With the Diamond series, Vincent is launching a special edition of the premium SA-T7MK preamplifier, which was only revised last year and has an excellent sound. Why are they doing this?

Zwischen der preiswerten Opticon- und der High-End-Linie Epicon hat Dali die Rubicons positioniert. Und diese Serie stellt bei dieser Betrachtung in der Tat die goldene Mitte dar. Sie verfügt nämlich über Schlüsseltechnologien der großen Baureihe, nur dass die jetzt in einem einfacheren Gehäuse zum Einsatz kommen. Damit transferiert Dali tatsächlich Hightech in einen bezahlbareren Rahmen. Die Rubicon-Familie besteht aus sechs Mitgliedern. Drei davon sind Standlautsprecher, und deren größtes Modell, die Rubicon 8, hat sich im i-fidelity.net-Hörraum eingefunden.

Bei den Ausführungen des rund 1,13 Meter hohen Gehäuses hat man vier Wahl-Möglichkeiten: Hochglanz Schwarz und Weiß, Walnuss sowie ein seidenmattes Rot. Typisch für Dali ist die wirklich gute Verarbeitung der Korpusse, und so ist auch unsere Test-Black-Beauty eine makellose Erscheinung. Wer keinen freien Blick auf die Chassis wünscht, kann sie mit der beiliegenden Bespannung abdecken, was wir bei unseren Hörtests allerdings zu keinem Zeitpunkt machen. Sorgfalt ist bei der Montage der Spikes geboten. Diese werden in kleine Ausleger montiert, was nach einem Kopfstand des 28 Kilogramm schweren Lautsprechers mit dem sogar mitgelieferten Werkzeug erledigt werden kann. Allerdings empfehlen wir Ihnen, Spikes immer erst nach Ermitteln der genauen Aufstellposition zu montieren. Zum einen erleichtert das die Arbeit beim zentimeterweisen Verschieben, zum anderen wird der Boden nicht beschädigt.

Die Rubicon 8 ist eine eindrucksvolle Erscheinung. Das liegt vor allem an den drei 16,5 Zentimeter durchmessenden Tiefmitteltonchassis. Trotz identischer Konstruktion arbeiten sie nicht über das gesamte Spektrum parallel. Um den Bereich unter 500 Hertz kümmert sich der unterste Bass alleine, darüber bekommt er Unterstützung vom zweiten, und ab 800 Hertz arbeiten die drei parallel bis 2.500 Hertz – das ist Arbeitsteilung im Sinne der Klangqualität. Das untere Duo besitzt außerdem ein eigenes, ventiliertes Gehäuse. Technisch betrachtet handelt es sich bereits an dieser Stelle um eine 2½ + ½-Wege-Konstruktion. Ab 2,5 Kilohertz kommt eine Kalotte zum Einsatz, die von einem Bändchen ab 14 Kilohertz noch unterstützt wird. Da beide Hochtöner dann parallel laufen, kommt also nochmals ½-Weg dazu. In Summe ist die Rubicon 8 deshalb als 2½ + ½ + ½-Wege-Bassreflex korrekt beschrieben. Da den Chassis die Aufgabe der Schallwandlung zukommt, ist ihre sorgfältige Konstruktion eine klare Bedingung. Doch wie i-fideltiy.net aus langer Erfahrung weiß, beherrschen die Dänen auch und gerade an dieser Stelle ihr Handwerk.

Beginnen wir mit dem Blick auf die Tiefmitteltöner. Dali-Chef Lars Worre und Entwickler Kim Kristiansen sind bei der Übertragung der technischen Vorgaben von der Epicon auf die Rubicon vollkommen kompromisslos vorgegangen, sonst hätte die Soft-Magnetic-Compound-Technik keinen Einzug in die kleinere Serie gehalten. Doch aufgrund des engeren Preisrahmens sollte der Magnet, also der Motor des Chassis, einfacher aufgebaut sein. Es hat deshalb zahllose Versuche gegeben, bis schließlich ein vollständig aus SMC gefertigtes Polstück entstanden ist, welches mit Kupfer ummantelt ist und von einem großen Ferritmagneten umschlossen wird. Doch was verbirgt sich denn hinter diesem Wunderwerkstoff SMC?

