Schmal, leicht und für die Wandmontage geeignet: Nubert hat mit der Soundbar nuPro AS-2500 einen TV-Lautsprecher auf den Markt gebracht, der ohne viel Gehäusevolumen trotzdem voluminös klingen soll. Wie gut dem schwäbischen Boxenbauer diese Schlankheitskur gelungen ist, verrät unser Test.

Ars Vivendi, ein Begriff aus der Philosophie, der unterschiedliche Möglichkeiten der Daseinsbewältigung beschreibt, beschäftigt die Menschen bereits seit der Antike. Auch heute noch sucht jedes Individuum nach der optimalen Form, um das Leben so perfekt wie möglich als Gesamtkunstwerk zu begreifen und zu realisieren. Eine Antwort auf eine ganz andere und nicht weniger philosophische Frage versucht der deutsche TV-Hersteller Loewe zu finden. Wie lässt sich die Ars Videndi, also die Kunst des (Fern)sehens, bestmöglich realisieren? Die Lösung dieser für Millionen Deutsche beinahe existenziellen Frage lautet kurz und knapp: Loewe Art. Dahinter verbirgt sich ein LCD-Fernseher mit LED-Hintergrundbeleuchtung und 3D-Funktion, der Kunst und Fernsehen verbindet und damit den Zuschauer beim Einschalten des Apparats quasi zum Vernissage-Besucher erheben möchte. Ob das gelingt? i-fidelity.net nimmt Sie mit auf eine gleichermaßen kulturelle und multimediale Entdeckungsreise.

Unter der Maxime, dass Kunst immer auch etwas mit Leichtigkeit zu tun hat, macht der Loewe Art eine fantastische Figur. Der 46-Zöller (117 Zentimeter Diagonale) ist wahlweise in den Farben Mokka, Schwarz Hochglanz und Chromsilber erhältlich und gefällt durch seinen Frontlautsprecher mit geschwungener Linie. Auf dem schicken Aluminium-Standfuß lässt sich das Display in jede Richtung um bis zu 30 Grad drehen. Der Bildschirm ist in der Neigung veränderbar zwischen 0 und minus 2,5 Grad. Das sollte jeder einfach mal selbst ausprobieren. Da das Display eines Flat-TV in der Regel absolut senkrecht steht, erfordert ein – wenn auch nur minimal – geneigtes Panel allerdings etwas Gewöhnung.

Qualität – da gibt es kein Vertun

Die Loewe-Fernbedienung ist an dieser Stelle schon mehrfach gelobt worden. So soll es bleiben. Der Steuerstab gefällt nicht nur auf Grund seiner hochwertigen Verarbeitung und der massiven Metallausführung, sondern auch wegen seiner klaren Formgebung und der eindeutigen Tastenbelegung, die keine Fragen bei der Bedienung offen lässt. Die Druckpunkte sind präzise, sodass jeder Tastaturbefehl auch prompt in Form eines Senderwechsels oder einer Lautstärke-Korrektur umgesetzt wird. Einen zentralen Block bilden beim silbernen Steuerstab das Navigationskreuz, der OK-Button sowie die Tasten für Lautstärke und Senderwahl. Für das Starten von TV-Aufnahmen, den Elektronischen Programmführer (EPG) und das Abspielen unterschiedlichster Medien (Filme, Musik, Fotos) gibt es separate Knöpfe. Hinzu kommt eine Kommandoeinheit zum Wiedergeben, Spulen und Pausieren von Fernseh-Mitschnitten. Insgesamt ist den Loewe-Ingenieuren eine kleine Quadratur des Kreises gelungen, viele Funktionen für teilweise recht komplexe Anwendungen übersichtlich, ansprechend und vor allem komprimiert in Form von wenigen Tasten auf der Fernbedienung unterzubringen.

