Mit der nuPro XS-6000 RC offeriert Direktversender Nubert einen schlanken Aktivlautsprecher, der auf den ersten Blick alles kann. Aber kann er auch alles gut?

Dass T+A Geräte mit einem gewissen, im besten Falle zeitlosen Chic baut, ist seit den ersten Komponenten mit dem an Braun angelehnten Design nicht neu. Auch mit kompakten Komplettanlagen und Receivern ist dies den Herfordern schon gelungen. Der neue, sehr kompakte Receiver mit dem klangvollen Namen »Cala« aber schießt sicher den Vogel ab – im positiven Sinn versteht sich. Die dank Schaltnetzteil und -endstufen erstaunlich kompakte Cala ist schwebend in einem eleganten Aluminium-Rahmen aufgehängt, was der ganzen Konstruktion eine wunderbare Leichtigkeit verleiht. Der hochglänzende Glasdeckel schließt das Gerät nach oben ab. Alle rückseitigen Anschlüsse sind – nach innen versetzt – darunter verborgen.

Wer über 1.500 Euro für eine Minikomponente ausgibt, der erwartet auch eine edle Verarbeitung, und hier zeigt sich die Cala von ihrer besten Seite und enttäuscht sicher keinen noch so anspruchsvollen Kunden. Alle Passungen und Fugen sitzen perfekt. Das hell eloxierte Aluminium ist dank einer Behandlung per Sandstrahlen mit Glaskugeln wunderbar texturiert und mattiert zugleich. Der dunkle Glasdeckel ist sehr edel, und selbst die glatte Kunststoff-Front, die das riesige Display verbirgt, wirkt mit ihrer Nahtlosigkeit vornehm.

Wirkt kühl, aber ungemein sexy

Man kann mit Cala praktisch jeden gängigen Lautsprecher antreiben, denn an Leistung mangelt es nicht. Mit den CS Mini bietet T+A jedoch die im Design perfekt passenden Spielpartner an. Ihr Gehäuse besteht aus dem gleichen Aluminium mit der edlen glasperlengestrahlten Oberfläche, die sensationell aussieht und sich auch so anfühlt. Das wirkt kühl, aber ungemein sexy. Hinter der nur etwa postkartengroßen Frontbespannung der kleinen Lautsprecher verbirgt sich ein kompaktes, klassisches Zweiwege-Bassreflex-System. Auf der Rückseite gibt es einen universellen Wandhänger und zwei robuste Messing-Kabelklemmen.

Doch zurück zum Receiver. Der überrascht bereits beim Auspacken positiv. Sämtliches Zubehör steckt nicht einfach in Plastikbeuteln, die in einer Pappschachtel hin- und herrutschen. Nein, die einzelnen Teile wie Fernbedienung, WLAN-Antenne und so weiter befinden sich passgenau sortiert in Schaumformteilen im Zubehörkarton. Fehlt nur noch, dass das Formteil mit Samt ausgeschlagen ist. Zum serienmäßigen Zubehör gehören ein F-Stecker/DIN-Adapter für die UKW-Antenne, eine ordentliche, große Dipol-Wurfantenne, ein Stativ für die WLAN-Antenne, damit diese unauffällig positioniert werden kann, und auch ein kurzes USB-Verlängerungskabel. Man mag sich fragen, wozu dieses dient, doch beim Blick auf die Cala-Front wird das schnell klar: Die USB-Schnittstelle befindet sich auf der Rückseite. Wer also nicht immer hinter dem Gerät stöpseln möchte, etwa um hin und wieder sein iPad anzuschließen, der legt sich den USB-Anschluss mit dem Verlängerungskabel unauffällig nach vorne. In der Packung findet sich ferner neben der gebundenen, zweisprachigen (in Deutsch und Englisch) Anleitung auch der Laufzettel der Qualitätssicherung mit allen Unterschriften der Techniker, Monteure und Kontrolleure, die diese Cala hergestellt haben. Das macht schon was her und wirkt irgendwie beruhigend, so wie die gravierte Signatur des Motorenbauers auf dem V8-Block eines jeden AMG-Mercedes.

Offen für vieles

Das Anschlussfeld demonstriert das Konstruktionsdatum der Cala als »Gegenwart«. Nur noch zwei analoge Stereoeingänge gibt es, um beispielsweise einen CD-Spieler, den Sat-Receiver, eine Spielekonsole oder – am wahrscheinlichsten – den Fernseher anzuschließen. Zwei Antennen finden Anschluss, eine für UKW und die zweite für den drahtlosen Datenverkehr via WLAN. Elektrisch kommen die Bits per LAN-Buchse oder USB 2.0. An die USB-Buchse lassen sich Sticks, Mobilplayer und iOS-Geräte wie iPod, iPad und das iPhone direkt anschließen oder die Musiksammlung auf einer externen Festplatte darreichen. Raus kommt die Musik auf drei Wegen durch die zwei Lautsprecheranschlusspaare und die Cinchbuchse für Subwoofer.

