Sehr Gutes noch besser machen? Ein gewagtes Unterfangen. Bose probiert's und schickt jetzt seinen mobilen SoundLink Bluetooth Speaker III in der nächsten Generation auf den Markt. Gelingt mit dem Lautsprecher ein erneuter Quantensprung oder bleiben Leistungsfähigkeit und Charisma auf der Strecke?

Eine bessere Werbung hätte sich der US-amerikanische Lautsprecherspezialist Bose im vergangenen Jahr gar nicht wünschen können. Nach wichtigen Siegen des späteren Triple-Siegers Bayern München hüpfte der brasilianische Abwehrspieler Dante stets blendend gelaunt und laut singend durch die Katakomben der deutschen und europäischen Fußball-Arenen. Immer mit dabei und dank integriertem Akku flexibel einsetzbar: Boses Aktivlautsprecher SoundLink Bluetooth Speaker III, der auch Dantes Mitspieler Schweinsteiger, Müller und Co. zu eher zweitklassigen Singversuchen animierte. Ob sich Dante Bonfim Costa Santos – so heißt die kickende Stimmungskanone mit vollständigem Namen – nach dem Gewinn der nächsten Meisterschaft mit dem brandneuen SoundLink Bluetooth Speaker III Bluetooth Speaker III auf die große Titelfeier einstimmt? Gut möglich, wenn er diese Zeilen liest. Denn so viel sei schonmal verraten: Der Akku hält jetzt noch länger durch. Keine schlechte Voraussetzung für nicht enden wollende, rauschende Meisterfeier-Nächte.

Die optischen Unterschiede zum SoundLink Speaker II sind marginaler Natur. Das aktuelle Modell steht gerade und ist nicht mehr leicht schräg nach hinten geneigt. Auf der Oberseite haben die Bluetooth- und die »AUX«-Taste die Plätze getauscht. Der Bose-Schriftzug sitzt neuerdings an der Gerätefront oben. Hier können auch – in verschiedenen Farben illuminiert – unterschiedliche Statuszustände wie zum Aufbau einer Bluetooth-Verbindung und zur Stummschaltung angezeigt werden. Musste beim Vorgänger noch die Schutztasche als Fuß aufgeklappt werden, damit die handliche Box sicher steht, so kann der neue SoundLink Bluetooth Speaker III von Natur aus nicht umkippen.

Platziert man ihn auf Sideboard, Schreibtisch oder Küchenschrank, spürt man die 1,37 Kilo Gewicht und die perfekte Verarbeitung. Die Box sieht nicht nur aus wie aus einem Guss, sie fühlt sich auch so an. Hier stört keine Naht, nichts klappert oder vibriert. Bose weiß eben, wie hochwertige Fertigung aussieht. Mit den Maßen 25,6 x 13,1 x 4,8 Zentimetern ist der Lautsprecher dabei so handlich, dass er problemlos im Rucksack oder in der Reisetasche verschwindet und nicht zu üppig aufträgt.

Abgerundete Kanten sorgen dafür, dass er perfekt in der Hand liegt und haptisch eine Bestnote verdient. Die Oberseite ist an Übersichtlichkeit nicht mehr zu überbieten: Hier befinden sich gerademal sechs Tasten, aufgeteilt in zwei Blöcke. Rechts dreht sich alles um das Thema Lautstärke, links stehen die Inbetriebnahme und Konnektivität im Vordergrund. Keine 20 Sekunden, nachdem der Bose-Neuling der Ehefrau zum Begutachten in die Hand gedrückt wurde, beschallt diese mit der silbergrauen Box und den Lieblingssongs vom iPad auch schon das Arbeitszimmer.

