Nachdem Bowers & Wilkins kürzlich die überarbeiteten »Signature«-Modelle seiner Referenzserie »800« eingeführt hat, profitiert nun auch die preisgünstige Linie »600« von neuen Erkenntnissen. i-fidelity.net hat den besonders kompakten Regallautsprecher 607 S3 zum Test geordert.

Es gibt Pärchen und zwischenmenschliche Konstellationen, die sind wie für einander geschaffen: Hanni und Nanni von Enid Blyton, Tick, Trick und Track aus Entenhausen oder die singenden und tanzenden Kessler-Zwillinge. Sie alle verbindet mehr als nur ein imaginäres Band. Mit dem PMA-50 und dem DCD-50 schickt auch Denon seit kurzem ein Duo ins Rennen. Der Verstärker und der CD-Player sind zwar einzeln erhältlich und natürlich auch solo oder in Verbindung mit anderen Geräten einsetzbar, doch zumindest rein optisch wird hier sofort klar, dass die beiden zusammengehören.

Der DCD-50 ist der Jüngere von beiden und hat folglich erst später das Licht der Welt erblickt. Bei ihm handelt es sich um ein kompaktes CD-Laufwerk, das nicht nur Musik-CDs, sondern auch Scheiben mit MP3- und WMA-Dateien lesen kann. Mit 200 x 86 x 240 Millimetern passt der Scheibendreher auf jedes noch so kleine Sideboard – im Notfall nicht nur liegend, sondern auch stehend, denn der DCD-50 arbeitet sowohl horizontal als auch vertikal. CDs werden vom Slot-In-Laufwerk geräuschlos eingezogen und gleiten butterweich ins Geräte-Innere. Dabei ist es legitim, ebenfalls CD-R- oder CD-RW-Medien zu verfüttern. Damit der Denon in jeder Variante sicheren Stand hat und auch optisch unter seinem Aluminiumgehäuse mit silberner und schwarzer Farbgebung keine Einbußen hinnehmen muss, verfügt der Korpus über abnehmbare Füße und Schraubkappen, die jeweils in den gewünschten Gewindelöchern verschwinden.

Ein absoluter Blickfang an der schlichten und wunderbar übersichtlichen Front, die gerade mal sechs Tasten (an/aus, Play, Pause, vor, zurück, CD out) für optimalen Bedienkomfort zieren, ist das weiße kristallklare OLED-Display. Das lässt sich auch aus größerer Entfernung problemlos ablesen und erstrahlt so präzise, als hätten es die Denon-Techniker per Laser in einen Stein gebrannt. Allerdings sieht der kleine Bildschirm nicht nur gut aus, im Musikalltag entpuppt er sich auch als nützlicher Helfer. So liefert er neben der Titelanzahl der CD auch Gesamtspieldauer, Nummer, Name und Spielzeit des laufenden Titels sowie Künstler- und Albumname. Hinzu kommen kleine Symbole für Zufallswiedergabe, Wiederholung eines Songs und aller Titel sowie ein Ordnersymbol für Daten-CDs.

Wenn Sie den DCD-50 hochkant ins Regal stellen, müssen Sie Ihren Kopf übrigens nicht um 90 Grad verrenken, um die Informationen abzulesen. Der Display-Inhalt dreht sich nämlich mit, die Ausrichtung wird entsprechend zur horizontalen beziehungsweise vertikalen Lage des Geräts angepasst. Sind die gute Ablesbarkeit und die hohe Leuchtkraft tagsüber in heller Umgebung noch gewünscht, so könnte die Anzeige nachts möglicherweise nerven, wenn man sich musikalisch in den Schlaf berieseln lassen möchte. Aus diesem Grund steht eine Dimmer-Funktion mit drei unterschiedlichen Helligkeitsstufen parat. Die Steuerung erfolgt bequem über die Fernbedienung. Apropos nächtliche Einschlafhilfe: Wird die Auto-Stand-by-Funktion aktiviert, so gönnt sich auch der CD-Player nach 30 Minuten ohne Arbeit ein Päuschen und wechselt in den Standby-Modus. Sind Sie also eingeschlafen und legen keine neue CD ein oder starten die aktuelle Scheibe nicht von vorne, so unterbindet der Denon eine halbe Stunde später unnötigen Stromverbrauch.

