Schmal, leicht und für die Wandmontage geeignet: Nubert hat mit der Soundbar nuPro AS-2500 einen TV-Lautsprecher auf den Markt gebracht, der ohne viel Gehäusevolumen trotzdem voluminös klingen soll. Wie gut dem schwäbischen Boxenbauer diese Schlankheitskur gelungen ist, verrät unser Test.

Ohne Gurt fährt man nicht Auto. Ohne Netz macht Tischtennis keinen Spaß. Und zu Silvester gehört ein Schluck Sekt einfach dazu. Es gibt Gesetzmäßigkeiten beziehungsweise Rituale im Leben, an denen kaum jemand zweifelt oder rüttelt. Davon können Heimkino-Fans ebenfalls ein Liedchen singen. Ohne Subwoofer reißt sie der schönste Filmabend nicht aus dem Sessel. Allein die Nomenklatur der jeweiligen Boxen-Konfiguration im Wohnzimmer sieht den Tieftöner als Pflichtelement an. Die Bezeichnungen »5.1« oder »2.1« haben den Subwoofer inbegriffen, er steht für die »1«. Wer noch kein komplettes Lautsprecherset zu Hause hat und die nachträgliche Anschaffung eines Subwoofers erwägt, wird im Fachhandel mit zwei unterschiedlichen Prinzipien konfrontiert: »Downfire« und »Frontfire«. Sie besagen, wie der Subwoofer ausgerichtet wird, was Auswirkungen auf die Ausbreitung des Schalls hat. Auch wenn man sich die Unterschiede theoretisch gut vorstellen kann: Wie sich das Ganze letztendlich in den eigenen vier Wänden anhört, erfährt man erst nach der Anschaffung. Einen direkten akustischen Vergleich hat man dann aber trotzdem nicht. Es sei denn, man holt sich unterschiedliche Geräte nach Hause. Teufel erweist sich mit seinen beiden neuen Aktiv-Subwoofern T8 und T10 sehr kundenfreundlich. Beide Boxen beherrschen nämlich den Einsatz als Downfire- und Frontfire-Subwoofer. Worin die Unterschiede sowie die Vor- und Nachteile beider Optionen liegen und wieviel Rumms der T8 und der T10 ins Heimkino holen, erfahren Sie jetzt.

Mit 36 x 31 Zentimetern und einer Höhe von 42 Zentimetern ist der T8 das etwas kompaktere Modell, das aber immerhin auch satte 20 Kilo auf die Waage bringt. Vom T10 wird er um vier Kilo übertroffen, die Abmaße von 38 x 35 x 48 Zentimeter sind geringfügig größer. Beide Bassreflex-Boxen lassen sich fast unsichtbar im Raum verstauen, bestehen aus MDF (Mitteldichte Faserplatte) und sind in Schwarz matt foliert. Hierbei hat Teufel sauber gearbeitet, die Kanten sind gebrochen, die Folie ist exakt verklebt. Zur Inbetriebnahme werden maximal zwei Kabel benötigt: Das Stromkabel ist fest verbaut, die Verbindung zu einem AV-Receiver oder beispielsweise zu einer Soundbar erfolgt über ein Cinch-Kabel.

Das ist allerdings nicht die einzige Variante. Viel mehr Freiheiten beim Aufstellen erlaubt die integrierte Wireless-Funktion. Dazu muss man einen kompatiblen AV-Receiver oder eine Soundbar, etwa Teufels Cinebar One, besitzen, die sich kabellos mit dem Subwoofer verbinden. Auf der Rückseite des T8 und des T10 wird der Input-Schalter auf »Wireless« gestellt, für die erste Koppelung drückt man die Pairing-Taste so lange, bis die Status-LED schnell blinkt. Im Test mit einer Teufel-Soundbar klappte dies problemlos und sehr zuverlässig.

Der kleinere der beiden Teufel-Tieftöner leistet 100 Watt – das hört sich recht bescheiden an, aber der Berliner Hersteller verspricht, dass der neue Class-D-Verstärker extrem rauscharm und effizient arbeitet und es mit klassischen Verstärkern bis 250 Watt locker aufnehmen kann. Das lässt einiges erwarten! Der Tieftöner aus Aluminium kommt auf einen Durchmesser von 200 Millimeter, im T10 sind es 250 Millimeter. Dessen Leistung von 150 Watt setzt Teufel auf ein Level mit vergleichbaren 300-Watt-Verstärkern. An der Rückseite der Boxen lassen sich über zwei Regler der »SUB LEVEL« und »BASS BOOST« einstellen. Dahinter verbergen sich die Lautstärke und die Tiefton-Klangcharakteristik. Über Letzteren legt man fest, ob man eine permanente maximale Tiefgang-Kulisse bevorzugt oder eher auf einen betonten Kickbass steht, der sich situativ bemerkbar macht. Eine rückseitige LED signalisiert, wenn das anliegende Eingangssignal zu hoch ist. In diesem Fall sollte man den Pegel am Receiver reduzieren. Auf die Übergangsfrequenz hat man keinen Einfluss. Der T8 bietet eine untere Grenzfrequenz von 37 Hertz, der T10 klettert gar bis 33 Hertz in den Tieftonkeller. Als maximalen Schalldruck nennt Teufel 111 beziehungsweise 115 Dezibel.

