With the Diamond series, Vincent is launching a special edition of the premium SA-T7MK preamplifier, which was only revised last year and has an excellent sound. Why are they doing this?

Bei der ersten Betrachtung der Beethoven Baby Grand fällt sofort ihre exzellente Verarbeitungsqualität auf. Mit hochwertiger Musikwiedergabe hat das erstmal nichts zu tun. Im Gegenteil, regt sich doch der Verdachtsmoment, diese Schallwandler könnten einfach nur schön sein. Das ändert sich radikal, sobald die solide Spike-Träger-Konstruktion aus Aluminium montiert wird. Lange, präzise laufende und einstellbare Spikes deuten an, dass diese Lautsprecher auch Anspruch auf das letzte Quentchen Detailgenauigkeit hegen.

Wer Vienna Acoustics kennt, dem ist auch bekannt, dass die Lautsprecher in aller Regel mit vorzüglicher Klangqualität punkten. Auch i-fidelity.net konnte sich davon schon bei den Modellen Haydn und Mozart überzeugen. Der Blick auf die massive Schallwand der Dreiwege-Box Beethoven Baby Grand legt die Vermutung nahe, dass es sich eigentlich um ein 2.2-System handelt: Für die Abbildungsgenauigkeit und Präzision sitzt am oberen Ende der gut einen Meter hohen Box eine Zweiwege-Konstruktion, die aus einer 28 Millimeter großen Scan-Speak-Kalotte mit handbeschichteter Seidenmembran und einem 15-Zentimeter-Tiefmitteltöner besteht, der den Namen »X3P« trägt.

Das Geheimnis guter Chassis

Hinter dieser kryptisch anmutenden Chassis-Bezeichnung versteckt sich nicht etwa ein Androide aus »Krieg der Sterne«, sondern es handelt sich um ein »Erfolgsrezept«. Vienna Acoustics entwickelt und baut nämlich eigene Chassis, und diese absolut präzise gefertigten Membrane aus Kunststoff werden um drei weitere Polymerzusätze (3P) angereichert, die zu ihrer Steifigkeit beitragen und bei Bewegungen deutlich weniger Torsionsschwingungen zeigen sollen. Im Unterschied zu marktüblichen Chassis sind die Membrane der Vienna-Acoustics-Lautsprecher transparent. So ist auch ohne Demontage der Blick auf die soliden Stege möglich, an deren Ende sich ein massiver Magnet befindet. Die Chassis sind im Hause Vienna Acoustics übrigens der Schlüssel zur Klangqualität. Auch hier wird der Satz »alles, was das Chassis richtig macht, muss nicht mehr von einer Frequenzweiche beeinflusst werden«, ernsthaft berücksichtigt.

Im unteren Teil der Schallwand finden sich dann zwei 15-Zentimeter-Bässe, beide sind komplette Neuentwicklungen. Allerdings findet sich die bewährte Spider-Cone-Technologie auch hier wieder. Dabei handelt es sich um rückwärtige Verstrebungen, die aufgrund der durchsichtigen Kunststofffläche wie ein Spinnennetz aussieht. Die Mischung der Kunststoffe für die Tieftöner ist etwas härter als die für den Mitteltöner. Sie sollen auch tiefste Frequenzen noch mit Präzision und korrekter Geschwindigkeit abstrahlen.

Doch die besten Chassis können nicht ohne passende Frequenzweiche ihre volle Leistung erbringen. Kein Wunder, dass die Weiche der Beethoven Baby Grand mit Luftspulen, Metallfilmwiderständen und MKP-Kondensatoren bestückt ist. Die Platine, auf der die Bauteile untergebracht sind, ist mit Kupferbahnen ausgerüstet. Erstaunlich ist die Anordnung auf der Weiche. Entwicklungschef Peter Gansterer nimmt für sich in Anspruch, die Konstruktion »mit den Ohren optimiert zu haben«.

Was ist entscheidend?

Dass es sich hierbei keinesfalls um ein typisches Märchen aus der High-End-Szene handelt, zeigt ein bekanntes Phänomen: Vienna Acoustics-Lautsprecher klingen traditionell mindestens eine Stufe besser als sie sich messen. Das heißt, Peter Gansterer stellt seine gehörmäßige Abstimmung über die Ergebnisse aus dem Labor. Aus High-End-Sicht eine konsequent richtige Entscheidung. So ist es auch keine Überraschung, dass die Innenverkabelung der kleinen Beethoven aus hochreinem Kupfer besteht, das in mehrfach verdrillten Adern den Transport der Signale übernimmt. HF-Störungen sollen so daran gehindert werden, Einfluss auf die Klangqualität zu nehmen.

Ein wesentlicher Aspekt für die Klangqualität ist das Gehäuse. Mit vier Zentimetern Wandstärke sind die Wände der Beethoven Baby Grand fast zehn Millimeter gewachsen. Dieser Mehraufwand erklärt auch das Gewicht von 30 Kilogramm pro Lautsprecher. Wie zu erwarten bekommt, wer ans Gehäuse klopft, nur eine dunkle schnelle Antwort. Für den Anschluss des Lautsprecherkabels steht ein Single-Wiring-Terminal zur Verfügung, das den rundum gelungenen konstruktiven Eindruck des Lautsprechers final bestätigt.

