Schmal, leicht und für die Wandmontage geeignet: Nubert hat mit der Soundbar nuPro AS-2500 einen TV-Lautsprecher auf den Markt gebracht, der ohne viel Gehäusevolumen trotzdem voluminös klingen soll. Wie gut dem schwäbischen Boxenbauer diese Schlankheitskur gelungen ist, verrät unser Test.

Die TV-Welt ist digital, knackscharf und hochauflösend – zumindest in den Elektro-Fachmärkten. In der Realität sieht das Ganze noch etwas anders aus. Von einer flächendeckenden Verbreitung digitaler TV-Signale sind die deutschen Haushalte noch Lichtjahre entfernt, auch wenn ARD und ZDF im Februar ihren HDTV-Regelbetrieb starten. Die TV-Hersteller hören es nicht gerne: Aber dem analogen Fernsehen kommt immer noch eine zentrale Rolle zu. Deshalb ist es umso wichtiger, dass die modernen Flachmänner aus analogen Signalen ansehnliche Bilder machen, schließlich hat sich die Blu-ray Scheibe als Massenmedium ebenfalls noch nicht durchgesetzt. Der Sharp LC-42DH77E, ein 42-Zöller mit Full-HD-Display, darf deshalb wie seine Mitbewerber seine Qualitäten auch im Analog-TV-Betrieb unter Beweis stellen.

Doch zunächst, wie bei Piloten üblich, ein erster Rundgang mit Blick von außen auf den Japaner. Hier ist alles in Ordnung. Den Rahmen ziert schwarzer Klavierlack, und im unteren Sockelbereich glänzt der Sharp dunkelblau-metallic, eine echte Augenweide. Davon könnte das Gehäuse gerne mehr vertragen, das fest mit dem Ständer verschraubt wird und auf dem es drehbar lagert. Eine geschwungene Silberflanke rundet den optischen Auftritt des Fernsehers ab. Seitlich angebracht sind diverse Knöpfe für die Lautstärke, die Senderwahl, zum Aufrufen des Menüs und zum Ansteuern unterschiedlicher Quellen. Darüber hinaus gibt es eine USB-Buchse, HDMI, einen Common-Interface-Slot, einen Kopfhöreranschluss sowie die Möglichkeit, beispielsweise einen analogen Camcorder anzudocken.

So schick und spritzig der Apparat mit seiner blauen Einfärbung aussieht, so spröde und bieder kommt die Fernbedienung daher. Hier hätte man sich wirklich etwas mehr Pepp und ein frecheres Design gewünscht, und auch der Kunststoff macht eher einen billigeren Eindruck. Viele Tasten sind darüber hinaus etwas zu klein ausgefallen und wirken beim Drücken recht schwammig. Farbe in die Oberfläche des Signalgebers bringen die grüne und die blaue Taste, mit der sich die Lautstärke und die Kanäle wechseln lassen, sowie die vier Knöpfchen, um im Videotext eine thematische Suche schneller durchzuführen. Unter einer Klappe befinden sich Tasten zur Steuerung von Geräten, die über die digitale Schnittstelle HDMI angeschlossen und mit der Sharp-Steuerung »Aquos Link« kompatibel sind. Hierzu zählt beispielsweise ein Blu-ray Spieler. Praktisch ist die direkte Ansteuerung von Analog- und Digital-TV, vom Elektronischen Programmführer und von Radio-Sendern.

Die Installation des 42-Zöllers ist denkbar einfach. Neben Sprache und Land muss vor der Sendersuche noch entschieden werden, ob diese analog oder digital zur Verfügung stehen. Außerdem gilt es, den Standort festzulegen. Zur Wahl stehen »Daheim« und »Geschäft«, und wer natürliche Farben und einen realistischen Auftritt seines Fernsehers erwartet, der aktiviert auf jeden Fall ersteren Modus. Die Suche dauert bis zu 15 Minuten, anschließend sind alle Programme in einer vernünftigen Reihenfolge: ARD und ZDF in der Pole-Position, dahinter die großen Privatsender.

