With the Diamond series, Vincent is launching a special edition of the premium SA-T7MK preamplifier, which was only revised last year and has an excellent sound. Why are they doing this?

Die Rubicon 5 kam, wie von Dali gewohnt, in einer sehr soliden Verpackung bei mir an. Es ist eine wahre Freude, den Lautsprecher aus seiner Schutzumhüllung zu befreien. Das Zubehör – schraubbare Auslegerfüße, Spikes, das nötige Werkzeug und die erstklassige Bedienungsanleitung – befindet sich in einer eigenen Kartonage, welche wiederum perfekt in eine Aussparung der Styropor-Ummantelung des Lautsprechers passt.

Wieso ich die Verpackungsgeschichte hier so dezidiert vor Ihnen ausbreite? Ganz einfach: Wer sich viele Gedanken zu einer sicheren und gut handhabbaren Verpackung macht, der ist bei der Entwicklung und beim Bau seiner Lautsprecher sicher auch nicht nachlässig. Bei Dali hat alles – von Anfang bis zum Ende – Hand und Fuß und der Käufer eines Dali-Produktes kann beruhigt sein, dass er für den Obolus, den sein Händler von ihm verlangt, einen realen Gegenwert erhält.

Nach dem Entblättern stand die Rubicon 5 in ihrem Walnuss-Echtholzkleid vor mir und verlangte das Anbringen der schwarz eloxierten Aluminium-Auslegerfüße. Ordentlich ins Holz eingelassene Metallgewinde und eine vernünftige Schraube verbinden die Ausleger bombenfest mit dem Lautsprecher. Da kann nichts wackeln und den Klang verschmieren. Dem Lautsprecher liegen Filzpads und Spikes inklusive Untersetzer bei, mit denen die Ausleger versehen werden können. Die Filzpads können zum Suchen des richtigen Aufstellungsortes im Raum durchaus dienlich sein, aber ist der endgültige Standort gefunden, sind die Spikes absolut Pflicht. Erst damit rastet der Klang ein und die räumliche Abbildung ist wirklich stabil.

Ich habe die Lautsprecher während der ganzen Testphase allerdings mit Audioplan AntiSpikes betrieben. Diese haben den Vorteil, dass man die Box damit über den Boden schieben kann, ohne das Parkett zu zerstören. Außerdem ist nach meiner Erfahrung der Mittelton minimal ruhiger, stabiler und etwas wenig gläsern als bei den mit Spikes ausgestatteten Lautsprechern. Der Unterschied ist wie gesagt nicht groß, bringt aber die meisten Lautsprecher auf den Punkt.

Auf dem schönen Rücken lächelt mir ein Bi-Wiring-Terminal entgegen, welches mit amtlichen Brücken versehen ist. Kein billiges Blechzeug, aber trotzdem gilt auch hier: weg damit und durch aus ordentlichem Lautsprecherkabel gefertigte Kabelbrücken ersetzen. Wir wollen ja bei einem solchen Lautsprecher nichts an Klangpotential verschenken.

Von vorne betrachtet blicken mich ein 6,5-Zoll-Tiefmitteltöner sowie der klassische Dali-Hybridhochtöner an. Schon wieder der Begriff Hybrid – das scheint das Modewort des beginnenden 21. Jahrhunderts zu sein, überall gibt es immer irgendetwas, das hybrid ist – ich hoffe, ich muss den ersten »Hybridmenschen« nicht mehr erleben. Aber Spaß beiseite, bei Dali macht dieses Hybriddesign wirklich Sinn. Wie schon beim Bericht über die Rubicon 2 geschrieben, ist die recht große 29-Millimeter-Hochtonkalotte ohne Weiteres in der Lage, bis in die höchsten Höhen perfekt aufzulösen und sehr substanzvoll zu spielen. Diese Kalotte wird ab der Rubicon 5 durch ein Bändchen ergänzt. Es handelt sich um ein Eineinhalbwege-Design, bei dem das Bändchen ab 14.000 Hertz parallel zur Kalotte spielt. Somit spielt das Bändchen genau in der natürlich abfallenden Flanke der Kalotte und linearisiert den Hochtonfrequenzgang. Wie gut das funktioniert, möchte ich zu einem späteren Zeitpunkt darlegen.