Im Ausgangszustand ist SMC einfach nur ein Pulver. Dieses Granulat kann in viele erdenkliche Formen gebracht und dann durch Backen fixiert werden. SMC verhindert die sonst auftretenden mechanischen Verluste im Motor, weil es über die gewünschte, hohe magnetische Leitfähigkeit verfügt und gleichzeitig eine geringe elektrische Leitfähigkeit aufweist. Die ansonsten an diesem Punkt des Chassis entstehenden Verzerrungen liegen bei Verwendung von SMC auf einem deutlich niedrigeren Niveau, wie Dali ermittelt hat. Premiere feierte diese Technik in der Epicon-Baureihe, deren Qualität auch und gerade in der Wiedergabe tiefer Töne gegenüber der Vorgängerserie um Klassen besser ist. Schadet also nicht, wenn auch die Rubicon 8 davon profitiert.

Bis zu Ende denken

Jetzt liegt der gewünschte verzerrungsarme, schnelle Motor auf dem Tisch. Damit man jetzt eine schwere, mit Verzerrungen behaftete Membran montiert? Natürlich nicht, das Chassis soll dem Hörer seine hohe Qualität möglichst ansatzlos zeigen. Dali verwendet deshalb eine leichte, mit Holzfasern verstärkte Membran. Ihr Gewicht ist sehr gering, was den Antrieb erleichtert. Durch die Steifheit ist die vertikale Auslenkung an allen Punkten der eines Kolbens beim Otto-Motor vergleichbar. Die am äußeren Membranrand montierte Sicke hat Dali für die Rubicon-Chassis ebenfalls neu entwickelt. Sie verhindert, dass beim Ausschwingen der Membran eine Bremswirkung entsteht. Zusammengefasst heißt das, dass die neuen Tiefmitteltöner dem Musiksignal wahrscheinlich mit großer Präzision folgen werden.

Mit der Geschwindigkeit in den unteren Oktaven muss der Hochtonbereich natürlich mithalten können. Dali verwendet hier die Kombination aus einer 29-Millimeter-Kalotte und einem magnetostatischen Bändchen. Diese Konstruktion setzen die Dänen vor allem wegen des breiteren Abstrahlbereichs ein. Denn mit steigender Frequenz steigt auch der Bündelungsfaktor. Resultierend aus der Verwendung dieses Hybrid-Moduls werden viele Dali-Lautsprecher nicht in Richtung Hörplatz eingewinkelt. Sind sie parallel zueinander platziert, ergibt sich zum einen das gewünschte neutrale Klangbild, und zum anderen wird die Zone, in der man tatsächlich stereophon hört, größer. Beim Hören von Musik über die Dalis kann man also auch gut und gerne zu zweit etwas erleben.

Im Hörraum prüften wir zunächst, ob bereits die Kombination mit einem Marantz-Vollverstärker PM6006 (549 Euro) möglich ist. Keine Frage, das spielt schon sehr ordentlich, und vor allem sind auch höhere Pegel möglich. Allerdings ist das keine Kombination, die auf Dauer zu empfehlen ist. Das liegt vor allem am sensationellen Potential der Rubicon 8. Auf jeden ambitionierteren Verstärker reagierte sie positiv. Schließlich war es Audionets SAM G2, der sich als ein optimaler Spielpartner herausstellte. Nachdem er den Antrieb übernommen hatte, ging es nämlich bei der »Tour De France Étappe 2« nämlich richtig ab. Was der Amp an Leistung schaufelt, verwandelt die Rubicon 8 in eine pulsierende Collage elektronischer Musik. Da pulst der Bass mit tiefer, absoluter Genauigkeit, und obwohl die sechs Tieftöner gewaltige Arbeit verrichten müssen, dröhnt und scheppert gar nichts, was im Gegenteil eine ungemein saubere, klar strukturierte Wiedergabe bedeutet – und davon lebt diese Musik. Da wird dem ein oder anderen sicher ein »so habe ich das noch nie gehört« über die Lippen kommen.

