzhöhe richtet. Entwicklungsziel war es, die Abbildung der Bühne nicht in Kniehöhe erfolgen zu lassen, sie soll der eines kleinen Standlautsprechers entsprechen. Chassis und Weiche sind auf diese Eigenschaft hin optimiert worden. Bei wandnaher Aufstellung lässt sich die gelieferte Tieftonenergie durch Verschließen der Bassreflexöffnung mit einem passenden Stopfen verringern.

Wer nun denkt, dass es bei einer Komplettlösung nicht mehr auf die »Kleinigkeiten« ankommt, sieht sich in diesem Fall getäuscht. So ist die teure Glasfaser-Membran des Tiefmitteltöners auf Steifigkeit bei niedrigstem Gewicht getrimmt, und für den in seiner eigenen Kammer arbeitenden Hochtöner kommt ein Air-Motion-Transformer zum Einsatz, den Burmester auch in den von i-fidelity.net bereits getesteten Referenz-Lautsprechern BA 71 und BA 31 einsetzt. Die Chassis werden paarweise selektiert – und zwar pro Box und Paar. Dieser aufwendige Prozess schlägt sich natürlich im Preis nieder, ist aber für Burmester aus technisch-klanglicher Sicht unabdingbar.

Und was leistet die Phase 3 nun klanglich? Wie absolviert sie Phase 1? Liefert sie die angestrebte »exzellente Klangqualität«? Um es vorwegzunehmen: Sie nimmt diese Hürde mit Bravour. Nach Aufruf des Streaming-Dienstes Tidal stehen dem Musikhörer Millionen Titel zur Verfügung, von denen man in dieser Qualität jeden einzelnen genießen kann. Mit der Steuerung über das iPad Mini lassen sich Titel und Alben gezielt aussuchen und starten. Beispielsweise das neue Leonard-Cohen-Album »You Want It Darker«, das in der hier gebotenen Klangqualität unter die Haut geht. Gleich beim Titelstück pulsiert die Basslinie mit physischem, aber kontrolliertem Druck. Erstaunlich, wie das bei dem kompakten Gehäuse der B15 überhaupt möglich ist. Auch die Auflösung des tonalen Geschehens lässt keine Wünsche offen, was insbesondere der Kontrast zwischen dem Chor und Leonard Cohens charakteristischer Stimme zeigt.

Selbst mit hohem Aufwand produzierte Titel wie »Wilderness« von der Band Hundreds nimmt die Phase 3 mit Leichtigkeit. Hier besticht das Klangbild mit einem hohen Maß an Aufgeräumtheit und an Klarheit. Ansonsten neigen die unterschiedlichen Schallerzeuger auf dem Markt schon mal dazu, sich gegenseitig zu überlagern. Dann wird aus eindrucksvoller Musik akustischer Matsch, den man sich bei aller Liebe nicht mehr anhören kann. Da Tidal auch auf Rechnern läuft, kann man sich von dieser Tatsache schnell überzeugen. Egal, ob man Tidal als Quelle zum Musikhören oder einfach zum Entdecken neuer Musik einsetzt – die Phase 3 erledigt beides zu unserer vollsten Zufriedenheit.

Nachricht klar formuliert

Nicht ganz erwartet hatten wir den klanglichen Sprung, der sich beim Wechsel auf die Daten von der Festplatte einstellte. Merklich steigen die Auflösung, die Präzision der räumlichen Darstellung und das Netz tonal verwobener Feinheiten. Damit ist die gute Nachricht klar formuliert: Die Burmester Phase 3 stellt in klanglicher Hinsicht keinen Kompromiss dar. Die feinen Glockenschläge zu Beginn von Arvo Pärts »Cantus In Memory Of Benjamin Britten« und der Nachhall pulsieren im Hörraum – fein, exakt und einfach sehr originaltreu. Die Streicher arbeiten sich aus leisester Tonlage dezent ins Geschehen, um schließlich in episch harmonische Breite zu wachsen. Dabei spielt die Phase 3 mit einem offenen, mit innerer Struktur versehenen Klangbild, das sich weitestgehend von den Lautsprechern löst.