Wertvolles Erbe

Wie bei allen Lautsprechern der Rubicon-Serie ist der Tiefmitteltöner das absolute Highlight dieser sich doch noch im bezahlbaren Rahmen tummelnden Lautsprecher. Das Stichwort heißt SMC – dies ist eine Technologie des Magnetdesigns, welches auf geringstmögliche Verzerrungen ausgelegt ist. Die Rubicon-Serie hat diese Technologie in etwas abgespeckter Form von der Dali-Überfliegerreihe Epicon geerbt. Wer mehr über diesen hervorragenden Tiefmitteltöner erfahren möchte, dem empfehle ich die Lektüre meines Artikels zur Rubicon 2.

Auch die Bedienungsanleitung ist vom Allerfeinsten. Hier wird dezidiert beschrieben, wie der Lautsprecher am besten auszustellen ist, um optimale Ergebnisse zu liefern. Hier kann ich jedem Rubicon-Besitzer nur ans Herz legen, diese Ratschläge sklavisch zu befolgen. Ich habe viel ausprobiert und kenne die besten Plätze für Lautsprecher in meinem Raum, doch egal, was ich versucht habe: Wenn ich die Rubicon 5 so aufgestellt habe, wie Dali es vorschreibt, klang es am besten.

Elektronischer Konzertbeginn

Die Hörrunde habe ich dieses Mal sehr stilecht mit der LP »Rubycon« von Tangerine Dream begonnen. Tangerine Dream, die Stilikonen des deutschen Computer-Rocks, die leider im Ausland viel bekannter und berühmter sind als zu Hause, haben auf »Rubycon« fantastische Klangwolken in den schwarzen Rillen verewigt. Die Dali schafft diese Herausforderung zu meiner ehrlichen Überraschung in einer fast perfekten Form. Den Raum bei diesem Song total selbstverständlich mit Klang zu fluten, schaffen nur wirklich sehr stimmige Lautsprecher. Die Musik schwingt durch den Raum, die Klangwolken wabern so selbstverständlich, das macht fast süchtig.

Ich habe den Klang der Rubicon 2 noch ganz gut im Gedächtnis – sie hat mich wirklich fasziniert – und habe deshalb die Musik nochmals aus dem Schrank geholt, welche ich damals schon gehört habe (ich will ja schon herausfinden, ob die Fünfer das wirklich besser kann als die Zweier…) Esther Ofarim (»Ofarim, Schoener, Wondratschek, Miehe – Complicated Ladies«) begleitet mich mit ihrer involvierenden Stimme schon seit einiger Zeit und auch außerhalb des Testalltags, gerade auch wenn ich zur Entspannung und zum reinen Genuss Musik höre. Und hier schält sich schon der Vorteil der Rubicon 5 heraus. Das Fundament ist leicht erwachsener, aber vor allem der Bändchenhochtöner scheint bei dieser Sopranstimme seine Vorteile auszuspielen. Esther Ofarims Stimme steht stabiler im Raum und ich habe das Gefühl, dass einfach mehr Luft um die Stimme herum ist. Auch arbeitet die Fünfer die Facetten und feinsten Schattierungen dieser involvierenden Stimme viel deutlicher heraus.

Hubraum ist durch nichts zu ersetzen außer durch mehr Hubraum – dieser Spruch aus den Zeiten der amerikanischen Big-Block-Motoren trifft auf die Rubicon 5 voll und ganz zu. Der Tiefmitteltöner der Fünfer ist absolut identisch mit seinem Pendant in der Zweier, arbeitet aber auf ein deutlich größeres Volumen, muss also bei gleichem Tieftonpegel einfach einen geringeren Hub machen, und das senkt die Verzerrungen noch einmal. Dies wirkt sich exemplarisch beim Jahrhundertepos »Works« von Emerson, Lake & Palmer aus. »Fanfare Of A Common Man« mit hohem Pegel kam so verzerrungsarm und mit maximalem Drive aus den Lautsprechern, dass es eine wahre Freude war.