Standardmäßig besitzt der Art Tuner für digitales Kabel- (DVB-C) und Antennenfernsehen (DVB-T). Sat-Anhänger können sich ihr Gerät mit einem DVB-S2-Tuner auf- oder nachrüsten lassen. Ob hochauflösend oder nur digital in Standardauflösung – die Bildqualität des 46-Zöllers ist beeindruckend. Schwarz stellt das Gerät so dunkel und satt dar, wie es die reine Farbenlehre will. Rot, Grün, Gelb und Blau strahlen in unzähligen Facetten, dass es eine Freude ist, und die Raumtiefe begeistert schlichtweg. Selbst bei samstagabendlichen Volksmusiksendungen schaut man bei ARD und ZDF in HD beim Durchzappen freiwillig länger zu, weil die Schärfe einfach bombastisch ist. Hinzu kommt die tolle Akustik, die sogar über manchen schrägen Jodler hinwegtröstet. Kräftige Bässe bahnen sich durch den Frontlautsprecher ihren Weg zu den Zuschauern, Stimmen sind kristallklar, dazu passen die Dynamik und die klangliche Präzision. Schließlich hat der Loewe ja eine Art kleinen Soundriegel integriert, den sich Besitzer anderer Flat-TVs erst noch dazukaufen müssen. Wer tonal noch ein bisschen mehr will, kann sich aus der breiten Loewe-Palette einen Subwoofer und zwei säulenartige Lautsprecher hinzukaufen (siehe Bilder). Die silbernen Stand Speaker sind schwer, extrem massiv und sehen schick aus. In Verbindung mit dem kraftvollen Tieftöner runden sie das ausgezeichnete Bild akustisch bravourös ab – schließlich sind es mehrere Komponenten, die ein Kunstwerk vollenden.

Der steinige Weg zu 3D

Der Art trägt nicht umsonst in der neuen Generation den Beinamen 3D. Wie die meisten anderen Mitbewerber setzt jetzt auch der Kronacher Hersteller auf die dritte Dimension. Voraussetzung dafür sind ein geeigneter Blu-ray Player (BluTech Vision 3D) und eine 3D-Brille. Beim Aufsetzen dieser Sehhilfe (Active Glasses 3D) fühlen sich die Tester von i-fidelity.net, die dem Thema 3D eher kritisch gegenüberstehen, in ihrer negativen Grundhaltung bestätigt. Denn Brillenträger haben nun verloren. Die Loewe-3D-Brille lässt sich auf Grund ihrer Bauform so gut wie gar nicht aufsetzen, wenn die Nasenspitze schon von einer normalen Brille belegt ist. Jetzt muss man sich entscheiden: Entweder wackelt das Spezialutensil locker vor sich hin und nervt ob der schlechten Passgenauigkeit und weil man permanent Angst hat, es könnte herunterfallen. Oder man verzichtet auf seine Alltagsbrille und kann dann nur erahnen, was da ziemlich unscharf, aber dafür räumlich auf dem Fernseher passiert. Positiv ist lediglich das niedrige Gewicht der Shutter-Brille. Sie wird per Infrarot-Signal mit dem Flat-TV synchronisiert. Das rechte Brillenglas schließt sich, wenn der Fernseher das Bild für das linke Auge darstellt und umgekehrt. Dieser Vorgang passiert wahnsinnig schnell in Bruchteilen einer Sekunde, wovon der Zuschauer nichts mitbekommt. Dieser nimmt nur den 3D-Effekt war.

Trotz kritischer Herangehensweise überzeugt uns das, was der Art da in der dritten Dimension zu bieten hat. »Ice Age« macht so noch mehr Spaß als sonst. Faultier Sid steht nämlich plötzlich mitten im Wohnzimmer. Seine Haare, seine lange Nase, die markanten Augen – alles ist zum Greifen nah. Dazu Manfred, Diego, Soto, Oscar und Dab – sie spazieren, stolpern, fallen und rennen nicht über den Bildschirm, sondern erobern auf ihre unnachahmliche Weise die unmittelbare Umgebung. Die Plastizität ist erstaunlich, die Detailtreue und die Bildruhe sowie die natürlichen Farben verblüffen. Negativ fallen hingegen die Spiegelungen und die Reflexionen auf den Brillengläsern auf, die sich als Schwachpunkt in der komplexen 3D-Kette entpuppen. Hinzu kommt der dürftige Tragekomfort als Brillenträger. Außerdem werden die Augen bei 3D-Filmen deutlich stärker beansprucht als bei einem normalen TV-Abend. Das mag subjektiv sein, die Tester von i-fidelity.net sind trotzdem froh, als sie die Shutter-Brillen wieder abnehmen dürfen. In diesem Punkt gilt auch beim Loewe: 100 Minuten »Ice Age« lieber in perfekter Bildqualität und entspannt in 2D als angestrengt und dafür mit einer zusätzlichen Dimension, die man auch in den vergangenen Jahrzehnten nicht vermisst hat.