Im Hörraum warteten der Marantz SA-KI Pearl und der Audionet SAM G2 auf die schlanke Österreicherin. Von Beginn an harmonierte diese Kette bereits gut, aber es gab Verbesserungspotential. Und das bestand vor allem in der Optimierung mittels Spikes. Zunächst richteten wir jeden Lautsprecher mit Hilfe einer Dosenlibelle plan aus. Um den klanglichen Fortschritt zu überprüfen, eignet sich nach unseren Erfahrungen eine Solostimme. Nachdem die Lautsprecher im Lot waren, passte die Größenabbildung schon sehr gut. Perfekt wurde sie mit jeweils einer Drehung an den vorderen Spikes, so dass die Beethoven Baby Grand minimal nach hinten geneigt war.

Der »Torch Song« von Marillion sollte eigentlich nicht im Test-, sondern nur im Hörprogramm vorkommen. Dieser schöne Titel beginnt mit schwebenden Gitarrenklängen, die normalerweise von einem unauffälligen, drucklosen Bass begleitet werden. In dieser  Anlagenkonfiguration bekommt der Bassist plötzlich mehr Licht, der Bass hat Energie und beginnt den Titel zu tragen, was wirklich beeindruckend ist. Währenddessen staunen wir über die vielen Schattierungen in der Stimme des Sängers. Hier ebnen andere Schallwandler in der gleichen Klasse das Geschehen komplett ein, während die Beethoven Baby Grand Musik macht.

Mutiges Voranschreiten

Mit der »Alpensinfonie« von Richard Strauss liefert die Vienna Acoustics ein klangliches Meisterstück. Die Staffelung der Instrumente, die Abbildungsfähigkeit in die räumliche Tiefe und vor allem die substanzielle Kraft des Grundtonfundaments lassen einen wesentlich voluminöseren und teureren Lautsprecher vermuten. Weit flächig über die Stereobasis hinaus gelingt »Der Anstieg«, die Weite der Landschaft wird mit den Ohren »sichtbar«. Ganz anders, nämlich brutal und erschütternd, geht es bei »Sturm und Gewitter« zu. Diese Dimension an erdiger Energie ist dem Lautsprecher nach der rein äußerlichen Betrachtung eigentlich nicht zuzutrauen.

Auf der anderen Seite zeigt sie bei »Music Of The Spheres« von Mike Oldfield, dass sie sehr wohl auch leise und leiseste Töne mit höchster Sorgfalt behandelt. So klingen Triangel-Schläge hell und metallisch, perlende Klavierläufe kommen dem Original sehr nahe, und auch hier bilden die Streicher einen homogenen Körper. Faszinierend ist auch der Umstand, dass man seine Aufmerksamkeit auf verschiedene Aspekte richten kann, ohne dass der Kontext verloren geht. Unabhängig vom Programmmaterial entsteht ein plastisches, klares Klangbild.

Hersteller:   Vienna Acoustics, Österreich

Vertrieb:   Sintron, Iffezheim

Modell:   Beethoven Baby Grand

Kategorie:   Standlautsprecher

Konstruktion:   Dreiwege-Bassreflex

Bestückung:   2 x 15-cm-Tieftöner (X3P, Spidercone), 1 x 15-cm-Mitteltöner, 1 x 29-mm-Hochtöner

Frequenzweiche:
   Filter erster und zweiter Ordnung

Ausführungen: 
  Kirsche, Rosenholz, Klavierlack Schwarz, Klavierlack Weiß

Abmessungen (B x H x T):
   22 x 102 x 38 cm (inklusive Füße)

Gewicht:    30 kg

Paarpreise

4.598 Euro (Kirsche, Klavierlack Schwarz)
4.998 Euro (Rosenholz, Klavierlack Weiß)

Garantie:
   10 Jahre

 

Exklusiver Vienna Acoustics-Vertrieb
für Deutschland:


Sintron-Vertriebs GmbH

Electronic Import & Export
Südring 14
76473 Iffezheim
     
Telefon   0 72 29 / 18 29 98
Telefax   0 72 29 / 18 29 99

Internet:   www.sintron-audio.de
E-Mail:   info@sintron.de

Die zunächst seltsam anmutende Typenbezeichnung »Beethoven Baby Grand« ist nach diesem Test plausibel: Der Komponist steht für den verantwortlichen Umgang mit Musik, der Säugling für die geringe Baugröße und der eigentlich widersprüchliche dritte Begriff  steht für die überragende Klangqualität. Was zunächst nur als schönes Möbelstück wirkte, entpuppte sich während der Hörtests als echter Klasse-Schallwandler. Die Beethoven Baby Grand stellt keinesfalls übertriebene Ansprüche an die vorgeschaltete Kette und profitiert von einer sorgfältigen Aufstellung, was die präzise Ausrichtung der Spikes im Besonderen meint.   Olaf Sturm

 

Vienna Acoustics Beethoven Baby Grand
Paarpreis: ab 4.598 Euro
Garantie: 10 Jahre
überragend
gut
sehr gut
sehr gut

TEST

Lautsprecher:
Vienna Acoustics Beethoven Baby Grand
Autor:
Olaf Sturm
Datum:
17.09.2013
Hersteller:
Vienna Acoustics