Zum Leben erweckt

Die räumliche Abbildung ist in jeder Situation, bei jedem Pegel über alle Zweifel erhaben. Dies lässt sich sehr genau bei einem alten Dire-Straits-Stück erkennen. Ich prüfe mit »Private Investigations« (auf »Love Over Gold«) gerne die Qualität und das Auflösungsvermögen eines Lautsprechers. Gegen Ende des Stücks ist auf der Aufnahme das Fallen und Zerbersten eines Glases verewigt. Auf guten Anlagen hört man dieses Zerbersten leicht außerhalb der Lautsprecherebene tief im Raum. Gleich anschließend knallen Bassdrums in den Raum. Genial, wie die Dalis diese Hürde meistern. Hier zeigt sich die Überlegenheit des zusätzlichen Bändchenhochtöners gegenüber der solo schon sehr guten Kalotte. Das Klirren des zerspringenden Glases ist glockenklar aus der Tiefe des Raumes zu vernehmen und die Drums stehen felsenfest im Raum.

Lässt sich diese Performance durch die doppelte Verkabelung noch einmal steigern? »Das kommt darauf an« würde mein Privatrechtsprofessor jetzt wieder von sich geben. Isoliert betrachtet kann ich das ganz eindeutig mit »ja« beantworten – die Unterschiede sind gering, aber eindeutig wahrzunehmen – Auflösung, Präzision und räumliche Abbildung legen noch minimal zu. Jedoch reagiert die Rubicon 5 viel stärker auf die Steigerung der Qualität des Lautsprecherkabels. Mir ist in dieser Preisklasse kaum ein Lautsprecher bekannt, der einen Qualitätssprung des Kabels so deutlich transportiert. Im Zweifelsfall würde ich bei vorgegebenem Budget immer die Einfach- der Doppelverkabelung vorziehen. Jedoch kann das Ergebnis je nach Kabel und Elektronik auch ganz anders ausfallen. Später kann man sich ja die zweite hochwertige Strippe immer noch gönnen, aber zunächst ist dieser Lautsprecher dran.

Lautsprecher Dali Rubicon 5

Impedanzminimum:   4,3 Ohm @ 156 Hz

Nennimpedanz (± 20% Toleranz):   4 Ohm

Empfindlichkeit:   87,3 dB (2,83 V / 1m; 500-5.000 Hz)

 

Hersteller:   Dali, Dänemark

Vertrieb:   Dali Deutschland GmbH, Ulm

Modell:   Rubicon 5

Paarpreis:   2.858 Euro

Garantie:   5 Jahre

Konstruktion:   Zweieinhalb-Wege Bassreflex

Bestückung:   165mm SMC-Tief-/Mitteltöner, 29-mm-Gewebekalotte, 17 x 45mm Bändchen

Übergangsfrequenzen:   2.900/14.000 Hz

Ausführungen:  
Schwarz und Weiß Hochglanz, Walnuss- und Rosso-Furnier

Abmessungen (B x H x T):   20 x 90 x 34 cm

Gewicht:   15,7 kg

Dali GmbH
Berliner Ring 89
64625 Bensheim

Tel:   0 62 51 / 9 44 80 77
Fax:   0 62 51 / 9 44 80 75

Internet:   www.dali-deutschland.de

 

Facebook: https://www.facebook.com/DaliLautsprecherDeutschland

Ist die Rubicon 5 den Mehrpreis zur überragenden Rubicon 2 wirklich wert? Für etwas mehr Tiefgang, etwas mehr Auflösung und noch etwas besserer räumlicher Darstellung? Aber auf jeden Fall – die Rubicon 5 kann nicht nur alles ein wenig besser und ist auch für Wohnzimmer um die 30 Quadratmeter geeignet, sie ist einfach besser, vor allem wenn die Möglichkeit genutzt wird, sie mit zwei sehr guten Kabeln im Bi-Wiring-Betrieb zu nutzen. Und einen vernünftigen Ständer für die Rubicon 2 zu erwerben, geht auch ins Geld und dann bleibt von dem Preisunterschied nicht mehr viel bis zu diesem Rubicon-Highlight übrig.   Stephan Schmid

Dali Rucicon 5
Paarpreis: 2.858 Euro
Garantie: 5 Jahre
überragend
gut - sehr gut
sehr gut
sehr gut

TEST

Lautsprecher:
Dali Rubicon 5
Autor:
Stephan Schmid
Datum:
18.03.2015
Hersteller:
Dali