Nicht allein im stillen Kämmerlein

Ein bedeutend wichtigeres Feature ist da schon die Internet-Konnektivität des Loewe Art. Im Test genügt es, das Ethernet-Kabel einfach in die passende Buchse auf der Geräterückseite zu stecken. Den Rest erledigte der Fernseh-Bolide von ganz alleine. Wer keine Strippen im Wohnzimmer verlegen will, der kann auch den passenden WLAN-Adapter verwenden, den Loewe im Sortiment hat. Mit der Datenautobahn verbunden, symbolisieren ARD, ZDF, einige Dritte sowie Privatsender durch ein rotes Feld am unteren Bildschirmrand, dass hier HbbTV  (Hybrid Broadcast Broadband TV) zur Verfügung steht. Dieser aufgepeppte Hochglanz-Videotext hat zahlreiche Extras in petto – hierzu zählen der Zugriff auf die Online-Mediatheken, auf ausführliche Programm-Infos und einen pixelfreien Teletext mit Fotos, wie man sie aus dem Internet kennt. Für individuelle Gestaltungsvielfalt sorgen Schriften und Farben, die sich nach eigenem Gusto anpassen lassen. Insgesamt liefert der Art eine sehr stabile Vorstellung ab. So können Online-Clips wie etwa die »Tagesschau« oder andere verpasste Sendungen flott und ruckelfrei abgespielt werden. Aussetzer in Form von einfrierenden Clips oder Abstürzen mussten wir nicht notieren – genau so sollte HbbTV funktionieren. Dann kann der Dienst eines Tages den alten Videotext vergessen machen, ohne dass man ihm eine Träne nachweint.

Viel mehr multimedialen Schnickschnack – und das soll jetzt auf keinen Fall abwertend gemeint sein – befindet sich im frisch renovierten und grafisch überarbeiteten »Media Portal«. Das ist ein Ergebnis der neuen Software-Version 7.5. In früheren Loewe-TV-Tests haben wir schon ausführlich auf die Funktionsweise dieses attraktiven Online-Gemischtwarenladens hingewiesen, in dem ganze TV-Folgen, unzählige Internet-Radiosender, Podcasts, Nachrichten, Musik und Wetterinfos abgerufen werden können. Das klappt auch beim Art zügig und störungsfrei. In der neuen Darstellung hat Loewe die Podcast-Anzeige aus der Hauptübersicht verbannt und in die Rubrik »MediaNet« gesteckt. Hieraus resultiert für den Anwender nicht der geringste Nachteil. Im Gegenzug wurde die Zahl der Applikationen vergrößert. Hinzugekommen sind unter anderem Facebook, Twitter, Audi TV, MySpass und Viewster. Genau wie beim HbbTV-Dienst bietet Loewe dem Zuschauer Möglichkeiten der Personalisierung an, in diesem Fall durch einen persönlichen Bereich und das Anlegen von Favoriten.

Das volle Filmvergnügen

Ebenfalls neu ist ein Menü zur Filmsteuerung mitsamt einer Playlist-Auswahl – dieses blendet sich automatisch bei einem Tastendruck auf der Fernbedienung ein. Je nach zur Verfügung stehender Bandbreite lassen sich Clips hochauflösend oder in niedrigerer SD-Auflösung abspielen. Wem die Filmauswahl nicht ausreicht, für den hat Maxdome rund 350.000 Streifen im Angebot. Diese lassen sich neuerdings über den Loewe Art abrufen. Spielfilme und Serien kosten zwischen 99 Cent und 2,99 Euro, für das teuerste Premium-Paket werden monatlich knapp 15 Euro fällig.

Mit der Software 7.5 integriert Loewe unter anderem auch den sogenannten »Video Loop Mode« für die Endloswiedergabe für Videos über USB oder das Heimnetzwerk in sein Media Portal. Die Index-Suche soll die einfache Auswahl des bevorzugten Internet-Radiosenders über die alphanumerische Tastatur der Fernbedienung gestatten. Außerdem gibt es eine Musik-Listensortierung bei CDs über die Titelnummer. Ein zusätzliches Ergebnis der frischen Firmware ist übrigens die schnellere Suche der Programme im Sat-Betrieb. Hierzu wertet Loewe künftig die Astra-Netzwerktabelle aus. Darüber hinaus wird eine Regionalfenster-Selektierung eingeführt, um die Übersichtlichkeit in der Sendertabelle zu erhöhen. Während die aktuelle Software noch über einen USB-Stick eingespielt werden muss, wird dies in Zukunft bei nachfolgenden Versionen noch einfacher über die Internetverbindung realisiert werden können.

