With the Diamond series, Vincent is launching a special edition of the premium SA-T7MK preamplifier, which was only revised last year and has an excellent sound. Why are they doing this?

Streamer, D/A-Wandler oder vielleicht doch eine Kombination mit CD-Laufwerk – was hätten Sie denn gerne? Vielleicht hilft bei der Beantwortung zunächst einmal eine klare Bedarfsanalyse, die meistens kurzerhand erledigt ist, wenn man sich seine eigenen Hörgewohnheiten vergegenwärtigt. Und welchen Sinn sollte es haben, seine oftmals mehrere hundert CDs umfassende Sammlung zu rippen, nur um wenig später festzustellen, dass einem dabei handwerkliche Fehler unterlaufen sind und es wohl besser wäre, den Marathon noch einmal von vorne zu beginnen? Das kann man natürlich machen, ist aber sicher grober Unfug, weil sich mit der kostbaren Zeit definitiv besser Musik hören lässt.

Mit anderen Worten: Die Anschaffung eines CD-Spielers hat nach wie vor ihre Berechtigung. Zumal bei dieser bewährten Technik auch heute noch immer wieder innovative Entwicklungen für ein Mehr an Klangqualität sorgen. Aber lohnt die Anschaffung eines klassischen Geräts auch dann noch, wenn die Zahl der hochauflösenden Titeln in der eigenen Sammlung stetig wächst und für das tägliche Hören dadurch an Bedeutung gewinnt? Die Antwort des amerikanischen Spezialisten Audio Research lautet klar und deutlich: Nein! Deshalb kann der neue CD6 nicht nur CDs abspielen, sondern ist auch mit vier digitalen Eingängen versehen, zwei davon optisch, einer koaxial und einer für USB-B. Letzterer stellt die Schnittstelle zur Einspeisung von festplattengespeicherten Musikdateien dar.

Damit ergibt sich mit dem CD6 eine ganz feine Lösung für das hochwertige Musikhören, weil sich die Frage nach einem Entweder-CD-Spieler oder Nur-D/A-Wandler gar nicht erst stellt. Natürlich ist dieses Konzept nicht neu. Tatsächlich neu ist aber der hohe qualitative Anspruch, den die Ingenieure von Audio Research für beide Arten der digitalen Signalanlieferung definiert haben. Ihnen geht es eben nicht nur ums Format, sondern in allererster Linie um Klangqualität. Im Zeitalter von Computer-HiFi scheint dieser Anspruch leider bei vielen so langsam verloren zu gehen, aber ein hochauflösender Track ist eben nicht gleichbedeutend mit hohem klanglichen Niveau bei der Wiedergabe. Diesen weitverbreiteten Irrglauben gilt es unbedingt zu stoppen – das scheint auch Audio Research so zu sehen, wie der CD6 beweist.

Um sowohl der perfekten CD- als auch Computer-Wiedergabe gerecht zu werden, verfügt der CD6 über ein D/A-Wandler-Quartett aus Texas Instruments PCM1792A. Dabei arbeitet  ein Pärchen auf den Samplingfrequenzen 44,1 Kilohertz, 88,2 Kilohertz und 176,4 Kilohertz, um das Upsampling bei CD-Wiedergabe zu ermöglichen. Das zweite Duo erledigt 48 Kilohertz, 96 Kilohertz und 192 Kilohertz. Das digitale Filter-Roll-Off kann zwischen »fast« und »slow« ebenso wie die Upsampling-Funktion per Fernbedienung vom Hörplatz aus gesteuert werden. Das digitale Signal von der CD wird von einem hier als Toplader verbauten Philips Pro-2-Laufwerk ausgelesen, das sich durch seine klanglichen Eigenschaften auszeichnet. Es wird auch in anderen Top-Playern oft und gerne verbaut.

Klassische Technik

Statt eines üblichen Ringkerntransformators ist der Audio Research mit einem Schnittbandkerntrafo bestückt. Als Begründung werden klangliche Gründe angeführt, was wir im Falle des US-Herstellers für glaubhaft erachten. Unter anderem versorgt das Kraftwerk die sechs mit Schwingungsdämpfern versehenen 100-Mikrofarad-Elkos in der diskret aufgebauten Ausgangsstufe, die keine der traditionellen Audio-Research-Röhren-Konstruktionen ist, mit Energie und über eine getrennte Wicklung den digitalen Bereich.

