With the Diamond series, Vincent is launching a special edition of the premium SA-T7MK preamplifier, which was only revised last year and has an excellent sound. Why are they doing this?

Der C-Major besticht mit einem dezent eleganten Aussehen, das überwiegend von seinen knapp gehaltenen Abmessungen geprägt ist. Dass er mit einer klappbaren Staubschutzhaube ausgestattet wurde, ist heutzutage schon als Besonderheit zu werten, da der »bestens informierte Analogophile« so ein Teil meist als »Teufelszeug« verbannt. Dabei wird die immer wieder kolportierte Befürchtung, dass eine Haube anfällig für die Bildung von Resonanzen sei, nur dann Realität, wenn man den Plattenspieler direkt in die »Schusslinie« eines Lautsprechers stellt – und wer macht das schon?

Diese Sorge darf man also getrost in das Reich der – nicht ausrottbaren – Mythen verbannen. Viel eher konnte man früher bisweilen das Phänomen der statischen Aufladung beobachten, wenn der Tonarm bei geschlossener Haube zielstrebig in deren Richtung abgehoben hat. Dass es heute kaum noch Plattenspieler mit Staubschutzhaube gibt, dürfte vor allem damit zu tun haben, dass sie auf die allermeisten modernen Laufwerke aufgrund deren Bauform gar nicht montierbar wären – und darüber hinaus einen gar nicht geringen Kostenfaktor darstellen. Für EAT dürfte Letzteres dank einer engen Verbindung zu Pro-Ject aber verschmerzbar sein.

Die Haubenscharniere sind an der unteren, der tragenden Zarge befestigt und halten die Haube zuverlässig in geöffneter Stellung. Die Bezeichnung »tragende Zarge« weist schon darauf hin, dass es sich beim C-Major um ein Subchassis-Laufwerk handelt, auch wenn die sehr flache Bauform eine solche Konstruktion nicht auf Anhieb vermuten lässt. Die Tragzarge besteht aus MDF (mitteldichte Faserplatte), ein für diesen Zweck weit verbreitetes Material, das bestens geeignet und relativ einfach zu bearbeiten ist. Obendrein ist es gut zu lackieren, wie hier auch zu sehen ist – und schon hat man eine durchaus edle Anmutung bei günstigen Herstellungskosten.

Der Standpunkt

Die Verbindung zum Untergrund stellen drei groß dimensionierte Füße her, deren Unterseiten mit einem weichen Material belegt sind – quasi als erste Barriere gegen Störungen vom Untergrund her. Dass man die Füße in der Höhe verstellen kann, um den Plattenspieler sauber auszurichten, versteht sich bei dem Anspruch, den EAT erhebt, von selbst. In der Tragzarge ist der Motor eingebaut. Dessen Pulley hat zwei verschiedene Durchmesser, der Wechsel der Tellerdrehzahl ist also durch Umlegen des Riemens vorzunehmen. Die Anschlussbuchse der Netzversorgung sitzt neben dem hinteren Fuß in einem gut versteckten Gehäuse. Der zugehörige Ein/Aus-Schalter ist links vorne an der Unterseite der Zarge gut erreichbar angebracht. Versorgt wird der Motor von einem schlichten Steckernetzteil, das seinen Dienst unauffällig verrichtet. Ebenfalls an der Unterseite der Tragzarge, rechts hinten, ist die Anschlussbox mit zwei Cinchbuchsen und einer Masseklemme für die Signalübergabe vom Tonarm zum Phonoverstärker montiert – das ist merklich billiger als die Variante mit Fünfpolstecker. Darüber hinaus eröffnet diese Lösung eine breite Spielwiese in Sachen Phonokabel und zeigt deutlich, dass der C-Major ein geschlossenes Konzept hinsichtlich Laufwerk plus Tonarm darstellt. In dieser Bauform ist eine separate Vermarktung des Tonarms nicht möglich und bisher wohl auch nicht vorgesehen.

