Schmal, leicht und für die Wandmontage geeignet: Nubert hat mit der Soundbar nuPro AS-2500 einen TV-Lautsprecher auf den Markt gebracht, der ohne viel Gehäusevolumen trotzdem voluminös klingen soll. Wie gut dem schwäbischen Boxenbauer diese Schlankheitskur gelungen ist, verrät unser Test.

Dalis Ikon-Serie in ihrer aktuellen Evolution Mk2 ist für fleißige i-fidelity-Leser keine unbekannte Größe, als Surround-Set allerdings schon. Neun Modelle umfasst die goldene Mitte, sozusagen die Golf-Klasse, aus Dalis Portfolio plus Subwoofer. Für das Test-Surround-Set wählte die Redaktion daraus die mittlere und die kleine Standbox, also je ein Pärchen Ikon 6 Mk2 und Ikon 5 Mk2. Dazu gesellte sich der Center Vokal2 Mk2, dessen Bestückung der des 5er-Modells ähnelt. Die Dänen haben ausnahmslos allen Modellen die bekannte Hochtoneinheit mit Gewebekalotte plus Bändchenhochtöner gegönnt. Auch die Tiefmittelton-Chassis ähneln sich, mal abgesehen von den Durchmessern, wie ein Ei dem anderen. Das verspricht in Kombination mit entsprechender Konvergenz bei den Frequenzweichen eine homogene Abbildung in alle Richtungen und damit beste Vorraussetzungen für ein bruchloses Surround-Panorama.

Für zusätzliches Drehmoment sorgt der Ikon Sub Mk2. Der kompakte Kubus schiebt mit einem Drittel Kilowatt eine etwa pizzateller-große 12-Zoll-Membran aus faserverstärktem Papier an. Das Ganze schwebt über einer mit Edelstahlsäulen abgesetzten Grundplatte. In den Zwischenraum atmet beziehungsweise stürmt gegebenenfalls die riesige, strömungsgünstig geformte Bassreflexöffnung. Neben einem gefilterten Stereo-Cinch-Anschluss besitzt der Sub Mk2 einen mit »LFE« beschrifteten Eingang, der ungefiltert ist. Diesen beschickt man entweder mit dem LFE-Signal – der ».1«-Kanal bei Surround-Aufnahmen, der ohnehin nur aus tiefen Tönen besteht – oder mit dem Signal, welches das Bassmanagement eines angeschlossenen AV-Verstärkers aufbereitet hat und das ebenfalls bereits fertig gefiltert ist. Ansonsten bietet der Dali-Basswürfel die übliche Grundausstattung mit energiesparendem, automatischem Stand-by, Phasenumkehrschalter, Pegel- und Tiefpass-Stellern.

Komfortables aus der Umgebung

Zu allen Lautsprechern legt Dali clever ausgesuchtes Zubehör bei, alles fein säuberlich sortiert und präsentiert wie chirurgisches Operationsbesteck in einer Pappschatulle mit Schaumstoff-Inlett. So gibt es für alle Standflächen selbstklebende Gummifüße. Außer beim Center liegen allen Sets auch robuste Schraubspikes bei, inklusive eines einfachen Schraubenschlüssels zur Montage. Für die Ikon 6 Mk2 gibt es sogar Spikes mit Auslegern, welche die Standsicherheit deutlich verbessern. Die schwarzen Frontbespannungen bestehen aus blickdichtem, akustisch jedoch transparentem Gewebe, das über ein Holzrähmchen glatt aufgespannt wird. Stabile, mit Abstandshaltern versehene Stahlstifte halten die Bespannungen dicht vor den Gehäusen, so als würden sie schweben. Die Stifte passen perfekt haltend und klapperfrei in die Kunststoffhülsen der Schallwände.

Dass Bassreflexrohre in einem strömungsgünstig progressivem Durchmesser enden und somit nicht mehr schnauben wie altersschwache Orgelpfeifen, ist heute selbstverständlich. Eher erwähnenswert sind die vorbildlich riesigen Schrauben der Anschlussfelder. Sie ermöglichen selbst mit der Hand ein ordentliches Drehmoment auf den Stecker oder das Kabel und damit einen guten mechanischen Halt und besten elektrischen Kontakt. Auch die an den Bi-Wiring-Terminals der Standlautsprecher verwendeten Brücken bestehen aus einem ordentlichen Stück Metall plus Kunststoff-Isolation statt der üblichen dünnen Blechzungen.