Unauffällig, aber durchaus in großer Zahl sind im Inneren des Gehäuses schwingungshemmende Matten verbaut, die ihre Wirkweise durch einfache Klopftests belegen. Zudem machen sie sich aller Wahrscheinlichkeit nach auch bei der Wiedergabequalität bemerkbar. Nachdem wir den Rundgang durch den Innenraum damit beendet haben, setzen wir die ultrastabile Deckelkonstruktion mit der präzise laufenden Schiebetür wieder auf das Gehäuse und ziehen die 14 (!) Befestigungsschrauben sachte wieder an. Die Rückseite des CD6 bietet neben den erwarteten Cinch-Ausgängen auch symmetrische XLR-Versionen an, das digitale Signal kann per AES/EBU oder BNC-Verbinder abgegriffen werden. Von den vier digitalen Eingängen interessiert uns natürlich vorrangig der USB-B-Eingang.

Das manuelle Einlegen der CD ist das reine Vergnügen, weil es an das Auflegen einer Schallplatte erinnert und vor allem verhindert, dass der Spaß schon bei diesem Vorgang von einer klapprigen Plastiklade beendet wird. Anschließend wird der solide magnetische Puck aufgesetzt und die Lade geschlossen. Steht die Eingangswahl auf CD, beginnt der Audio Research damit, den »Table Of Contents« zu lesen und im grünen, klar ablesbaren Display anzuzeigen. Der Abspielvorgang kann sowohl auf der Front als auch über den Handgeber gestartet werden.

Neue Maßstäbe

Ohne Frage ist die klangliche Erwartungshaltung an eine Audio-Research-Komponente hoch, und dennoch sind wir von den ersten Minuten des Hörens an beeindruckt, was uns die Anlage aus Audionet-Verstärkern DNP inklusive EPX und AMP sowohl an Amphions Argon 3L als auch an der KEF Reference 205/2 bietet. Schon bei dem eigentlich zum Warmwerden gedachten »International Velvet« vom aktuellen Karl-Bartos-Album »Off The Record« fallen das hohe Maß an Plastizität und die Souveränität im Tieftonbereich auf. Die zum Vergleich mitlaufenden Player ebnen das Geschehen eher ein, sie schälen Konturen nicht so dreidimensional heraus wie der CD6, außerdem fehlt ihnen die Sonorität im Tieftonbereich.

Mit dem Ausschalten der Upsampling-Funktion schwingt sich der CD6 nicht mehr in die absoluten klanglichen Höhen auf, und wir fanden während der Tests kein einziges Stück, bei dem die Deaktivierung dieser Funktion dem Klang gut getan hätte – also eingeschaltet lassen. Beim Umschalten der Filter zwischen »fast« und »slow« verhält es sich hingegen anders – dies dürfte in jeder Kette unterschiedliche Auswirkungen haben. Einmal auf der Fernbedienung hin- und herschalten, dann ist die passende Einstellung schnell gefunden. Die Einstellung »fast« rückt das klangliche Geschehen mit mehr Ecken und Kanten in den Vordergrund, »slow« bietet eine eher breitere Abbildung, die in vielen Fällen für ein kompakteres Klangbild sorgte.

Bestückt mit »A Minor Incident« von Badly Drawn Boy, das mit rhythmischer Akustikgitarre beginnt, begibt sich der CD6 direkt auf höchstes Wiedergabeniveau. Vom Anschlagen der Akkorde bis zum Ausschwingen scheint es dem Original in allerhöchstem Maße nachempfunden. Auch hier überzeugt die Plastizität in Kombination mit einer räumlichen Dreidimensionalität, die wohl kaum jemand einer guten alten CD zutrauen würde. Die Stimme ist frei von jeglichen Störungen wie Härten oder Rauheiten, wie man sie von preiswerteren Playern kennt. Sie klingt nicht nach Konserve oder unnatürlich – es ist einfach große Klasse, was hier aus den Schallwandlern kommt.

Elektronische Glockenschläge bilden das Fundament in Laurie Andersons »Statue Of Liberty«. Der Audio Research ist einer von ganz wenigen Playern, die das so sauber und klar aufdecken. Druckvoll und konturiert in den unteren Oktaven und dabei kein bisschen die Räumlichkeit verschleiernd – das ist eine echte Meisterleistung, die wir dem Amerikaner hier attestieren müssen. Hierbei kommt zudem eine Audio-Research-Eigenschaft zum Tragen, die anscheinend komponentenübergreifende Gültigkeit hat: Musikalität. Es steht außer Frage, die CD-Wiedergabequalität ist in einem Maße überragend, dass der CD6 sich klar an die Spitze aller bisher getesteten Player setzt. Der einzige Stolperstein, den er jetzt noch überwinden muss, ist die Wiedergabe von Computer-Dateien.

Ist das derselbe Player?