Die zweite Ebene des C-Major bildet das Subchassis, das mittels Sorbothane-Dämpfern von der Tragzarge entkoppelt ist. Es besteht ebenfalls aus MDF und ist mit einer dünnen Carbonschicht verkleidet, was dem Plattenspieler einen recht hübschen technoiden Look verleiht. Sorbothane ist ein weiches Kunststoffmaterial mit exzellenten Dämpfungseigenschaften, das sich seit vielen Jahren an diversen highfidelen Stellen bewährt hat. Nach dem Lösen der drei Transportsicherungsschrauben merkt man, dass sich das Subchassis bewegen kann, aber keinesfalls mit so großen Ausschlägen, wie man das von manchen »Schwabblern« früherer Tage kennt. Das macht Sinn, da die Anregungen, die es abzuwehren gilt, ebenfalls klein sind.

Im Subchassis ist das Tellerlager eingebaut, das aus einer Lagerbuchse mit Lagerspiegel besteht – eine Standardbauart. In diese Buchse taucht der Lagerdorn des Subtellers ein. Dieser wiederum besteht aus Aluminium und wird per Flachriemen mit dem Motor beziehungsweise dem Antriebspulley verbunden. So entsteht eine weiche, dennoch kraftschlüssige Verbindung, die eine Schwingungsübertragung über die Tragzarge oder vom Motor weitestgehend unterbindet – eine hörbar einwandfrei funktionierende Lösung. Der Plattenteller ist aufwendig gefertigt und dürfte einen großen Anteil am klanglichen Ergebnis haben. Dass er mit einem verdickten Rand aufwartet, ist wegen der Koppelung mit dem Subteller zwingend. Der positive Effekt dieser Geometrie ist eine Verschiebung der rotierenden Masse nach außen hin, was zu einem erhöhten Rotationsmoment führt und dem Gleichlauf zugute kommt. Darüber hinaus ist in den dicken Rand unterseitig eine große Nut eingedreht, die mit einem dämpfenden Material ausgefüllt ist, um einen Eigenklang des Tellers zu unterbinden. Die Oberseite wiederum ist mit einer Kunststoffschicht belegt, die einen verlässlichen Kontakt zur Schallplatte herstellt. Zur Geschwindigkeitsumstellung muss man den Plattenteller abnehmen und den Flachriemen auf dem Pulley umlegen – das ist kein Hexenwerk, sondern allenfalls eine Komforteinschränkung.

Nun zum Tonarm, der unverändert vom größeren Bruder C-Sharp übernommen wurde. Im Gegensatz zu dem sehr flach gehaltenen Laufwerk ist er recht stattlich ausgefallen, was hier ausschließlich die optische Anmutung meint. Dreh- und Angelpunkt ist der großzügig dimensionierte Lagerzylinder, der auf einem Drehlager für die horizontale Bewegung sitzt. Das Armrohr sitzt in einem Anschlussstück aus Aluminium. Es besteht aus Carbon und hat einen ungewöhnlich großen Durchmesser, der für hohe Steifigkeit sorgt. Am vorderen Ende mündet das Carbonrohr in ein Aluminiumteil, das in die Headshell mit Langlöchern ausläuft. Rückseitig am Lagerzylinder ist der kurze Stummel zur Aufnahme des Gegengewichts angebracht. Dieses ist mit einem weichen Inlay versehen, um eventuelle Störanregungen abzuhalten. In die Eindrehung auf der Rückseite kann noch ein Zusatzgewicht eingehängt werden, um auch schwerere Tonabnehmer mit einem Gewicht bis zu 17 Gramm betreiben zu können.

Oben auf dem Lagerzylinder befindet sich eine Rändelschraube, deren Zweck sich erst erschließt, wenn man den mit einer Madenschraube befestigten Deckel des Lagerzylinders abnimmt: Man erkennt dann eine zentrale Säule, die oben eine Vertiefung aufweist. In dieses Reservoir kann man Dämpfungsöl einfüllen und die Rändelschraube, die in eine Spitze ausläuft, unterschiedlich tief eintauchen lassen, was den Grad der Dämpfung variiert. Das erweitert das Feld der möglichen Spielpartner nochmals (ich habe darauf verzichtet, da die von mir eingesetzten Tonabnehmer ihre spezifischen Fähigkeiten auch so gezeigt haben).