In Betrieb nimmt man Cala mit der serienmäßigen Systemfernbedienung, mit deren Hilfe man auch andere T+A-Komponenten steuern kann. Mit dem Druck auf die rote Power-Taste erwacht Cala aus dem Bereitschaftsmodus und begrüßt den Zuhörer auf dem nun erscheinenden riesigen, grafischen Matrixdisplay mit dem elegant geschwungenen Namenslogo. Dann sollte man sich zuerst mit der Einrichtung des kleinen Wunderkistchens befassen, das einige wirklich clevere Tricks auf Lager hat. Das beginnt mit der Wahl des Lautsprechertyps, denn dank des potenten Signalprozessors lassen sich für alle passenden T+A-Lautsprecher Entzerrungen aufrufen, natürlich auch voreingestellt für die CS Mini. So lässt sich der Lautsprecher optimiert betreiben, statt ihn einfach linear zu anzusteuern, etwa mit einer Tiefbassanhebung, und verschiedenen Frequenzbeschneidungen für die Kombination mit einem Subwoofer. Das ist wichtig, um zum einen eine ungewollte Frequenzüberlappung zu vermeiden, und zum anderen einen kompakten Lautsprecher und auch die Endstufen der Cala zu entlasten. Das System klingt dann freier und kann auch lauter spielen. Schließlich gibt es eine weitere Vorentzerrung mit Ortsfiltern für »frei stehend«, »an der Wand stehend« oder »in einer Ecke positioniert«. So etwas kennt man sonst nur von professionellen Studiomonitoren, doch Cala bietet das allen angeschlossenen Lautsprechern an. Toll. Schließlich lässt sich der Subwoofer-Betrieb ein-/ausschalten und die obere Grenzfrequenz für den Basswürfel vorwählen.

Auch bei der weiteren Konfiguration erkennt man die Professionalität der Entwickler. So lässt sich beispielsweise der maximale Eingangspegel zur Vermeidung von Übersteuerung durch sehr laute Quellen von den üblichen 2 Volt auf 2,8 Volt erhöhen. Auch die Netzwerkkonfiguration geht leicht von der Hand, nur die Texteingabe für das WLAN-Passwort ist ein wenig umständlich. Da half auch den Testern nur der Blick in die Anleitung, um etwa nachzulesen, wie man die Texteingabe via SMS mit der Zehnertastatur der Fernbedienung zwischen Groß- und Kleinschreibung umschaltet. Wenn man's weiß, geht’s aber flott und einfach. Auch erwies sich die Netzwerkverbindung per Luftbrücke im Betrieb als zuverlässig stabil, was sicher auch der ausgewachsenen Antenne zu verdanken ist. Eine weitere Funkantenne manifestiert sich nach außen gar nicht, denn die Cala spielt auch Musik via Bluetooth-Verbindung. Auch das klappte mit einem Android-Telefon auf Anhieb und stabil.

Der RDS-UKW-Tuner und Streaming-Client sind auch aus anderen T+A-Produkten bekannt und liefern brav das von ihnen Erwartete. Der Tuner klingt gut und bringt mit ordentlicher Antenne und schon mit der beigelegten, aufgespannten Wurfantenne eine große Senderzahl störungsfrei und in Stereo. RDS und Radiotext werden schnell und in riesigen Lettern auf dem Display präsentiert. Ähnliches gilt für Internet-Radio, denn die noble Variante von vTuner sitzt an Bord, die es sogar ermöglicht, per Web-Browser die Senderliste zu editieren, falls gewünscht. Eine simpel zu erstellende Favoritenliste gibt es sowieso bei T+A. Der Streaming-Client ist auch für die Wiedergabe der Daten vom USB-Eingang zuständig. Die Navigation ging stets flott und war dank des großen Displays auch vergleichsweise übersichtlich. Dank der ersten Beta-Firmware mit App-Unterstützung konnten die i-fidelity.net-Tester auch als Erste die T+A-App mit dem iPad testen. Ab Januar gibt es sie für iPhone und iPod-Touch und eine Extraversion für iPad, das die großzügigere Ergonomie des Tablets besser nutzt. Eine Version für Android ist in Arbeit. Die App erleichtert vor allem die Navigation digitaler Inhalte von Festplatte, Server oder  vTuner durch übersichtliche Texte und Grafiken. Im Laufe des Januars soll diese Bedienoberfläche allen Cala-Nutzern per Firmware-Update zur Verfügung zur Verfügung stehen, nur ein iOS-Gerät brauchen sie eben noch.

Um das Einsatzgebiet der Cala zu erweitern, bauten die Entwickler noch ein paar pfiffige Zusatzfunktionen ein, beispielsweise eine sehr flexibel einzurichtende Wecker-Funktion. Wem die beiliegende Fernbedienung zu schnöde ist, der kann die Cala wie die großen T+A-Receiver auch mit der edlen, bi-direktionalen Funkfernbedienung F100 befehligen, die in ihrem farbigen Display auch das Menü im Klartext anzeigt, ferner natürlich auch Senderlogos und Plattencover.