Ebenfalls über den Steuerstab ist der DCD-50 so konfigurierbar, dass er automatisch nach dem Einschieben einer CD aus dem Standby zum Leben erweckt wird und sofort mit der Wiedergabe beginnt. Die zuletzt gewählte Option wird solange beibehalten, bis Sie aktiv eine Änderung vornehmen.

Sichtbare Einfachheit

Wer schon mal einen Blick auf die Rückseite eines AV-Receivers geworfen hat, den trifft häufig der Schlag. Dort sitzen mehr Buchsen und Anschlüsse als Zuschauer im Wolfsburger Stadion an einem Champions-League-Spieltag. Balsam für die Augen liefert da der Denon-Rücken: ein analoger Cinchausgang, ein digitaler Koaxialausgang (Kabel gehört zum Lieferumfang) – und Aus die Maus. Mehr ist hier glücklicherweise nicht zu finden. Im Inneren des DCD-50 werkelt eine hochauflösende 32 Bit / 192 Kilohertz-D/A-Wandlereinheit, wodurch der kleine Player auch mit analogen Verstärkern zusammenspielen kann. Die Fernbedienung, auf die der Verstärker PMA-50 ebenfalls reagiert, ist handlich, bei insgesamt 35 Tasten leidet allerdings ein wenig die Übersichtlichkeit. Zudem könnte der Druckpunkt etwas präziser sein, die Tasten fühlen sich recht schwammig an.

Der Kompagnon des DCD-50 ist der digitale Vollverstärker PMA-50. Von ihren Abmaßen sind die beiden fast identisch, optisch handelt es sich, abgesehen von Modifikationen an Front- und Rückseite, um eineiige Zwillinge. Aufeinander gestapelt oder nebeneinander bilden die Geräte ein schickes Denon-Pärchen, das sich sogar auf dem Schreibtisch gut macht und nicht viel Platz benötigt. In der Umgebung eines PCs ist der PMA-50 ohnehin bestens aufgehoben, denn zu Windows- oder Apple-Rechner kann er bei Bedarf über ein USB-Kabel eine Verbindung aufbauen und Musikfans bei der Wiedergabe hochauflösender Formate von PCM- und DSD-Dateien helfen. Unterstützt werden hochauflösende PCM-Tracks mit bis zu 24 Bit / 192 Kilohertz sowie 2,8-MHz- und 5,6-MHz-DSD-Files. Das Risiko von digitalem Rauschen hat Denon nicht ignoriert und dem Verstärker eine Isolierungsschaltung spendiert, die computergenerierte Störungen unterdrücken soll.

Die Anschlussvielfalt des PMA-50 ist so umfangreich, dass jedes Anwendungsszenario problemlos realisierbar ist. Neben zwei optischen Digitaleingängen und einem koaxialen steht ein analoger Stereo-Eingang bereit. Auch an die immer größer werdende Fraktion der Smartphone- und Tablet-Nutzer hat Denon gedacht. Diese Mobilgeräte lassen sich entweder per Bluetooth oder über das Zauberwort NFC (Near Field Communication) einbinden. Dazu genügt es, ein kompatibles Smartphone kurz mit der Seite des Verstärkers zu berühren. Die Kopplung erfolgt automatisch ohne umständliche Eingabe eines Passwortes. Praktisch: Die Smartphones der Eltern und das Tablet des Sohnes können gleichzeitig gekoppelt werden, dies ist für maximal drei Geräte möglich. Endet die Wiedergabe von einem Bluetooth-Zuspieler, so greift der PMA-50 umgehend auf einen anderen zu. Bei Partys werden so mehrere Smartphones nacheinander musikalisch abgegrast.

Beim kabellosen Streamen liefert der kleine Apparat übrigens saubere CD-Qualität. Das ist das Ergebnis des unterstützten aptX-Standards, der trotz begrenzter Bandbreite des Bluetooth-Funk mehr Daten überträgt. Denon verspricht darüber hinaus Bluetooth-Streaming mit geringer Latenz, um Bild- und Toninhalte präzise und ohne zeitlichen Versatz zu synchronisieren.

