With the Diamond series, Vincent is launching a special edition of the premium SA-T7MK preamplifier, which was only revised last year and has an excellent sound. Why are they doing this?

Als i-fidelity.net-Chefredakteur Olaf Sturm mir mitteilte, dass was ganz Feines von Isotek auf dem Weg zu mir sei, war ich hocherfreut, denn mit der Aquarius hatte ich ja schon sehr gute Erfahrungen gemacht. Als das Paket dann endlich bei mir eintraf und ich die EVO3 Sigmas aus ihrer sehr soliden Verpackung befreite, war ich zunächst enttäuscht. Die Sigmas sah genauso aus wie die Aquarius mit dem Unterschied, dass sie über ein Display auf der Front verfügte. Was soll daran spannend sein? Als ich dann noch einen Blick in die Preisliste warf, war ich komplett bedient: Für die Version mit Display ruft der deutsche Vertrieb 3.399 Euro auf – saubere 130 Prozent Preisaufschlag zur Aquarius. Das wiederum hat jedoch meinen Ehrgeiz angestachelt, den Dingen etwas genauer auf den Grund zu gehen, denn die Aquarius habe ich ja als preiswürdiges Gerät kennengelernt und ich konnte mir nicht vorstellen, dass die Sigmas nicht auch in diese Kerbe schlägt.

Die Sigmas stellte mich aber noch vor ein weiteres Problem, denn da der äußere Aufbau vorwiegend identisch ist und auch im Inneren auf den ersten Blick keine so großen Unterschiede vorhanden sind, würde ich mich bei der Gerätebeschreibung eigentlich nur wiederholen können. »Copy and paste« hätte sich hier angeboten, dann hätte ich nur noch »Aquarius« durch »Sigmas« ersetzen müssen – das wäre eine sehr zeitsparende Alternative zum Erstellen eines gänzlich neuen Artikels gewesen.

Ich werde hier deshalb nur eine rudimentäre Beschreibung des äußeren Erscheinungsbildes und des Aufbaus der Sigmas abliefern und für genauere Informationen auf meinen Artikel über die Aquarius verweisen. Dessen Lektüre dient quasi der Einleitung zu meiner Auseinandersetzung mit der Sigmas, denn mein Ziel an dieser Stelle ist es, die Unterschiede und deren klangliche Auswirkungen herauszuarbeiten.

Blick auf die Ausstattung

Der EVO3 Sigmas kommt ebenfalls im klassischen Maß einer kleinen Endstufe daher, ist mit ihren zehn Kilogramm Kampfgewicht ein ordentlicher Brocken und verfügt auf der Rückseite über sechs Steckdosen, von denen zwei für Stromfresser (Vollverstärker, Endstufen, Aktivlautsprecher) ausgelegt sind. Die restlichen vier sind für Vorverstärker oder Quellgeräte vorgesehen. Isotek hat auch der Sigmas ein EVO3-Premier-Kabel beigelegt, da die Kaltgerätebuchse im C20-Standard mit um 90 Grad verdrehten Pins ausgelegt ist.

Die Bestückung mit »nur« sechs Anschlussdosen dürfte in den meisten Fällen reichen. Bei meiner Anlage stoße ich jedoch an die Grenzen: Plattenspieler, Phono-Vorstufe, Streaming-Client, D/A-Wandler, Vor- und zwei Mono-Endstufen überfordern die Anschlusskapazität des Isotek-Verteilers. Somit bin ich beim Test gezwungen, mich entweder für die analoge oder digitale Schiene zu entscheiden. Vielleicht sollten sich die Isotek-Jungs mal Gedanken über eine Achtfach-Lösung machen – ich würde es ihnen danken. Richtig ist allerdings auch, dass man zusätzlich eine Isotek-Leiste EVO 3 Polaris anschließen kann und dann weitere sechs Steckplätze zur Verfügung hat.

Der offensichtlichste Unterschied zwischen Aquarius und Sigmas ist das Display. Es zeigt die Spannung an, welche aus dem Netz kommt (wobei mich doch sehr überraschte, dass mir mein Stromanbieter nur 226 Volt zur Verfügung stellt) sowie die harmonischen Verzerrungen, mit welchen der Stromfluss belastet ist. Diese Anzeige hat bei mir auch die alte Mähr widerlegt, dass der Strom am Abend sauberer sein soll als tagsüber. Am Abend wurde mir ein mit gut 3,5 Prozent THD (Total Harmonic Distortion) verseuchter Strom kredenzt, am Tage und an den Wochenenden kam der Strom meistens mit nur 2,2 Prozent THD bei mir an. Ich lebe in einem reinen Wohngebiet und die einzigen großen Stromverbraucher in meiner Umgebung sind zwei Schulen. Also muss ich mich nicht mit von Industriebetrieben verseuchtem Strom herumschlagen.

Der Vergleich der Datenblätter von Aquarius und Sigmas bescheinigt der Sigmas im Wesentlichen eine um 25 Prozent höhere Abschirmwirkung gegen Funkeinstreuungen, einen um 60 Prozent erhöhten Kurzschlussschutz und die doppelte Belastbarkeit bei den Anschlüssen für Quellgeräte. Also scheinen sich beiden Komponenten auf den ersten Blick nur durch die stärker dimensionierten Bauteile sowie das Display zu unterscheiden. Kann das denn sein?