Ein Profi am Werk

Zuletzt noch zur Antiskating-Einrichtung, die recht aufwendig gestaltet ist. Auf der Außenseite des Lagerzylinders befindet sich ein kleiner Stummel, der den Tragfaden des Antiskating-Gewichts aufnimmt. Der Faden umschlingt den Zylinder in einer feinen Nut und führt zu dem Gewicht, das auf einer Kippachse montiert und auf dieser verschiebbar ist. Dieses Konstrukt ermöglicht eine recht feinfühlige Einstellung der Antiskatingkraft.

Der Tonarmlift lässt sich sehr sanft bedienen, die Halterung für die Ruhestellung des Arms hält ihn sicher in Position. Soweit also alles in bester Ordnung. Der Aufbau des C-Major ist recht schnell erledigt und auch von weniger geübten Analogfreunden zu bewältigen.

EAT empfiehlt für den C-Major das Quintet Blue von Ortofon als gut passendes MC-System und bietet diese Lösung auch als Paket an. Es war auch in unserem Testexemplar eingebaut, und so habe ich meine Hörerkundungen mit ihm begonnen, nicht ohne nach dem Einstellen des Auflagegewichts die Geometrie überprüft zu haben (sie war wie erwartet korrekt). Als Phonoverstärker war meistens der iPhono von AMR im Einsatz, den ich sehr schätze und der auch preislich gut zum C-Major-Paket passt. Kurzzeitig lief die Kombination auch am MC-Zweig der famosen McIntosh-Vorstufe C-1100. Die Phonokabel stammten von Eichmann und von Ortofon. Da diese Preisklasse, also so bis circa 2.500 Euro, nicht unbedingt dicht besetzt ist, war ich sehr gespannt, wie sich der C-Major schlagen wird.

»Prez« vom Orchester Perez Prado ließ schon mal nichts von dem vermissen, was diese lateinamerikanische Big Band auszeichnet. Heftige Bläsersätze in Verbindung mit expressivem Percussion-Spiel waren akustisch sauber auf der virtuellen Bühne zu orten. Die Dynamikentfaltung war eher »herzhaft«, ebenso die Klangfarben. Es ist doch immer wieder erstaunlich zu hören, wie gut diese alte Scheibe aufgenommen und gepresst wurde.

Auch sehr spannend …

… war das Wiederhören der Filmmusik zur »West Side Story«, der amerikanischen Adaption von »Romeo und Julia«. Die CBS-LP aus dem Jahr 1965 weckt nicht nur Erinnerungen, sondern zeigt auch klar auf, dass die Interpretationen speziell der Chöre, die die Gangs darstellen, bewusst rau gehalten sind und so der dargestellten Situation gerecht werden. Das kam mit dem C-Major unverblümt zu Gehör, wie auch der Umstand, dass die Solonummern von geschulten Interpretinnen wie beispielsweise Marni Nixon gesungen werden. Und so war auch diese LP ein Beleg dafür, dass man mit dieser Kombination schon ein recht erfreuliches Analogfeeling genießen kann.

Der EAT C-Major mit dem Ortofon Quintet Blue stellt also eine stimmige Analogmaschine dar, die einerseits schon einen recht großen Teil des analogen Terrains erschließt, aber andererseits erkennen lässt, dass da noch »mehr« geht. Zum Beispiel mit einem Wechsel des Tonabnehmersystems. Erster Alternativ-Kandidat zum Ortofon war das Nagaoka MP 500, ein Moving-Iron-System, das sich schon vielfach hervorgetan hat mit exzellenten Ergebnissen bei der Rillenauslese. Hierfür bedarf es allerdings eines Phonoverstärkers, bei dem die Abteilung Moving Magnet/Moving Iron ebenso hochwertig ausgelegt ist wie die Moving-Coil-Schiene. Das MP 500 ist mit 850 Euro mehr als doppelt so teuer wie das Quintet Blue, also durfte man schon erwarten, dass da noch »was geht«. Und das tat es auch, und zwar in puncto einer genaueren Ausleuchtung der inneren musikalischen Strukturen, einer blitzsauberen und genau sortierten Bühnenabbildung und feinen dynamischen Abstufungen. Das hatte schon Klasse, wie der C-Major plus MP 500 miteinander agierten, und zeigte, dass es richtig ist, an dieser Stelle anzusetzen, wenn man nach Verbesserungen strebt.