Gute Zutaten für Klangqualität

Technisch weniger Versierte fragen sich womöglich schon die ganze Zeit, wozu man einen Verstärker eigentlich benötigt. Im Namen steckt auch schon die Antwort: Bestimmte Ausgangssignale, beispielsweise vom Laptop, sind zu schwach, um damit große Standlautsprecher zum Spielen zu bringen. Hier käme maximal ein Flüstern statt der ursprünglich satten Tenorstimme heraus. Will man die Musik aber nicht über einen Kopfhörer, für den das Signal ausreichen würde, sondern mit den Boxen genießen, so muss ein Verstärker eingreifen. Dieser peppt das Signal auf, er verstärkt es so, dass es mit ordentlichem Wumms die Lautsprecher zum Beben bringt. Denon kleckert beim PMA-50 nicht, sondern vertraut bei allen Auflösungen und Abtastraten auf Advanced AL32 Processing. Das klingt kompliziert, bezeichnet aber nichts anderes als die aktuelle Generation eines Prozessors, der Digitalsignale einerseits in der Auflösung auf 32 Bit erweitert und andererseits auf bis zu 192 Kilohertz optimiert und weiterleitet. Inhalte der klassischen 16-Bit-CD werden mit 32 Bit und bis zu 80 anstatt der herkömmlichen 44,1 Kilohertz zum Leben erweckt. Eine höhere Abtastrate bedeutet mehr Präzision, ein höheres Klangerlebnis.

Zum Anschließen von Lautsprechern verfügt der Denon über Schraubklemmen, die sich sowohl auf blanke Kabelenden als auch auf Bananenstecker einlassen. Wer lieber zum Kopfhörer greift und es tonal krachen lassen möchte, ohne Familienmitgliedern oder Nachbarn auf die Nerven zu gehen, der findet am PMA-50 einen 6,3-Millimeter-Kopfhörer-Ausgang. Wichtig: Der Operationsverstärker ist mit einer eigenen Leistungsendstufe verbunden – eine wichtige Voraussetzung für stör- und verzerrungsfreie Musikwiedergabe.

Je nach Impedanz des Kopfhörers kann die Verstärkung auf »Low«, »Mid« oder »High« eingestellt werden. Das ist nötig, um sowohl einfache In-Ear-Kopfhörer als auch hochwertige On-Ear-Modelle anzudocken. Bleibt noch ein Blick auf das mit dem CD-Spieler DCD-50 baugleiche OLED-Display: Es informiert nicht nur über die ausgewählte Quelle, sondern zeigt auch die Abtastfrequenz und das Datenformat an.

Musikalischer Genuss

Für bestmögliche Ergebnisse wird der Verstärker an den Koaxialausgang des CD-Players angeschlossen. Er liefert eine Verstärkerleistung von 50 Watt bei 4 Ohm, das Zusammenspiel mit dem DCD-50 gestaltet sich äußerst harmonisch. Musik jedweder Couleur und Stilrichtung gibt das Duo absolut ausgewogen und detailgetreu wieder, sowohl im Hoch- als auch im Tieftonbereich kann das Denon-Pärchen punkten. Es neigt zu keinerlei Extremen, überzeichnet nicht, dünnt klanglich aber auch nicht aus. Die Elektronik arbeitet präzise und erstickt jegliches Rauschen im Keim. Speziell hochauflösende Dateien intoniert der Verstärker dynamisch und bassfreudig. Einen echten qualitativen Quantensprung erlebt man, wenn der PMA-50 am PC angeschlossen wird. An den Lautsprechern angekommen, wirken die Signale, als wären sie mit einer Poliermaschine auf (akustischen) Hochglanz gebürstet worden. Hier kann die Soundkarte des Computers im Normalfall nicht mithalten.

