Dass der i-fidelity.net-Fotograf Testobjekte nicht wieder herausrücken möchte, kommt höchst selten vor. Im Falle des jetzt auch in Weiß lieferbaren Kopfhörers Spirit One von Focal war es aber mal wieder soweit. Was war passiert? Zunächst ist der Spirit One gegenüber Wettbewerbern durch seine klaren Konturen ganz eindeutig im Vorteil, wenn es um Design geht. In der neuen Farbausführung sind Ohrpolster, Bügelmittelteil und die für unterschiedliche Kopfgrößen einstellbaren Scharniere in Lichtgrau gehalten, alle anderen Elemente sind weiß. Die Verarbeitung ist einwandfrei.

Beim ersten Aufsetzen bemerkt man unmittelbar die Abschottung von Außengeräuschen, die rein mechanisch geschieht. Dabei ist der Druck des ohrumschließenden Systems auf die Ohren nur anfänglich zu spüren, innerhalb von einer Minute stellt sich bereits ein sehr angenehmes Tragegefühl ein. Ermöglicht wird die optimale Kopfanpassung durch ein horizontales und vertikales Gelenk. Mit dem Spirit One ist Fliegen oder Zugfahren folglich mit weniger Störungen verbunden.

Die Wahl der Zuleitung

Für den sicheren Transport des Kopfhörers bei Nichtgebrauch gibt es einen Mini-Schalenkoffer, der auch genügend Platz für das mitgelieferte Zubehör bietet. Einfacher ist die Nutzung des ebenfalls im Lieferumfang befindlichen Stoffsäckchens. Des Weiteren liefert Focal zwei clever gemachte Anschlusskabel und einen Flugzeugadapter mit. In der Länge unterscheiden sich die Kabel ebensowenig wie bei der Möglichkeit, per Gewindestecker aus der 3,5-Millimeter-Klinke eine 6,3-Millimeter-Version zu machen. Der Unterschied besteht in der Kabelfernbedienung. Wird der Spirit One mit diesem Kabel an iPhones/iPods/iPads angeschlossen, dann lässt sich zum einen die Titelfolge steuern, aber selbstverständlich funktioniert dann auch die Freisprecheinrichtung. Dabei sollte man allerdings eine Muschel vom Ohr nehmen, weil sonst die eigene Stimme beim Sprechen zu leise erscheint und man automatisch viel zu laut spricht.

Der Kopfhörer ist auch nach längerer Zeit noch gut zu tragen, was auch an dem geringen Gewicht von 230 Gramm liegt. Für die Wandlung in Schallwellen setzt Focal zwei 4-Zentimeter-Chassis ein, deren Membranmaterial in der Hauptsache aus Titan besteht. Dank der Impedanz von 32 Ohm spielt er auch an mobilen Geräten laut genug. Allerdings sollte man bei den Pegeln vorsichtig sein. Der Spirit One klingt auch bei großer Lautstärke noch verzerrungsfrei, aber wegen des guten Schutzes gegen akustische Belästigungen von außen kann Musik schon im moderaten Bereich wirklich genossen werden.

Apropos Genuss

Sowohl an einem iPad als auch einem iPhone überzeugt der Spirit One mit seinem angenehmen Groove. Psys »Gangnam Style« bietet er mit Nachdruck an. Hier gefällt im Vergleich zu einem Sennheiser HD700 die dezente Betonung im Tieftonbereichs. Wer an dieser Stelle Einfluss auf die wirklich sehr gute Klangqualität nehmen möchte, kann das mit dem Apple-Equalizer umsetzen. Was der Kopfhörer tatsächlich kann, zeigt er am Lehmannaudio-Verstärker Linear SE. Mark Knopfler spielt »Before Gas And TV« vom Album »Get Lucky« – die Stimme klingt rauchig und knarzig und die Gitarre klar, schnell und realistisch. Mit weiteren Stücken unterschiedlicher Genres sichert sich der Spirit One die Bestnote.

Hersteller:   Focal
Modell:   Spirit One
Kategorie:   Ohrumschließender Kopfhörer

Chassis:   2 x 4-cm-Titanmembran

Ausstattung:    3,5- und 6,35-mm-Adapter, 1 x Flugzeugadapter, 1 Hart-Etui, 1x Stofftasche, 2 x 1,2 Meter Kabel (abnehmbar), Kabel mit Bedienelementen erlaubt folgende Steuerungen: Play und Pause, Lautstärke, Titel vor/zurück, Gesprächsannahme, Gesprächsende

Gewicht:   230 g

Preis:   199 Euro
Garantie:   2 Jahre

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Der Focal Spirit One ist ein sehr empfehlenswerter Kopfhörer, der sich sowohl für den  Einsatz zu Hause als auch für unterwegs hervorragend eignet. Klanglich bietet er eine wirklich sehr gute Performance – unabhängig davon, ob er Musik von einer stationären Quelle wie einem CD-Spieler oder mobil in Verbindung mit Apple-Produkten zu Gehör bringt. Dem Höreindruck folgend, muss der Spirit One eigentlich mehr Geld kosten als die tatsächlichen 199 Euro – sehr sehr anständig, diese Franzosen!   Olaf Sturm