In Fortführung dieser Überlegung wurde das Nagaoka MP 500 gegen das London Jubilee getauscht, womit wir bei rund 2.800 Euro allein für das System angelangt waren. Vordergründig ein eklatantes Missverhältnis, beim genauen Hinhören aber durchaus verführerisch. Die heftige und deftige Dynamikübermittlung, die das London Jubilee mit einer immer wieder verblüffend real anmutenden Darstellung gekonnt verbindet, kam sehr gut zur Geltung. Schon klar, man kann diesem System noch mehr entlocken, aber erst dann, wenn man in Sachen Laufwerk und Tonarm einen erheblich höheren Aufwand betreibt und ein Mehrfaches des C-Major-Preises investiert.

Gelungene analoge Architektur

Und weil die schrägen Kombinationen immer wieder mal zu sehr interessanten Ergebnissen führen, gleich noch eine davon: Das MC-System Roksan Shiraz bedarf einer sehr guten Kontrolle, um seine Qualitäten voll ausspielen zu können. Ansonsten ist man zwar ob seiner überbordenden Basswucht fast erschlagen, kriegt aber von seinen sonstigen Fähigkeiten recht wenig mit. Nicht so im C-Major! Auch ohne Dämpfung hatte der Tonarm das Roksan Shiraz sauber unter Kontrolle, ohne es abzuwürgen. Natürlich hat das einen ordentlichen Schlag im Frequenzkeller, aber ebenso einen hochklassig plastisch und geschmeidig gezeichneten Mitteltonbereich und einen sauber aufgedröselten Hochton bar jeder Härte. Eine verführerische Kombination, die wiederum bestätigte, dass die Auslegung des EAT C-Major sehr gelungen ist.

Hersteller:   EAT (European Audio Team)

Vertrieb:   Audio Reference, Hamburg

Kategorie:   High-End-Plattenspieler

Preise:
C-Major 1.998 Euro
mit MC Ortofon Blue 2.350 Euro

Garantie:   2 Jahre

Antrieb:   Riemen

Antiskating:
   per Gewicht

Abmessungen (B x H x T):

46 x 35 x 13 cm (ohne Haube)
46 x 35 x 14 cm (mit Haube) / 44 cm Höhe bei geöffneter Haube

Gewicht: 
  9 kg

 

Audio Reference GmbH
Alsterkrugchaussee 435
22335 Hamburg

Tel. 040/53320359

www.audio-reference.de

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Der Plattenspieler EAT C-Major ist ein ausgesprochen hübsches Exemplar der Gattung Subchassis-Spieler. Er macht sich einerseits so klein wie nur möglich, glänzt dafür mit einem geglückten Materialmix aus lackierten Flächen, Carbonteilen und Aluminium und sogar mit einer Staubschutzhaube, die problemlos zu handhaben ist. Das Laufwerk agiert absolut unauffällig. Der zugehörige Tonarm kommt auch mit Tonabnehmern bestens klar, die man aufgrund ihres Preisschildes eigentlich ausschließen würde. Schon mit dem empfohlenen Ortofon Quintet Blue kann man jedoch sehr zufrieden und lange Musik genießen. Alles in allem verdient der EAT C-Major ein i-fidelity.net-Highlight ohne Wenn und Aber.   Helmut Rohrwild

EAT C-Major
Preis: ab 1.998 Euro
Garantie: 2 Jahre
überragend
sehr gut
sehr gut
sehr gut

TEST

Plattenspieler:
EAT C-Major
Autor:
Helmut Rohrwild
Datum:
18.04.2016
Hersteller:
E.A.T.