In diesem Zusammenhang der billigste Tuning-Tipp: Bei Bi- oder Tri-Wiring-Anschlüssen entfernen Sie die Brücken und stellen fest, welcher Anschluss die Hochtöner bedient. Dann fügen Sie die Brücken wieder ein und schließen das Lautsprecherkabel direkt an die Klemmen an, die zum Hochtöner gehen. In diesem Fall erreicht das sensible Signal den Hochtöner ohne Umweg über die Brücken, dem Tieftöner hingegen bereitet die zusätzliche Brücke weniger Probleme.

Ein Auge für die Ästhetik

Dali ließ es sich nicht nehmen, der i-fidelity-Redaktion das Ikon-Mk2-Set in trendigem Weiß zu liefern. Diese Ausführung wirkt in der Tat edel und in Realität noch schicker als auf den Fotos. Die Verarbeitung kann problemlos mit Designermöbeln konkurrieren. Die Aufpreise für diese Aufwertung liegen modellabhängig zwischen 50 und 100 Euro.

Wer sich für ein Set aus Ikon Mk2 interessiert, der kann sich auch bei den anderen Dali-Modellen bedienen, etwa größere Front- oder kleinere Surround-Lautsprecher wählen, für die Surround-Kanäle die superflachen Ikon On-Wall Mk2 an die Wand hängen oder gar die Phantom Ikon in die Wand oder Möbel einbauen. An Flexibilität mangelt es dem System sicher nicht – die Ausrede, die Ikon-Serie würde nicht in das Zimmer oder zur Einrichtung passen, gilt also nicht.

Vor dem Vergnügen ...

Die Tester jedenfalls wuchteten die wunderbar verarbeiteten und sorgsam verpackten Ikon Mk2 ins Testkino im zweiten Stock. Nach der Montage der Spikes und einem ersten Aufstellen und Ausrichten konnte es schon fast losgehen. Zur Ansteuerung diente wie immer der Denon AVC-A1HD. Eine Kombination, die gut harmonieren sollte, denn die Japaner entwickeln ihre Verstärker an den dänischen Lautsprechern, die sie in ihrer Heimat auch vertreiben. Den Weg vom Verstärker zu den Anschlussfeldern der Schallwandler überbrückten die Tester mit Oehlbachs »Twin Mix One«-Lautsprecherkabeln und versorgten den Subwoofer mit einem fünf Meter langen NF214. Ein schneller Pegel- und Phasentest offenbarte noch ein verdreht eingestecktes Surround-Lautsprecher-Kabel, und schon konnte sich die Einmess-Automatik mit dem Set beschäftigen. Auch danach wieder ein Check, und wie fast immer im bereits akustisch von RTFS optimierten Raum konnten die Tester den Equalizer des Verstärkers getrost abschalten und die Lautsprecher linear ansteuern.

Im ersten Durchgang probierte i-fidelity eine klassische 5.1-Konfiguration ohne den Einsatz des Bassmanagements, alle Lautsprecher und der Subwoofer wurden also ungefiltert angesteuert. Und siehe da, wenig überraschend: Es klang fast wie erwartet. Fein, präzise, speziell im Mittel- und Hochtonbereich wunderbar zeitrichtig und detailliert, anspringend und ohne jede Lästigkeit und schon gar nicht aggressiv. Das galt insbesondere für mehrkanalige SACDs und DVD-Audios mit hoher Bandbreite wie Pink Floyds »Dark Side Of The Moon« und selbst so dynamisch Anspruchsvolles wie die »XXL« der Big Phat Band. Aber auch die sensationellen Klassik-Blu-rays des norwegischen Labels 2L mit bis zu 192 Kilohertz Samplingrate entwickelten eine seidenweiche, detailreiche und tiefe Darstellung, wie das nicht viele Lautsprecher dieser Preisklasse zustande bringen. Was je nach Aufnahme ein wenig fehlte, waren allenfalls etwas Körper und Kontur im Bass. Und beim lauteren Hören stieß der Center als Erster an seine Grenzen.