Kultur der Wiedergabe

Dass wir es nicht mit einer gigantischen Soundmaschine zu tun haben, offenbart »Same Girl« von Jack Johnson. Bei diesem Stück bildet die Rubicon 8 auch noch das kleinste Detail akkurat ab und stellt den Sänger in glaubhafter Größe genau zwischen die Lautsprecher. Was sich hier andeutet, findet bei Randy Crawfords »End Of The Line« seine Bestätigung. Vorrangig Vokaldarbietungen werden in einem harmonischen Fluss dargeboten, den nur echte Klasse-Lautsprecher erzeugen können. Gemeint ist dabei vor allem der Faktor, dass beim Hören der Musik jeglicher technische Hintergrund verschwindet, dass jeder Ton glaubhaft wirkt. Bei einem solchen Level noch von Musik aus der Konserve zu sprechen, verbietet sich von selber.

Mit der Rubicon 8 kann man aber tatsächlich auch auf Entdeckungstour gehen. So wundere ich mich beim Simply-Red-Klassiker »Fairground« darüber, dass jemand den Schlagzeuger gebeten hat, sich die Haare zu kämmen und aufzuräumen. Da ist eindeutig mehr Präzision drin, es klingt strukturierter, und was sich jetzt im Tiefmitteltonbereich abspielt, setzt Maßstäbe. Das fällt vor allem dann auf, wenn das gleiche Stück nach der Rubicon 8 über einen anderen Lautsprecher gespielt wird. Die einhellige Meinung lautete, dass es jetzt deutlich nach »gebremstem Schaum« klingt. Also schnell zur mitreißenden Rubicon 8 zurück. Mit den »Ghost Riders In The Sky« von Johnny Cash gelingt es ihr in Sekunden, den Hörer ins Geschehen hineinzuziehen. Bis auf das plötzliche Mitsingen des Refrains ist das eine absolut faszinierende Vorstellung. Die »Achter« ist nicht nur die baugrößte der Rubicons, sondern auch die souveränste.

Lautsprecher Dali Rubicon 8

Impedanzminimum:   3,9 Ohm @ 138 Hz

Nennimpedanz (± 20% Toleranz):
   4 Ohm

Empfindlichkeit:   89,7 dB (2,83 V / 1m; 500-5.000 Hz)

 

Hersteller:   Dali, Dänemark

Vertrieb:
   Dali, Deutschland, Bensheim

Modell:   Rubicon 8

Kategorie: 
  High-End-Standlautsprecher

Paarpreis:   4.898 Euro

Konstruktion:   2-½ +½ +½ -Wege Bassreflex

Bestückung:   3 x 16,5-Zentimeter, 1 x 29-Millimeter-Kalotte, 1 x Magnetostat

Übergangsfrequenzen:
   500 Hz, 800 Hz, 2,500 Hz, 14.000 Hz

Anschluss:   Bi-Wiring-Terminal

Besonderheiten:   Spike-Set inklusive Werkzeug im Lieferumfang, abnehmbare Bespannung

Ausführungen:
   Hochglanz schwarz, Hochglanz weiß, rot seidnematt, Walnuss

Abmessungen (B x H x T):   22 x 110 x 45 Zentimeter

Gewicht: 
  27 Kilogramm

 

Dali GmbH
Berliner Ring 89
64625 Bensheim

Tel:   0 62 51 / 9 44 80 77
Fax:   0 62 51 / 9 44 80 75

Internet:   www.dali-deutschland.de

 

Facebook: https://www.facebook.com/DaliLautsprecherDeutschland

Die Dali Rubicon 8 setzt in ihrer Preisklasse einen absolut überzeugenden klanglichen Maßstab und übernimmt den Status »Referenz«. Sie zeichnet weiträumige, transparente und bis tief in den Raum reichende Klangbilder in Kombination mit einem tiefen sowie vollständig kontrollierten Tieftonfundament. Mancher Wettbewerber realisiert diese Qualität erst bei doppeltem Investitionsvolumen. Dali kommt ambitionierten Hörern mit seiner offensiven Preisgestaltung für diesen High-End-Lautsprecher maximal entgegen. Hinzu kommt, dass die Rubicon 8 für das Abrufen ihres klanglichen Potentials keine spezielle Verstärkerlösung verlangt.   Olaf Sturm

Dali Rubicon 8
Paarpreis: 4.898 Euro
Garantie: 5 Jahre
überragend
gut - sehr gut
sehr gut
sehr gut

TEST

Lautsprecher:
Dali Rubicon 8
Autor:
Olaf Sturm
Datum:
15.06.2016
Hersteller:
Dali