Sie merken, einen Blick ins Anleitungsheftchen kann man sich getrost sparen. Die obere Tastenfeld-Abdeckung aus Silikon schützt vor Schmutz, Staub und Feuchtigkeit und fühlt sich ähnlich weich und geschmeidig wie ein Babypopo an. Gute Nachricht: Während fast alle Hersteller von Unterhaltungselektronik momentan den Narren an schwarzen Hochglanzflächen gefressen haben, die nach dem ersten Gebrauch über und über mit Fingerabdrücken und nach kurzer Zeit mit winzigen Kratzern übersät sind, setzt Bose auf ein anderes Konzept. Das umlaufende Abdeckgitter aus Metall und die Kunststoffe beim SoundSpeaker interessieren sich für Fingerabdrücke soviel wie Dante für den Gemütszustand der Konkurrenten von Borussia Dortmund: null Komma null. Selbst wenn man es versucht, so gelingt es nicht, die Bose-Box per Finger zu signieren. Klasse! Das garantiert, dass der Lautsprecher auch nach intensiver Dauerbeanspruchung schön wie am ersten Tag aussieht.

Die Möglichkeit zur optischen Individualisierung ist glücklicherweise geblieben. Mittels grauer, blauer, orangefarbener, granit-grüner und pink-farbener Lederabdeckung kann man den SoundLink Bluetooth Speaker III seinen persönlichen Farbvorstellungen anpassen. Der Anschaffungspreis erhöht sich dann von knapp 300 auf 335 Euro.

Gesteigerte Ausdauer

Geblieben sind die rückseitige Servicebuchse (Mini-USB) für spätere Software-Aktualisierungen, um die Kompatibilität mit künftigen Bluetooth-Geräten sicherzustellen, die Netzwerkbuchse zum Laden des Lithium-Ionen-Akkus und der AUX-Eingang, um beispielsweise auch ältere Handys oder portable Player zu benutzen, für die Bluetooth noch ein Fremdwort ist. Mehr Pep hat Bose dem Akku im Vergleich zur Vorgängerversion spendiert. Satte 30 Prozent mehr Leistung stehen nun zur Verfügung, zumindest auf dem Papier. Das soll für 14 Stunden ununterbrochenen Musikgenuss reichen. Bereits beim Vorgängermodell schafften wir bei mittleren Pegeln eine Laufzeit von 15 Stunden, ohne dass die Box an die Stromtankstelle angedockt werden musste. Beim neuen Modell konnten wir diesen Wert sogar noch toppen – und das kleine Akku-Symbol leuchtete immer noch gelb, was einen halb geladenen Energielieferanten signalisiert. Erst wenn das Symbol rot blinkt, deutet der Lautsprecher eine bevorstehende Schlafpause an. So kann man stets grob abschätzen, wie lange sich der SoundLink Bluetooth Speaker III noch kooperativ erweist. Um den Akku vollständig aufzuladen, sollte man rund drei Stunden einplanen.

Koppelbar ist die drahtlose Box mit allen Geräten, die Bluetooth unterstützen, also mit Smartphones, Tablets, Notebooks und beispielsweise mit Apples iMac. Wie schon erwähnt, ist der Verbindungsaufbau ein Kinderspiel. Lautsprecher einschalten, Bluetooth an der Box und am Zuspieler aktivieren, fertig!

Im Test gab es selbst im stundenlangen Dauerbetrieb keinerlei Aussetzer oder Verbindungsabbrüche. Die vom Hersteller angegebene maximale Reichweite liegt bei neun Metern. Das ergibt einen ordentlichen Radius, um in einer deutschen Durchschnittswohnung das Smartphone auch mit in die Küche oder ins Esszimmer zu nehmen, während der Speaker weiter im Wohnzimmer seine Arbeit verrichtet. Clever: Geht auf dem Handy während der Musikwiedergabe ein Anruf ein, so erstummt die Musik und das Smartphone klingelt. Wichtige Anrufe werden so auch bei maximaler Beschallung nicht verpasst. Insgesamt kann sich der Lautsprecher sechs verschiedene Geräte merken. Eine Neueinrichtung ist somit nicht erforderlich, wenn das iPad den Dienst vom Notebook übernehmen soll. Lautstärke-Veränderungen können entweder über die Bose-Box oder per Zuspieler vorgenommen werden.