Das Niveau wird angezogen

Im zweiten Durchgang bremsten die Tester per Bassmanagement zunächst den Center unter 60 Hertz und lenkten dessen Bass auf den Woofer um. Nun spielte dieser, befreit von den langwelligen Anteilen der Musik mit ihren großen Membranhüben, deutlich befreiter und einfach kerniger. Es geht eben speziell im Bass nichts über eine gute Aktivlösung mit großer Membranfläche. Auch schien der Center nun mehr wie die linken und rechten Lautsprecher zu klingen. Überraschend wirkte der Subwoofer so, als stamme er aus einer höheren Klasse als die Ikon-Vollbereichslautsprecher. Er spielte ungeheuer trocken und präzise, ohne dabei knöchern zu werden, bot auch sehr tiefen Bass noch mit dezentem Druck und war bei pralleren Lautstärken sogar leicht im Laminat des Kinos zu spüren. Sein Gehäuse indes ließ sich auch bei harter Arbeit der Membran nicht aus der sprichwörtlichen Ruhe bringen. Das nennt man auch perfekte Verarbeitung. Bei Musik geht der Sub auch locker die Pegel übrigen Lautsprecher mit. Allerdings verführt seine Qualität und Potenz dazu, auch die anderen Boxen im Bass zu entlasten und diesen auf den Sub zu bündeln. Nun kam der Würfel schon eher ins Schwitzen, geriet aber nie in Bedrängnis, nicht einmal bei Partylautstärke.

Anspruchsvolles Heimkino

Ein etwas anderes Bild zeigten die Ikons bei Filmwiedergabe. Klar, bei musik- und dialoglastigen Filmen spielten sie die gleichen Qualitäten aus wie bei reiner Musikwiedergabe. Dreht aber ein actionlastiger Soundtrack im Blu-ray Player, dann sollte man dringend entweder sensibel auf die Lautstärke achten oder besser wirklich per Bassmanagement im Verstärker den Bass auf den Subwoofer umlegen. Beim ersten Versuch mit scheinbar harmloser Zimmerlautstärke (-30 Dezibel unter THX-Referenzpegel) und ungefilterten Lautsprechern konnte nur der reaktionsschnelle Griff zum Lautstärkeregler verhindern, dass die Tieftöner der Ikon 5 Mk2 gemeinsam mit dem Raumschiff »Serenity« zu Bruch gehen.

Die subsonischen Anteile des Soundtracks auf allen Kanälen machten überdeutlich, dass Dalis Entwickler auf ein Subsonic-Filter in den Frequenzweichen verzichtet haben. Im Bass und in Sachen Grobdynamik stellen Filmsoundtracks nun einmal eine um locker eine Zehnerpotenz höhere Anforderung an Elektronik und Mechanik als dynamische Musikaufnahmen. Aber genau für solche Zwecke gibt es ja in jedem AV-Verstärker das Bassmanagement. Nach verschiedenen Versuchen pendelten die Tester zwischen 60 und 80 Hertz Trennfrequenz. Der Ikon Sub zeigte sich zwar überdurchschnittlich potent, aber mit der Last des Basses von fünf Kanälen plus dem LFE-Effektkanal muss er doch mächtig schuften. Wer gerne laut Filme schaut, der belastet nun also den Subwoofer ganz gehörig und sollte über einen zweiten Ikon Sub nachdenken.

Immer locker bleiben

Auch bei der Filmwiedergabe begeisterte die Tester die generelle Mühelosigkeit und Unangestrengtheit im Klangbild der Dalis. Kristallklare Höhen ohne jede Schärfe oder Übertreibung, aber mit fein fokussierten Details sprechen für die Kalotten-/Bändchen-Kombination. Und auch der Mitteltonbereich passt sich dem perfekt an und sprüht vor Impulsivität ohne jede Übertreibung – da ist es egal, ob es sich um einen Pistolenschuss oder einen Klavieranschlag handelt. Einzig etwas mehr Substanz und Körperhaftigkeit im Klangbild wünschten sich die Tester, was aber ganz subjektiv ist, denn im Frequenzgang fehlt den Ikon Mk2 nichts. Das lückenlose 360-Grad-Panorama guter Surround-Vertonungen, das die Dalis zu Gehör brachten, gefiel dafür umso mehr.