Um der Sache auf den Grund zu gehen, habe ich mit Keith Martin, dem Mastermind und Inhaber von Isotek, Kontakt aufgenommen, und er hat mir ein wenig von dem Ansatz, der hinter der Sigmas steckt, erzählt. Das Ziel bei der Entwicklung der Sigmas sollte eine fast optimale Sinuswelle der Versorgungsspannung sein, und die sollte im Gegensatz zu vielen am Markt befindlichen Geräten auf passivem Wege erreicht werden. Aha, jetzt komme ich der Sache schon näher: Mit der Sigmas habe ich es also mit einem Netzsymmetrierer zu tun und nicht nur mit einer gefilterten Netzleiste im Gerätegewand. Wenn ich mir jetzt die Preise der aktiven Mitbewerber der Sigmas anschaue, dann relativiert sich auch wieder der stolze Anschaffungspreis, denn die Wettbewerber belasten das Portemonnaie doch deutlich stärker.

Durch den komplexen passiven Aufbau ist es den Isotek-Jungs laut Keith Martin gelungen, die maximale Verunreinigung des abgegebenen Stroms auf 0,05 Prozent THD zu begrenzen – und das unabhängig davon, wie hoch die Verunreinigungen am Eingang sind. Laut seiner Aussage würden das seine Mitbewerber nicht annähernd hinbekommen. Den Wahrheitsgehalt dieser Aussage kann ich nicht nachprüfen, aber ich bin mal gespannt, wie meine Anlage mit 0,05 Prozent THD im Vergleich zu 2,2 oder 3,5 Prozent THD klingt.

Das große Drama

Was so eine Netzkomponente zu leisten im Stande ist, erfährt man eigentlich erst, wenn man sie nach längerer Zeit aus der Anlage herausnimmt. Ich habe zwei Wochen sehr intensiv mit der Sigmas in meiner Anlage Musik gehört und dabei natürlich festgestellt, was sich da und dort positiv verändert. Das Ohr gewöhnt sich jedoch sehr schnell an diese positiven Veränderungen, so dass sie als solche nach einer bestimmten Zeit nicht mehr wahrgenommen werden. Der Schock kam dann wirklich, als ich die Sigmas wieder aus meiner Anlage entfernt habe und zu meiner Ausgangskonfiguration zurückgekehrt bin. Und ja, es war dramatisch – anders lässt sich das nicht beschreiben. Ich benutze zwar eine sehr hochwertige gefilterte Netzleiste, die den Klang schon mindestens eine, wenn nicht sogar zwei Klassen nach oben hebt, aber der Unterschied mit der Sigmas war so gewaltig, als wäre diese Anlage in anderen Galaxien unterwegs.

Tonal ändert sich natürlich nichts, aber bei allen HiFi-Kriterien lassen sich deutliche Verbesserungen nachweisen. Der Bass kommt straffer, federnder und noch einen Tick tiefer (»A Swingin' Safari« von Bert Kaempfert), männliche Stimmen kommen aus vollem Brustkorb (»Musical Genocide«, Gregory Porter), einzelne Musikquellen werden exakter voreinander getrennt bei gleichzeitiger klanglicher Geschlossenheit (»I’m Not Afraid From You«, Carmel), und die räumliche Abbildung in Breite und Tiefe ist extrem großzügig und trotzdem realistisch (»The Girl From Ipanema«, Getz/Gilberto feat. A.C. Jobim). Aber im Grunde sind das aber nur Details –  entscheidend ist doch, dass einem eine Anlage mit der Sigmas einfach viel näher zur Musik bringt als dieselbe Anlage ohne die Sigmas.

Hersteller:   Isotek, England

Vertrieb:   IDC Klaassen, Lünen

Modell:   EVO 3 Sigmas

Preis:   3.399 Euro

Kategorie:
   High-End-Stromversorgung

Anschlüsse:   2 x Leistungsverstärker 16 A, 3,6 kW, 4 x Quellgeräte 10A, 2,3 kW

Anzeigen-Betriebszustände:   Spannung, Verzerrung, aus

Abmessungen (B x H x T):    44,4 x 8,5 x 30,5 cm            

Gewicht:   10 kg

 

IDC Klaassen
International Distribution & Consulting oHG
Am Brambusch 22
44536 Lünen

Internet:   www.idc-klaassen.com

IDC Klaassen auf Facebook.

E-Mail:   info@mkidc.eu

Telefon:   02 31 / 98 60 - 285

Eine ernsthafte High-End-Anlage im gehobenen Preissegment ohne eine Isotek EVO3 Sigmas kann ich mir nicht mehr vorstellen. Im Grunde sollte eine perfekte Anlage zur Musikreproduktion sogar um eine EVO3 Sigmas herum aufgebaut werden, denn sie ist das Herz einer jeden hochwertigen Kette. Ich möchte jeden Leser ermuntern, sich einmal mit der Sigmas zu beschäftigen – aber nur wenn er es auch aushält, wieder zum alten Stand zurückzukehren oder in der Lage und willens ist, den aufgerufenen Preis bei seinem Händler auf den Tisch zu legen. Ohne Wenn und Aber ist die Isotek EVO3 Sigmas eine weitere Stromversorgungsreferenz!   Stephan Schmid

Isotek Evo3 Sigmas
Preis: 3.399 Euro
Garantie: 2 Jahre
überragend
sehr gut
überragend
überragend

TEST

Stromversorgung:
Isotek EVO3 Sigmas
Autor:
Stephan Schmid
Datum:
07.03.2016
Hersteller:
IsoTek