Im Innern des 2.1-Systems mit digitalem Prozessor (DSP) arbeiten zwei mechanisch optimierte Breitbänder mit Neodym-Magneten. Für die Abstrahlung tiefer Frequenzen zeichnen zwei Membrane verantwortlich. Der ideale Aufstellort ist 60 bis 120 Zentimeter hoch. Wenn möglich, sollten Sie das Kästchen mit der Rückseite vor eine Wand stellen, jedoch nicht zu nah. Experimentieren Sie ein wenig, bei welcher Distanz Ihnen die Basswiedergabe am besten gefällt. Auf den Rücken sollten Sie den Bose übrigens nicht legen, denn der Klang entfaltet sich sowohl aus der Vorder- als auch aus der Rückseite.

Und das tut er auf verblüffende Weise. Die Soundkulisse lässt selbst in größeren Räumen als Absender mehr erwarten als eine mobile Mini-Box. Sie werden sich ärgern, Ihren Ohren jahrelang das Gefiepe Ihres Tablets, Notebooks oder Smartphones zugemutet zu haben. Der klangliche Unterschied hin zum Bose ist ein Quantensprung. Selbst tiefere Töne gibt er so wieder, dass anspruchsvolle Musikliebhaber das durchaus wohlwollend zur Kenntnis nehmen.

Keine Frage, wer Jagdhornbläser-Ensembles oder Streicherquartette hören will, als säße man in der Londoner Royal Albert Hall in der ersten Reihe, der muss nach wie vor zum groß dimensionierten und teuren Boxenset greifen. Der SoundLink Bluetooth Speaker III hingegen ist ein echter Freund und treuer Begleiter für jede Lebenslage: Ob zu Hause, unterwegs, am Strand oder im Park – einen besseren musikalischen Kumpel kann man sich nicht wünschen.

Hersteller:   Bose, USA

Vertrieb:   Bose Friedrichsdorf

Modell:   SoundLink Bluetooth Speaker III

Konstruktion:   Aktives 2.1-System

Lieferumfang:   1 x Bose SoundLink Bluetooth Speaker III, 1 x Netzteil mit variablem Anschlussstück, 1 x deutschsprachige Bedienungsanleitung, 1 x Garantiekarte

Anschlüsse:   1 x Netzbuchse, 1 x 3,5-mm-Klinkenbuchse, 1 x Mini-USB für Servicezwecke, 1 x leistungsstarke Bluetooth-Antenne für drahtlosen Signalempfang

Abmessungen (B x H x T):   25,6 x 13,1 x 4,8 Zentimeter

Gewicht:   1,37 Kilogramm

Laufzeit mit Akku: 
  mehr als 14 Stunden, abhängig von der Lautstärke

Bluetooth-Reichweite:   9 Meter

Preise:   300 Euro für Standardausführung, 335 Euro inklusive Lederabdeckung

Garantie:   2 Jahre

Optionen:   Wechselcover stehen in den Farben Grau, Blau, Orange, Granit-Grün und Pink zur Verfügung

 

Bose GmbH
Max-Planck-Straße 36
61381 Friedrichsdorf

Telefon:
08 00 / 2 67 34 44 oder
0 59 21 / 3 03 04 00

Internet: www.bose.de

Der SoundLink Bluetooth Speaker III ist ein waschechter SoundLink geblieben – äußerst klangstark, charismatisch und super einfach in der Bedienung. Bose vertraut beim neuen Modell glücklicherweise konsequent auf die Stärken des Vorgängers und versucht nicht krampfhaft, das Rad neu zu erfinden. Punktuell hat der Hersteller auf kleine Optimierungen gesetzt – der Akku hält länger, die Standfestigkeit wurde erhöht. Die Möglichkeit zur farblichen Akzentuierung durch bunte Schutzhüllen aus Leder gibt es weiterhin. Der brasilianischen Lebensfreude für unterwegs steht somit auch im unterkühlten Mitteleuropa weiter nichts im Weg. Bayerns Abwehrspieler Dante kann Ihnen ein Liedchen davon singen.     Jochen Wieloch

Bose SoundLink Bluetooth Speaker III
Preis: ab 300 Euro
Garantie: 2 Jahre
sehr gut
sehr gut
sehr gut
sehr gut

TEST

Lautsprecher:
SoundLink Bluetooth Speaker III
Autor:
Jochen Wieloch
Datum:
17.03.2014
Hersteller:
Bose