Dali Ikon 6 Mk2
Gehäusekonstruktion:   Bassreflex
Bestückung:   2 x 16,5-cm-Tiefmitteltöner, 1 x 28-mm-Gewebekalotte, 1 x Bändchenhochtöner
Übergangsfrequenzen:   700 / 2.600 / 14.000 Hertz
Anschlussterminal:   Single- und Bi-Wiring
Abmessungen (B x H x T):   19 x 100 x 35,5 Zentimeter
Gewicht per Stück:   17,8 Kilogramm

Dali Ikon 5 Mk2
Gehäusekonstruktion:   Bassreflex
Bestückung:   2 x 12,7-cm-Tiefmitteltöner, 1 x 28-mm-Gewebekalotte, 1 x Bändchenhochtöner
Übergangsfrequenzen:   700 / 2.500 / 14.000 Hertz
Anschlussterminal:   Single- und Bi-Wiring
Abmessungen (B x H x T):   18,8 x 81,5 x 35,2 Zentimeter
Gewicht per Stück:   10,4 Kilogramm

Dali Ikon Vokal2 Mk2
Gehäusekonstruktion:   Bassreflex
Bestückung:   2 x 12,7-cm-Tiefmitteltöner, 1 x 28-mm-Gewebekalotte, 1 x Bändchenhochtöner
Übergangsfrequenzen:   3.200 / 14.000 Hertz
Anschlussterminal:   Single-Wiring
Abmessungen (B x H x T):   56,9 x 15 x 25,4 Zentimeter
Gewicht per Stück:   7,7 Kilogramm

Dali Ikon Sub Mk2
Gehäusekonstruktion:   Bassreflex
Bestückung:   1 x 30,5-cm-Tieftöner
Übergangsfrequenzen:   50 - 130 Hertz variabel, LFE-Eingang ungefiltert
Anschlussterminal:   1 x Stereo-Cinch, 1 x LFE-Cinch
Abmessungen (B x H x T):   41 x 45,5 x 45,7 Zentimeter
Gewicht per Stück:   26,1 Kilogramm

Dali GmbH
Berliner Ring 89
64625 Bensheim

Tel:   0 62 51 / 9 44 80 77
Fax:   0 62 51 / 9 44 80 75


Internet:   www.dali-deutschland.de

Facebook:   www.facebook.com/DaliLautsprecherDeutschland?fref=ts

http://www.dali-speakers.com/de-DE/Start.aspx

Dali bietet mit der Mk2-Evolution der Ikon-Serie wunderbare Kombinationsmöglichkeiten für Surround-Anwendungen von der ausgewachsenen Standbox bis zum Einbaulautsprecher. Die weißen Designer-Tonmöbel des Testsets aus Ikon 5 und 6, Vokal2 und Sub sind edel und top verarbeitet. Sinnvolles, serienmäßiges Zubehör und überdurchschnittlich gute Schraubklemmen runden das Bild auf der mechanischen Seite ab. Klanglich laden die nordischen Feingeister vor allem dazu ein, die vielen Hörern bislang verborgenen Musikschätze auf DVD-Audio, SACD, DVD und Blu-ray zu heben, die hochauflösend und mehrkanalig vor sich hin schlummern. Am besten gefiel den Testern in diesem Zusammenhang der Ikon Sub Mk2, der einen tiefen, knackig-präzisen, aber dennoch angenehm voluminösen Bass liefert. Korrekt gefiltert, bringt das Ikon-Mk2-Set Filmsoundtracks imposant und schlüssig zu Gehör, wird auch bei höheren Lautstärken nie aggressiv und gefällt durch seine mühelose Präzision. Highlight-Heimkino für Ästheten!   Raphael Vogt

Surround-Lautsprecher-Set Dali Ikon Mk2      
Dali Ikon 6 Mk2: 1.798 Euro      
Dali Ikon 5 Mk2: 1.098 Euro      
Dali Ikon Vokal 2 Mk2: 529 Euro      
Dali Ikon SUB Mk2: 899 Euro      
Garantie: 5 Jahre      
sehr gut
gut
sehr gut
sehr gut

TEST

Lautsprecher:
Dali Ikon Mk2 Surroundset
Autor:
Raphael Vogt
Datum:
30.01.2012
Hersteller:
Dali