Zum furiosen Finale hören wir noch »The Good Life« in 24 Bit/96 Kilohertz von Till Brönner von der Festplatte. Wer sich wirklich dafür interessiert, wie gut Musik aus der »digitalen Konserve« klingen kann, bekommt hier ein leuchtendes Beispiel. Ob es die Klangfarbe der Trompete inklusive kleinster Strömungsgeräusche ist oder das begleitende, perfekt ausgeleuchtete Klavier: Das geht – bei aller Konjunktur des Mediums – mit Vinyl nur im Ansatz. Hier fällt auch eine weitere Eigenschaft auf: Die Phase 3 minimiert die Distanz zwischen den Musikern und dem Hörer. Man wird in das Geschehen auf angenehme Art und Weise hineingezogen. Bei manchen Anlagen klappt das nur über einen zu hohen Pegel, hier funktioniert es alleine über die Qualität der Wiedergabe. Mit der überragend tönenden Burmester Phase 3 kann der Wohnraum also optisch und akustisch auf ein sehr hohes Niveau gebracht werden.

mit Harald Feld, Chief Customer Officer und Chief Operating Officer bei Burmester Audiosysteme

i-fidelity.net:   Herr Feld, Burmester ist es gewohnt, hochwertige Einzelkomponenten zu verkaufen. Wie passt da die neue Phase 3 ins Bild?

Harald Feld:   Sehr gut! Neben den klassischen separaten Komponenten wünschen sich  viele unserer Kunden, die ich gerne auch in weiten Teilen als »Fangemeinde« sehe, eine anspruchsvolle, einheitliche Lösung mit komfortablem Bedienkonzept. Im Normalfall kaufen eine ganze Reihe unserer Kunden Burmester-Systeme in Einzelschritten: erst die Lautsprecher und dann die Elektronik oder eben umgekehrt. Bei der Phase 3 ist mit der Kaufentscheidung alles auf einmal erledigt, und zwar für den Käufer, den Vertrieb und uns als Hersteller. Dass wir mit unserer Entscheidung für dieses Konzept richtig lagen, zeigen die Bestellungen, die durchaus über dem von uns Erwarteten liegen.


i-fidelity.net:   Möchte Burmester mit dieser High-End-Anlage neue Käuferschichten erschließen?

Harald Feld:   Neue Käufer zu erreichen, ist eine der klaren Zielsetzungen, die wir mit der Phase 3 verfolgen. Des Weiteren möchten wir bestehenden Kunden eine Option bieten, einen weiteren Raum im Haus zu beschallen oder eine Zweitanlage zum Beispiel für ihr Büro zu installieren. Die Phase 3 ist sicher auch eine gute Option, eine in den Jahren liebevoll zusammengestellte Anlage durch ein auch optisch attraktives Gesamtkonzept zu ersetzen.


i-fidelity.net:   Burmester ist weltweit aktiv. Gab es international unterschiedliche Reaktionen auf die Einführung der Phase 3?

Harald Feld:   Um es auf den Punkt zu bringen: Wir freuen uns über ein weltweit sehr positives Feedback und exzellentes Orderverhalten. Auch die internationale Fachpresse ist begeistert, zahlreiche Titelseiten bestätigen auch den optischen Gehalt der Anlage. Das gibt uns Mut und bestätigt uns, hier einen Nerv getroffen zu haben, der bisher so nicht bedient wurde. Die dynamischen asiatischen Märkte sind sehr aufgeschlossen für diese neue »Phase«. Unsere in den vergangenen Jahren deutlich gestiegene Markenbekanntheit – auch durch unsere fruchtbare Zusammenarbeit mit Porsche und Mercedes getrieben – hilft hier sehr bei der Platzierung.


i-fidelity.net:   Da Sie weltweit unterwegs sind, interessiert i-fidelity.net natürlich, welche High-End-Messen Sie als erfolgreich bezeichnen und warum?

Harald Feld:   Bei weltumspannender Betrachtungsweise ist hier an erster Stelle die High End in München zu nennen. Im Mai treffen wir dort den überwiegenden Anteil unser weltweit 48 Distributoren, um unsere Neuheiten zu präsentieren. Das Messemodell ist vorbildlich und findet hohe Anerkennung. Hier ist seitens der Organisatoren in den letzten Jahren hervorragende Arbeit geleistet worden. Des Weiteren ist die CES in den USA zu nennen, die immer noch einen wichtigen Impuls für den amerikanischen Markt bietet. Im für uns wichtigen asiatischen Markt ist die Hong Kong Messe extrem wirkungsvoll. Unser langjähriger Distributor stellt dort in großzügigen Räumlichkeiten regelmäßig unsere Highlights aus, und für mich bietet sich dort eine weitere Gelegenheit, die Kunden der Region zu treffen. Meine persönliche »Lieblingsmesse« ist die im Anschluss daran stattfindende Veranstaltung in Taiwan. Da die Ausstellung dort eher von landesspezifischem Interesse ist, bietet sie für mich die Gelegenheit, mir in Ruhe einen Überblick über die aktuellen Trends der Branche zu verschaffen. Die Vorführungen finden dort in typischen Wohnraumgrößen statt, was eine realistische Einschätzung der Qualität ermöglicht. Zudem kennen Sie uns als Unternehmen, das äußerst selten einer Entwicklung hinterherläuft. Denken Sie beispielsweise an Bluetooth, USB und zuletzt die Implementierung von Streaming-Diensten.