Was den Klangeindruck angeht …

… so begeisterte der kleine T+A-Design-Receiver vor allem mit Präzision und Luftigkeit, wenn er in Kombination mit seinen CS Mini spielte. Was die kleinen Lautsprecherchen in den Höhen und oberen Mitten ablieferten, war schlicht perfekt – sowohl in tonaler Hinsicht als auch bezüglich Abbildung und Raum. Naturgemäß fehlte es aber den kleinen Böxlein trotz Entzerrung in der Cala und deren durchaus potenten Schaltendstufen etwas an Körper und Wucht. Aber da kann man mit einem Subwoofer überraschend gut nachhelfen, und nachdem sich dieser ja so fein mit den Filtern des Bassmanagements in der Cala anpassen lässt, erwachte das System im 2.1-Setup zu erstaunlich ausgewachsenem, audiophilem Leben mit verblüffender Dynamik. Wer also einen großen Raum zu beschallen hat, der sollte diese Lösung in Betracht ziehen. Als Nahfeldmonitore auf kurze Hördistanz eingesetzt oder schlicht zur Berieselung auf hohem Niveau reichen die CS Mini in Sachen Potenz allemal und klangen dabei erfreulich unangestrengt. Der einzige Punkt, der den Testern weniger gut gefiel, war die Tatsache, dass Cala nicht einmal über einen Stand-by-Taste verfügt. Ein- und Ausschalten geht ausschließlich per Fernbedienung. Aber es gibt Schlimmeres.

Hersteller:   T+A
Modell:   Cala
Kategorie:   Streaming Client

Formate:   MP3, WMA, AAC, AIFF, FLAC, OGG-Vorbis, LPCM, WAV

Medienserver:   UPnP AV, vTuner Internet Radio Service, DLNA compatible servers

Schnittstellen:   USB 2.0, LAN, WLAN, iPod über USB (inklusive Steuerung), Bluetooth A2DP

Empfangsbereich:
   87,5 - 108 MHz
Funktionen:   RDS, Stationsname, Radiotext, Uhrzeit, Senderlisten, Stationsspeicher

Eingänge:   2 x Aux
Klangverbesserung:   Bassextension und Linearisierung bestimmter T+A-Lautsprecher
Bassmanagement:   Vollbereich, 40 Hz, 60 Hz, 100 Hz, 150 Hz

Ausgänge:   Subwoofer, Lautsprecher
Netzanschluss:   Markierte Kaltgerätebuchse, 100 - 240 V, 50 - 60 Hz

Zubehör:   Systemfernbedienung F100, WLAN Antenne, FM-Antenne

Besondere Merkmale:   Regelbare Displayhelligkeit, Zwei-Zeiten-Wecktimer

Ausführungen:   Gehäuse Alu silber, Front und Deckel Acryl schwarz

Abmessungen (B x H x T):   30 x 10 x 21 cm
Gewicht:   4,5 kg


Lautsprecher
Hersteller:   T+A
Modell:   CS Mini
Kategorie:   Regallautsprecher

Konstruktion:   Zweiwege-Bassreflex

Impedanz:
   4 Ohm

Ausführungen:
   Gehäuse Silber, Frontbespannung schwarz

Abmessungen (B x H x T):
   15 x 22 x 15 cm
Gewicht:   3 kg

T+A Elektroakustik GmbH & Co. KG
Planckstraße 9 – 11
32052 Herford

Internet:   www.ta-hifi.de

E-Mail:   info@ta-hifi.com

Facebook:   https://www.facebook.com/TAhifi/

Tel.:   0 52 21 / 7 67 60

Cala ist sicher mehr als nur ein Dekostück, auch wenn das fast schon reichen würde, bei dem sexy Design und der herausragenden Verarbeitung. Clevere Funktionen vom Wecker bis zum Internet-Radio, Funkübertragung von Musik via Bluetooth von praktisch allen modernen Musikplayern, Tablets und Smartphones unabhängig vom Betriebsystem, sowie die Möglichkeit, die Bedienung per Funkfernbedienung F100 mit integriertem Display oder per App zu kontrollieren, machen den Einsatz universell. Obwohl die feinauflösenden Endstufen auch ausgewachsene Lautsprecher antreiben können, bietet sich die Kombination mit den CS Mini im passenden Design an, zumal diese wunderbar feinauflösend und luftig klingen. Wer mehr Substanz benötigt, für den hat T+A eine vorbildliche Subwoofer-Anpassung integriert. Design – Funktion – Klang: Bei Cala stimmt das Paket!   Raphael Vogt

T+A Cala
Preis: 1.590 Euro
Garantie: 30 Monate
 
T+A CS Mini
Paarpreis: 598 Euro
Garantie: 5 Jahre
überragend
sehr gut
überragend
überragend

TEST

Micro-HiFi-Systeme:
T+A Cala
Autor:
Raphael Vogt
Datum:
17.12.2012
Hersteller:
T+A Elektroakustik