Denon PMA-50

Messwerte Vollverstärker Denon PMA-50

Leistung:
Nennleistung @ 4 Ohm (1% THD):   51,5 W
Nennleistung @ 8 Ohm (1% THD):   25,8 W

Verzerrungen:
Klirrfaktor (THD+N, 10 Watt @ 4 Ohm):   0,0092 %
IM-Verzerrungen SMPTE (5 Watt @ 4 Ohm):   0,022 %
IM-Verzerrungen CCIF (5 Watt @ 4 Ohm):   0,055%
 
Störabstände:

Fremdspannung (- 20 kHz):   -85,1 dB
Geräuschspannung (A-bewertet):   -103,5 dB
 
Sonstige:
Obere Grenzfrequenz (-3dB / 10 W @ 4 Ohm):   20 kHz

Kanaldifferenz:   0,21 dB

Stromverbrauch:
Stand-by:   < 1 W
Leerlauf:  13,5 W

 

Denon DCD-50

Messwerte CD-Player Denon DCD-50

Verzerrungen:
Klirrfaktor (THD+N):   0,0040 %
IM-Verzerrungen (SMPTE):   0,015 %  
IM-Verzerrungen (CCIF):  0,02 %


Störabstände:
Fremdspannung (20 kHz):   -94,4 dBr
Geräuschspannung (A-bewertet):   -98,0 dBr


Wandlerlinearität:
-50 dB:   0,012 dB
-60 dB:   0,011 dB
-70 dB:   0,012 dB
-80 dB:   0,016 dB
-90 dB:   0,033 dB


Sonstige:

Ausgangsspannung:   2,1 V
Kanaldifferenz:   0,134 dB
Ausgangswiderstand:   926 Ω


Stromverbrauch:

Stand-by:   < 1 W
Leerlauf:   3,5 W

 

Hersteller:   Denon, Japan

Vertrieb:   Denon, Nettetal

Modell:   PMA-50

Preis:   599 Euro

Garantie:   2 Jahre

Konstruktion:   Digitaler Vollverstärker mit 32-Bit-/192-kHz-D/A Wandler

Anschlüsse:   Kopfhörerausgang, Analogeingang (Cinch), USB, zwei optische Digitaleingänge, digitaler Koaxialeingang, Subwoofer-Anschluss, zwei Schraubklemmen für Lautsprecher, Bluetooth, NFC

Abmessungen (B x H x T):   20 x 9  x 24 cm

Gewicht:   2,4 Kilogramm





Hersteller:   Denon, Japan

Vertrieb:   Denon, Nettetal

Modell:   DCD-50

Preis:   399 Euro

Garantie:   2 Jahre

Konstruktion:   Kompakter CD-Spieler mit Slot-In-Laufwerk und 32-Bit-/192-kHz-D/A Wandler

Anschlüsse:   Analogausgang (Cinch), digitaler Koaxialausgang

Unterstützte Formate:   Audio-CD, MP3, WMA

Abmessungen (B x H x T):  20  x 9  x 24 cm

Gewicht:   2,4 kg

 

Denon Deutschland
Division of D&M Germany GmbH
An der Kleinbahn 18
41334 Nettetal

Tel.:   0 21 57 / 12 08 - 0

www.denon.de

Denons DCD-50 und der PMA-50 bilden ein attraktives Doppelpack – optisch und akustisch. Der kompakte CD-Player und der handliche Verstärker harmonieren perfekt, liefern alle Anschluss-Optionen, die Sinn machen, und berücksichtigen dank Bluetooth auch Smartphones und Tablets als Musik-Lieferanten. Nicht nur durch die geringen Abmessungen, sondern auch durch die Möglichkeit, beide Geräte horizontal oder vertikal zu platzieren, eignet sich das Duo gleichermaßen für Wohnzimmer, Büro oder Hobbykeller. Trotz überschaubaren Preises und kleiner Gehäuse verzichtet Denon nicht auf Spitzentechnik – der qualitativ hochwertige Prozessor für feinste Signalaufbereitung und die glasklaren OLED-Displays sind zwei Beispiele dafür. DCD-50 und PMA-50 – ein Fall für zwei, dessen Drehbuch das Zeug zum Bestseller hat.    Jochen Wieloch

Denon PMA-50
Preis: 599 Euro
Garantie: 2 Jahre
 
Denon DCD-50
Preis: 399 Euro
Garantie: 2 Jahre

Denon PMA-50

sehr gut
gut
sehr gut
sehr gut
sehr gut

Denon DCD-50

sehr gut
gut
gut - sehr gut
sehr gut
sehr gut

TEST

Verstärker:
Denon PMA-50 und DCD-50
Autor:
Jochen Wieloch
Datum:
21.10.2015
Hersteller:
Denon