i-fidelity.net:   Das ist ein gutes Stichwort. Mit der Burmester Phase 3 besteht die Möglichkeit, Musik mit dem Streaming-Dienst »Tidal« zu genießen. Wie reagieren Ihre doch eher durch klassische Tonträger geprägten Kunden darauf?

Harald Feld:   Die Streaming-Dienste bieten Burmester-Kunden eine gute Möglichkeit, neben dem Hörgenuss der eigenen Sammlung über die Phase 3 auf ein nahezu vollständiges Musikarchiv zugreifen zu können. Dies bereitet vielen einen Mehrwert in der Nutzung. Es ist immer wieder ein kleines Abenteuer, eingetretene Pfade des eigenen Musikgeschmacks zu verlassen und sich auf Neues einzulassen – bei Tidal geschieht das in einer komfortablen Art und Weise ohne Zusatzaufwendungen. Wer den Komfort und die Klangqualität einmal erlebt hat, ist meistens nachhaltig infiziert.


Burmester MC 161

Messwerte Musicenter Burmester 161

Leistung:
Nennleistung @ 4 Ohm (1% THD):   180 W
Nennleistung @ 8 Ohm (1% THD):   115 W

Verzerrungen:

Klirrfaktor (THD+N, 10 Watt @ 4 Ohm):   0,014 %
 
Sonstige:

Obere Grenzfrequenz (-3dB / 10 W @ 4 Ohm):   76 kHz

Kanaldifferenz:  
0,016 dB

Eingangswiderstand:  
21 kOhm

 

Burmester B 15

Lautsprecher Burmester B15

Impedanzminimum:   2,5 Ohm @ 58 Hz

Nennimpedanz (± 20% Toleranz):   3 Ohm

Empfindlichkeit:   89 dB (2,83 V / 1m; 500-5.000 Hz)

 

Hersteller:   Burmester Audiosysteme GmbH

Modell:   Phase 3

Kategorie:   High-End-Audio-Komplettsystem

Preis:   29.800 Euro

Garantie:   2 Jahre (nach Registrierung 3 Jahre Elektronik/5Jahre Lautsprecher)

Funktionen

  • CD Player
  • Rip- und Streaming-Funktion
  • Musikserver
  • FM Tuner
  • USB
  • Steuerung über iPad-App
  • Musik von USB Sticks abspielen
  • Internetradio
  • Audioformate bis 192kHz / 24Bit
  • Integration eines Tidal Accounts (Abo separat)
  • Integration von Highresaudio (Abo separat)

 

 

 

Burmester Audiosysteme GmbH
Wilhelm-Kabus-Straße 47
10829 Berlin

Telefon:   0 30 / 7 87 96 80
Fax:   0 30 / 78 79 68 68

E-Mail:   mail(at)burmester.de
Internet:   www.burmester.de

Die Phase 3 vereint typische Burmester-Tugenden und die Erfahrungen aus vier Jahrzehnten High-End-Entwicklung. Ihr Klang basiert auf der sorgfältig konstruierten Elektronik und den formidablen Lautsprechern, das Ganze ist zuverlässig per App steuerbar: Somit gibt es keine Hürde auf dem Weg zu genussvoller musikalischer Entspannung. Die einzige Entscheidung, die vor der Anschaffung einer Phase 3 tatsächlich getroffen werden muss, ist die der Ausführung: Retro- oder Loft-Style – was gefällt besser? Die Phase 3 ist das am einfachsten zu bekommende Komplett-High-End-System – und dafür gibt es den letzten zu vergebenden Punkt auf dem Weg zum  wertvollen i-fidelity.net-Referenzstempel.     Philip Cornelius

Burmester Phase 3
Preis: 29.800 Euro
Garantie: 2 Jahre
 
Nach Registrierung
Garantie: 3 Jahre (Elektronik)
Garantie: 5 Jahre (Lautsprecher
 
überragend
gut - sehr gut
überragend
überragend
überragend

TEST

All-In-One:
Burmester Phase 3
Autor:
Philip Cornelius
Datum:
09.11.2016
Hersteller:
Burmester