Nachdem wir den Audio-optimierten Laptop mit dem Audio Research verbunden und den entsprechenden Eingang gewählt hatten, hörten wir – nur Stille. Vor dem Hören steht nämlich die Installation des Treibers, der auf einer CD-ROM beiliegt oder von der Hersteller-Website geladen werden kann. Nachdem das problemlos erledigt war, konnten wir Peter Gabriel in 24 Bit/96 Kilohertz erleben. Gegenüber der CD war das klangliche Geschehen jetzt von einem gesteigerten dynamischen Niveau und schier sensationeller Attacke geprägt. Da baut sich kein Impuls mehr auf, sondern blitzgleich wird das Geschehen hörbar. Keine Frage, daran muss man sich erstmal gewöhnen. Doch wenn man nach dem Hören eines Albums wieder zurück auf die CD schaltet, ist schnell klar, dass es in Zukunft weiter in Richtung der hochauflösenden Daten-Files gehen wird –  allerdings nur unter der Voraussetzung, dass die Klangqualität wirklich die eines Audio Research erreicht.

Auch in puncto Klassik zieht der CD6 alle Register. So fächert er den Chor in Beethovens Neunter weit und ins Halbrund gestellt auf, bildet die Streicher so körperhaft ab, dass man sich uneingeschränkt der Illusion des Originals hingeben kann. Was uns von Anfang an überzeugt hat, ist seine ungeheure Plastizität, die dazu führt, dass man die Musiker anfassen möchte, weil sie so greifbar nah erscheinen. Diese hervorragende Darbietung wird ergänzt um seine Transparenz, seine Durchzeichnungsfähigkeit bis ins kleinste akustische Detail und schließlich um seine Fähigkeit, einen harmonischen Gesamtrahmen zu spannen. Das alles macht den CD6 zum besten Player, den wir seit langem gehört haben.

Messwerte CD-Player Audio Research CD6

Verzerrungen:

Klirrfaktor (THD+N):   0,027 %

IM-Verzerrungen (SMPTE):   0,12 %  

IM-Verzerrungen (CCIF):  0,033 %

 


Störabstände:

Fremdspannung (20 kHz):   -85,6 dBr

Geräuschspannung (A-bewertet):   -89,1 dBr


Wandlerlinearität:

-50 dB:   0,014 dB

-60 dB:   0,014 dB

-70 dB:   0,016 dB

-80 dB:   0,026 dB

-90 dB:   0,044 dB


Sonstige:

Ausgangsspannung:   6,79 V

Kanaldifferenz:   0,17 dB

Ausgangswiderstand:   2,65 kΩ

DC-Ausgangs-Offset: < 0,5 mV


Stromverbrauch:

Stand-by: < 1 W

Leerlauf:   20,5 W


Hersteller:   Audio Research, USA

Vertrieb:
   Audio Reference, Hamburg

Modell:   CD6

Kategorie:   CD-Player und DAC

Preis:   9.200 Euro

Garantie:   2 Jahre, nach Anmeldung bei Audio Reference 5 Jahre für Erstbesitzer

Samplingfrequenzen:
   44,1 kHz, 48 kHz, 88,2 kHz, 96 kHz, 176,4 kHz, 192 kHz

D/A-Wandler:
   4 x TI PCM1792A

CD-Laufwerk:   Philips Pro-2

Analoge Ausgänge:   1 x Cinch, 1 x XLR

Digitale Ausgänge:   1 x AES/EBU, 1 x BNC

Digitale Eingänge:
   1x USB, 1 x Cinch, 2 x Toslink

Abmessungen (B x H x T):   48 x 14 x 32 cm

Gewicht:
   12 kg

Audio Reference GmbH
Alsterkrugchaussee 435
22335 Hamburg

Tel. 040/53320359

www.audio-reference.de

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Der Audio Research CD6 ist ein überragend klingender CD-Player und dank seines USB-Eingangs auch ein idealer Spielpartner für Musik, die von Festplatten kommt. Damit wird er zur ersten Wahl für Besitzer großer CD-Sammlungen, die ihre Silberlinge nicht rippen möchten und die bereits damit begonnen haben oder beginnen möchten, sich auch mit Musik vom Rechner zu beschäftigen, welche diese Maschine in gleich hohem Maße überragend wiedergibt. Die überzeugende Beherrschung beider Bereiche macht eine Format-Diskussion überflüssig und sorgt für freie Zeit, die dann zum Musikhören in einer Qualität zur Verfügung steht, die einfach nur zum Niederknien ist.   Olaf Sturm

Audio Research CD6
Preis: 9.200 Euro
Garantie: bis zu 5 Jahre möglich
überragend
gut
sehr gut
sehr gut
sehr gut

TEST

CD-Player:
Audio Research CD6
Autor:
Olaf Sturm
Datum:
01.05.2014
Hersteller:
Audio Research