Kommen wir zur eingangs gestellten Frage: Was leistet der Sharp im analogen TV-Betrieb? Der DH77E hat hier noch etwas Luft nach oben und offenbart leider Schwächen in dieser wichtigen Disziplin. Schriften, Logos und Einblendungen – beispielsweise in Nachrichtensendungen – stellen das Gerät vor große Probleme. Sie sehen sehr verwaschen und ziemlich angeknabbert aus. Umrandungen aus Linien bestehen teilweise nur aus Punkten, die unschön flimmern. Außerdem treten immer wieder leichte Doppelkonturen an bewegten Kanten auf. Geht man näher an den Bildschirm heran, so fällt auf, dass sich die Bilder aus einzelnen horizontalen Linien zusammensetzen; homogene Aufnahmen sind das nicht. Deshalb unbedingt ausreichend Abstand halten. Insgesamt ist das Bild sehr weich. Der Sharp bettelt förmlich um zusätzliche Schärfe. Doch spendiert man zuviel davon, dann fangen helle Kanten im Bild extrem zu flimmern an. So wie ein Metallteil, das in der grellen Sonne liegt. Reflexionen sind die logische Konsequenz. Ähnliche Effekte treten auch auf, wenn man einen Camcorder anschließt und PAL-Aufnahmen einschleust.

Bessere Ergebnisse liefert der Flat-TV bei der Farbwiedergabe. An der gibt es nichts zu kritisieren, und wer dennoch etwas nachjustieren will, findet hierzu sehr exakte Einstell-Optionen. Insgesamt können sechs Farbtöne nach persönlichem Gusto kalibriert werden. Aber schon im Standard-Setting überzeugen menschliche Gesichter durch ihren gesunden Teint. Zu empfehlen ist der »AV-Mode« namens »Standard«, der die wichtigsten Bild-Parameter automatisch so wählt, dass sich die Augen im Normalfall am wohlsten fühlen. Die Einstellung »Film« zeichnet die Aufnahmen mit recht blassen Farben sehr weich, Tiefe und Schärfe fehlen. Zu gut meint es hingegen das Programm »Dynamisch«, das mit grellen Farben gewaltig in die Offensive geht. Auf jeden Fall lohnenswert ist die Aktivierung der 100-Hertz-Funktion für flüssigere Bewegungen und die Inanspruchnahme des Bildverbesserers »Aktiver Kontrast«. Dieser erhöht den Schwarz- und Weißwert spürbar und somit auch – wie gewünscht – den Kontrast. Die Bilder wirken dadurch um einiges kräftiger. Gute Dienste leistet ebenfalls die »Rauschunterdrückung«, die Störeffekte effektiv beseitigt.

Aufatmen können TV-Zuschauer, die einen digitalen Kabelanschluss besitzen. Die gröbsten Patzer des Sharp, die dieser im Analog-Modus offenbart, sind dann verschwunden. Schriften sind klarer, sauberer umrandet und verzichten auf das unschöne Kantenflimmern. Neben der höheren Schärfe punktet der Japaner zusätzlich durch eine bessere Detailfreudigkeit. Zwischen unterschiedlichen Flächen und Kanten unterscheidet der 42-Zöller ebenso exakt wie zwischen Vorder- und Hintergrund. Positive Kennzeichen sind ebenfalls die feinen Farbabstufungen und die ruhigen Schwenks. Ausgefranste Zacken hat der Sharp anscheinend mit der Schleifmaschine behandelt und glatt geschliffen.

Als perfekten Schmink-Künstler kann man den LC-42DH77E bezeichnen, wenn er aus Blu-ray Scheiben das Maximale herausholt. Dann retuschiert er auch die letzten kleinen Makel weg, die die Impression eines rundum gelungenen Bildes stören könnten. Im Menü erlaubt der Sharp die Wahl zwischen »Vollbild« und »pixelgenauer Darstellung«. Letztere führt in der Regel zu besseren Resultaten, weil zwischen den einzelnen Bildpunkten zwecks Skalierung keine Berechnungen stattfinden müssen, die möglicherweise zu qualitativen Einbußen führen. Im HD-Betrieb kommt der Fernseher selbst mit schwierigen Aufgaben mühelos zurecht. Diagonale Linien und Kanten stellt er flimmerfrei dar, schnelle Bewegungen und abrupte Tempo-Wechsel bringen ihn nicht aus dem Tritt.