Aufstellen, wo Sie wollen

Zum Lieferumfang beider Boxen gehören vier Gummifüße. Diese sorgen nicht nur für einen sicheren Stand, sondern sind auch verantwortlich für die Bodenentkoppelung. Jeder Fuß wird mit der mitgelieferten Schraube fest am Gehäuse montiert. Und spätestens jetzt kommen die Begriffe Downfire und Frontfire wieder ins Spiel. Je nach Prinzip werden nämlich die Gummifüße an anderen Stellen angeschraubt. Frontfire-Subwoofer ähneln klassischen Standlautsprechern mit nach vorne gerichteter Membran. Als Direktstrahl-Subwoofer strahlen sie den Schall frontseitig ab. Im Gegenzug dazu verteilen Downfire-Subwoofer den Schall und damit den Bass über den Fußboden im Raum. Ihre Membran ist nach unten gerichtet. Das führt dazu, dass die tiefen Töne nicht nur hörbar, sondern auch spürbar werden. Ein Phänomen, das viele Blockbuster-Fans kennen und lieben. Wenn es auf dem Bildschirm ordentlich rummst, vibriert der Boden leicht, was sich auf den eigenen Körper überträgt. In Mehrparteienhäusern kann es allerdings vorkommen, dass der Untermieter sich mal mit dem Besenstiel bemerkbar macht, weil auch ihm die extremen Bässe nicht verborgen bleiben. Entscheidender Vorteil eines Downfire-Subwoofers: Er kann fast überall im Raum aufgestellt werden.

Da sich die Schallwellen in Bodennähe ihren Weg bahnen, gibt es kaum Hindernisse, die das Subwoofer-Vergnügen beeinträchtigen. Sehr flache Tieftonboxen lassen sich sogar unter das Sofa legen und erfüllen trotzdem ihren Zweck. Frontfire-Subwoofer sind bei der optimalen Aufstellung etwas wählerischer. Sie brauchen Platz vor der Membran, damit sich der Schall gleichmäßig ausbreitet. Ist dies nicht der Fall, kann es passieren, dass der Bass extrem dröhnt oder fast gar nicht wahrgenommen wird. Raumecken und Wandlagen sind ungünstige Orte, weil die Subwoofer-Schallwellen sofort auf ein Hindernis prallen und von dort reflektiert werden. Grundsätzlich gilt es, hier ein wenig zu experimentieren. Wer kein Freund von brachialen Tieftönen ist und diese auch körperlich nicht spüren will, ist mit einem Frontfire- Subwoofer besser beraten als mit einem Downfire-Modell. Auch für den Nachbarschafts-Frieden ist ein solches Modell vorzuziehen. Teufels T8 und T10 können Sie mit wenigen Handgriffen vom Direktstrahl- in einen Downfire-Subwoofer verwandeln. Dazu werden die Füße so angeschraubt, dass die Membran nach vorne oder nach unten ausgerichtet ist. Gerade nicht benötigte Bohrlöcher sind zwar sichtbar, optisch aber zu verschmerzen. Problem: In der Frontfire-Version zeigen sämtliche Anschlüsse nach unten, die sich im Downfire-Modus an der Geräterückseite befinden. Möchte man jetzt an einem der Regler Hand anlegen, so muss man den Subwoofer hochheben. Ein etwas umständliches Prozedere, das sich aber nicht vermeiden lässt.

Weil die Vorfreude auf die beiden Tieftonboxen groß ist, dürfen sie nacheinander ihr Können gleich mit einem actionreichen Katastrophenfilm aus dem Jahr 1998 unter Beweis stellen. »Armageddon« beschert zahlreiche Szenen, in denen Bässe voll zur Geltung kommen. Hubschrauber, die über die Landebahn donnern. Ein kurzes, einsetzendes Blitzlichtgewitter. Ein Rolltor, das wie aus dem Nichts nach oben schießt. Asteroiden-Geheule. Gewaltige Explosionen. Sofort wird deutlich, mit welch kurzen Reaktionszeiten der T8 eingreift. Er ist blitzschnell da, wenn es das Bild verlangt. Kraftvoll setzt er die Effekte in Szene, untermalt Grollen, Donnern, Scheppern und Poltern eindrucksvoll, ohne sich dabei unangenehm in den Vordergrund zu spielen. Gut gefällt, dass der T8 wie auch der T10 keine dauerhafte Präsenz an den Tag legt, sondern sich wirklich nur einschaltet, wenn es Sinn macht und erforderlich ist. Der größere der beiden Subwoofer erweist sich als noch etwas pegel- und schlagfester sowie dynamischer.