Ab Januar trägt Loewe auch dem iPad, dem beliebten Tablet-PC von Apple, Rechnung. Dann kommen für jeweils 3,99 Euro die Loewe VideoNet App und die Loewe AssistMedia App in den App-Store. Die Anwendungen erlauben es unter anderem, den Fernseher über das iPad zu bedienen, Sendungsinformationen und TV-Aufnahmen abzurufen und alle Favoriten schnell zu synchronisieren. Welche technischen Voraussetzungen dazu erforderlich sind und wie die Apps im Alltag funktionieren, verraten wir Ihnen in einem späteren Test.

Keine Zukunftsmusik, sondern bereits Realität ...

… ist der integrierte Festplattenrekorder im Art. Hier hat Loewe eine geräumige Platte mit 500 Gigabyte Kapazität verbaut. Herrlich: Auf diese Weise spart man sich das Aufstellen eines zusätzlichen Geräts, die Verkabelung und eine (mindestens) zweite Fernbedienung auf dem Couchtisch. Zeichnet der Art gerade auf, dann leuchtet der Schriftzug »DR+« im kreisrunden Display unterhalb des Bildschirms rot auf. Während Sie eine Sendung im Zweiten aufnehmen, können Sie trotzdem eine andere auf RTL verfolgen. Drücken Sie auf die »Media«-Taste auf der Fernbedienung und Sie finden alle Aufzeichnungen übersichtlich mit Vorschaubild, Titel, Datum und Sender im TV-Archiv aufgelistet. Programmierungen lassen sich nicht nur über den EPG, sondern auch simpel und bequem via Videotext anlegen. Eine andere Komfort-Funktion lautet Time-Shifting, also zeitversetztes Fernsehen. Dabei können Sie eine laufende Sendung jederzeit anhalten, ein Telefonat führen, den Kühlschrank plündern und dann an der Stelle weiterschauen, an der Sie das Päuschen eingelegt hatten.

Abschließend noch ein Wort zur Bedienung des Art: Man muss kein Künstler sein, um damit klar zu kommen. Die komplette Bedienungsanleitung ist im Gerät integriert, ausführliche Hilfstexte sorgen dafür, dass Sie nicht im Regen stehen. In diesem Punkt tickt der 46-Zöller sehr rational und verzichtet auf waghalsige Experimente.

Loewe Art 46 3D

Auflösung:   1920 x 1080 Pixel

Anschlüsse:
   3 x HDMI, Scart, VGA, YUV, AV, S-Video, 2 x USB, 2 x CI+-Slot, Kopfhörer, WLAN, LAN, Audio-Ein- und -Ausgang (analog und digital), Subwoofer

Stromverbrauch Stand-by/Betrieb:   0,35/106 Watt

Abmessungen (B x H x T):
   111,3 x 76,0 x 6,6 Zentimeter (ohne Fuß)
Gewicht:   25,5 Kilogramm

Preis:   ab 3.200 Euro
Garantie:   3 Jahre

 

Postanschrift
Loewe AG
Industriestraße 11
96317 Kronach

Telefon:   0 92 61 / 99 - 0
Fax:   0 92 61 / 99 - 500

E-Mail:   ccc@loewe.de
Internet:   www.loewe.de


Loewe-Hotline:   0 180 / 1 22 25 63 93    
Mo. bis Fr. 8 - 20 Uhr
Sa., So., Feiertage: 10 - 18 Uhr

Kunst kommt von Können – und dass Loewe es kann, beweist das Unternehmen mit dem Art 3D. Das Gerät sieht optisch schick aus, hat bildlich und klanglich einiges zu bieten und verfügt über Extras in Hülle und Fülle. Dazu zählen die eingebaute Festplatte für TV-Aufnahmen, das Media Portal und der perfekt funktionierende HbbTV-Dienst. Ars Videndi, die Kunst des (Fern)sehens –  wenn sich einer diesen Slogan verdient hat, dann der Loewe Art 3D. Klare Zusatzauszeichnung: Top-Design!   Jochen Wieloch

Loewe Art 46 3D
Preis: ab 3.200 Euro
Garantie: 3 Jahre
sehr gut
gut - sehr gut
sehr gut
überragend
sehr gut

TEST

TV/Displays:
Loewe Art 46
Autor:
Jochen Wieloch
Datum:
02.01.2012
Hersteller:
Loewe