Auch bei flotten Kamerafahrten im Kreis, beispielsweise um ein sich umarmendes Pärchen, bleiben die Aufnahmen gleichermaßen dynamisch wie geschmeidig. In dunklen Passagen zeigt der Apparat eine Fülle an Details, und die Grautreppe weist eine schöne Abstufung auf. Der »Aktive Kontrast« sollte nicht nur beim Fernsehen, sondern auch beim Film-Abend mit hochauflösenden Scheiben eingestellt sein. Er sorgt neben der intensiveren Betonung von Farben auch für eine gelungene Hervorhebung von Details. So werden tote Stoffe von Anzügen oder Kleidern der Hollywood-Stars plötzlich zu lebhaften Kleidungsstücken mit Nähten, Falten und – im PAL-Fernsehen nicht zu erkennenden – hauchdünnen Fasern. Gleiches trifft auf die Gesichtszüge von Tom Cruise, Bridget Jones oder Daniel Craig zu, wobei die eitlen Leinwand-Darsteller wohl die eine oder andere Falte gerne für sich behalten würden.

Auch der – von der Auflösung her – kleinere Bruder der Blu-ray, die DVD, kann Filme auf dem Sharp-Display zum Erlebnis werden lassen. Gute Plastizität, realistische Farben und detailreiche Szenarien kommen selbst dann zur Geltung, wenn der Player das Signal nicht hochskaliert. Ob Eisbär, Löwe, Zebra oder Gepard – obwohl die Tiere aus »Abenteuer Wildnis« wie von der Tarantel gestochen über den Schirm durch treibende Schneeflocken oder rieselnden Sand jagen, bleiben die Bilder ruhig und scharf. Bewegungen sind so flüssig, dass der majestätisch durchs Meer gleitende Hai ob seiner scharfkantigen Zähne schon eine gehörige Portion Respekt einflößt. Und die aufsteigenden Nebel im Sumpf, in denen eine Tiger-Bande auf Futterjagd geht, untermauern die Souveränität eines anspruchsvollen Bildes.

Wer keine umfangreiche DVD-Sammlung im Wohnzimmer hortet und stattdessen das tägliche TV-Programm bevorzugt, ohne die Signale über einen digitalen Kabelanschluss zu beziehen, dem sei der DVB-T-Tuner ans Herz gelegt. Dieser übertrumpft den analogen Anschluss um einiges und liefert deutlich schärfere Bilder. Der Empfang ist auch dann noch gewährleistet, wenn die Antenne ungünstig platziert ist und weit weg vom Fenster steht. Die Farbnatürlichkeit ist ausgezeichnet, lediglich diagonale Linien erscheinen teilweise etwas zackig. Komfortabel sind die Menü-Einstellungen zum Empfang des Überallfernsehens. Im »Antennensetup« lässt sich die Speise-Spannung einstellen, und sowohl die Signalstärke als auch die Signalqualität werden anschaulich angezeigt. Das erleichtert das Finden eines optimalen Antennen-Standorts enorm.

Der Elektronische Programmführer, der nützliche Infos zu einzelnen Sendungen liefert, bietet auch eine Suche nach Genre oder nach Datum. Zehn Rubriken von »Film/Drama« bis hin zu »Bildung/Wissenschaft/Sachthemen« stehen zur Auswahl. Der Zuschauer kann wählen zwischen der klassischen horizontalen Anordnung der Sender (»Modus 1«), einer Zoom-Ansicht (»Modus 2«) und einer vertikalen Darstellung (»Modus 3«), bei der die Sender oben und die Uhrzeit links in der Spalte stehen.

Eine schöne Sache, die anspruchsvolle und moderne Nutzer heutzutage nicht mehr missen möchten, ist der USB-Anschluss des Sharp. Mit einem entsprechenden Stick verbunden, bietet der Fernseher wahlweise einen Fotobetrachter oder einen Musik-Player, mit dem sich multimediale Inhalte öffnen lassen. Fotos können nach links oder rechts gedreht und in einer Dia-Schau optisch ansprechend auf das Display gebannt werden. Der Fernseher hat sowohl eine Miniatur-Vorschau als auch einen Vollbild-Modus im Kescher. Wenn MP3-Dateien erklingen, kann das Display schwarz geschaltet werden, um keine unnötige Energie zu vergeuden.