Während der T8 nämlich die Rolle des braveren Burschen in diesem Duo übernimmt, geht der T10 einen Tick härter zur Sache, gefällt durch eine größere Bassdichte, ohne dass die Schwiegereltern gleich vom Sofa fallen oder ihr Hörgerät herausnehmen. Er fächert das Bassfundament besser auf, bietet mehr Nuancen, differenziert präzise zwischen der Explosion eines Kometen oder dem Platzen eines Autoreifens. Beide Subwoofer produzieren raumfüllende Bässe für durchschnittliche Wohnzimmergrößen, die sich nicht orten lassen. Das ist das Schöne – der Mittendrin-Effekt ist spitze. Im Finale von Tschaikowskys »Schwanensee« sind beide Subwoofer zuverlässig zur Stelle, wenn die Streicher einen satten Klangteppich weben.

Hohes Durchzugsvermögen

Auch hier fällt auf, dass die Boxen nur phasenweise – dafür aber flott und präzise – eingreifen, sich aber zurückhalten, wenn die Frequenzbereiche ins Aufgabengebiet der Lautsprecher fallen. Insgesamt gefallen T8 und T10 im Downfire-Betrieb besser. Das ist natürlich ein subjektiver Eindruck. Hier sind sie präsenter, schlagkräftiger, kommen besser zur Geltung. Wer auf mehr Zurückhaltung und auf weniger Bass-Präsenz steht, wird wahrscheinlich mit der Frontfire-Variante glücklicher. Der Schalldruck fühlt sich jetzt abgeschwächter und sanfter an.

Hersteller:   Teufel, Berlin

Modelle:   Teufel T8/T10

Preise:   320/420 Euro

Garantie:   2 Jahre

Konstruktion:
   Aktiv-Subwoofer, als Frontfire- oder Downfire-Subwoofer einsetzbar

Systemleistung:   100/150 Watt

Untere Grenzfrequenz:   37/33 Hertz

Maximaler Schalldruck:   111/115 Dezibel

Tieftöner:   200/250 Millimeter, Aluminium

Gehäusematerial:   MDF, matt foliert

Ausstattung:   Cinch-Eingang, Eingangspegelregler, Pegelregler, Bassboost, kabellos ansteuerbar

Besonderheit:   als Frontfire- und Downfire-Subwoofer einsetzbar

Abmessungen (B x H x T):
31,1 x 42,3 x 38 Zentimeter, 20 Kilogramm (T8),
35,1 x 48,3 x 38 Zentimeter, 24 Kilogramm (T10)     

Teufel Subwoofer Wireless Transmitter

Dieses Sendemodul kann zum kabellosen Senden eines Subwoofer-Signals verwendet werden. Es passt zu allen AV-Receivern und kann dann unter anderem die beiden hier getesteten Subwoofer T8 und T10 ansteuern. Dabei reicht die Übertragungsweite gute zehn Meter. Aufgrund der Ein- und Ausschaltautomatik hält sich der Stromverbrauch in Grenzen. Kostenpunkt 80 Euro.

Lautsprecher Teufel GmbH
Bikini Berlin
Budapester Straße 44
10787 Berlin

Internet:   www.teufel.de

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E-Mail: 
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Viel Bass und jede Menge Flexibilität müssen nicht die Welt kosten. Das beweisen Teufels Subwoofer T8 und T10 eindrucksvoll. Beide Boxen sind kompakt und bescheren das Mehr an Bass, das jedes Wohnzimmer in ein echtes Heimkino verwandelt. Keine Sorge, beide Tieftöner sind keine überzüchteten Plärrkisten. Sie gehen behutsam, aber effektiv zu Werke und heben jeden Spielfilm tonal auf ein neues Niveau. Das Besondere: Downfire- oder Frontfire-Subwoofer? Teufels T8 und T10 sind beides. Warum Kompromisse eingehen, wenn das Leben so einfach komfortabel sein kann!   Jochen Wieloch

Teufel T8
Preis: 320 Euro
Garantie: 2 Jahre
 
Teufel T10
Preis: 420 Euro
Garantie: 2 Jahre

Teufel T8

sehr gut
sehr gut
sehr gut
sehr gut

Teufel T10

sehr gut
sehr gut
sehr gut
sehr gut

TEST

Lautsprecher:
Teufel T8/T10
Autor:
Jochen Wieloch
Datum:
18.12.2017
Hersteller:
Teufel