Insgesamt liefert der Sharp eine sehr gefällige Menü-Ansicht. Die Haupt-Navigationsleiste ist vertikal ganz oben am Bildrand angebracht und besitzt zur leichteren Orientierung farbige Symbole. Leider ist die Schrift ziemlich klein, sodass man nicht zu weit vom Gerät entfernt sitzen darf, will man genaue Einstellungen vornehmen.

Über die Taste »Eco« auf der Fernbedienung lassen sich verschiedene Modi zum Stromsparen aufrufen. Bei »Standard« wird die Helligkeit der Hintergrundbeleuchtung um 20 Prozent reduziert. Das wirkt sich kaum negativ auf das Bild aus. Um 30 Prozent schraubt der Sharp die Hintergrundbeleuchtung herunter, wenn »Verbessert« ausgewählt wurde. Ebenfalls Strom kann man über den »Einschlaf-Timer« beziehungsweise die Funktion »Auto Standby« sparen. Der Fernseher schaltet sich dann nach vorher festgelegten Zeiten von alleine aus.
Das ist ebenso nützlich wie die Splitting-Option, mit der sich der Videotext und das aktuelle Programm den Bildschirm teilen. Eine schnelle Navigation im Teletext, der gestochen scharf ist, ermöglichen die vier Farbtasten auf der Fernbedienung.

Zum Schluss muss der Japaner noch ein wenig Kritik einstecken. Sein Ton ist eine echte Schwachstelle. Musik klingt beinahe so blechern und dumpf wie aus einem Radiowecker. Dynamik, Druck und 3D-Klang fehlen leider, ebenso wie kristallklare Höhen und mächtige Bässe. Selbst wenn die Funktion »Raumklang« aktiviert ist, ändert das an der akustischen Leistung kaum etwas. Stimmen sind hingegen recht klar und können zusätzlich noch ein wenig angehoben werden. Insgesamt reicht die Akustik des 42-Zöllers aber nicht aus, um Heimkino-Freunde annähernd zufrieden zu stellen.

Auflösung: 1920 x 1080 Pixel


Anschlüsse: 3 x HDMI, 2 x Scart, VGA, optischer Digital-Ausgang, YUV, AV, S-Video, USB, Common-Interface-Slot, Kopfhörer


Stromverbrauch Stand-by/Betrieb (Hersteller-Angabe): 0,3 / 210 Watt


Abmessungen (B x H x T): 102 x 71,7 x 32,5 Zentimeter (mit Fuß)
Gewicht: 19,7 Kilogramm

Sharp Electronics Europe GmbH
Sonninstraße 3
20097 Hamburg

Tel.:   0 40 / 23 76 - 0
Fax:   0 40 / 23 76 - 25 10

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Der Sharp hat zwei Gesichter: Mit Blu-ray Material und DVDs läuft er zur Höchstform auf und bannt beeindruckende Bilder auf sein Display. Auch der DVB-T-Tuner liefert sehr ansprechende Ergebnisse. Zuschauer, die ihre Programme jedoch ausschließlich über analoges Kabel beziehen, kann der Apparat nicht sonderlich begeistern. Auch beim Ton liefert der LC-42DH77E keine Bestleistungen ab. Punkten kann er hingegen beim Bedienkomfort und bei seiner Ausstattung. Drei HDMI-Buchsen, USB und ein PC-Anschluss machen ihn fit für die digitale Zukunft. Nur im analogen TV-Zeitalter fühlt sich der Japaner nicht ganz so wohl. Noch ist das ein Nachteil.     Jochen Wieloch

Sharp LC-42DH77E
Preis: 1.400 Euro
Garantie: 3 Jahre
gut
befriedigend - gut
sehr gut
gut - sehr gut
gut

TEST

TV/Displays:
Sharp LC-42DH77E
Autor:
Jochen Wieloch
Datum:
29.11.2010
Hersteller:
Sharp