Die im Jahr 1982 vom Stapel gelassene CD sollte eigentlich einen Schlussstrich unter alle Diskussionen über Klangunterschiede zwischen Playern ziehen. Das bekräftigten eindrucksvoll die Messwerte. Die Frequenzgänge verliefen durch die Bank schnurgerade wie mit dem Lineal gezogen bis 20 Kilohertz, Verzerrungen gab es, wenn überhaupt, nur in homöopathischen Dosen. Das Restrauschen seitens der Spieler-Elektronik war kaum mehr messbar. Damals gaben selbst gestandene Tester zu, dass es keine nennenswerten Klangunterschiede zwischen den Spielern mehr gibt. Dazu taten die fest gezimmerten Eckdaten aus dem Digitalabteil ihr Übriges.

Die Samplingfrequenz von 44,1 Kilohertz erlaubt Übertragungsbandbreiten bis 20 Kilohertz, aus der Quantisierung mit 16 Bit resultiert rein rechnerisch ein Störabstand von rund -96 Dezibel. Damit der Segen aus Nullen und Einsen auch voll zum Tragen kommt, sind jedoch ein paar nur scheinbare Randbedingungen einzuhalten. Bei der Digitalisierung von Musik, also bereits bei der Aufnahme, entstehen sogenannte Geisterfrequenzen, die die Player mit extrem steilflankigen Filtern ausblenden mussten. Aufgrund der technisch gegebenen Unzulänglichkeiten bei der Abtastung fällt der Frequenzgang bis 20 Kilohertz zudem stetig ab. Dem musste elektronisch (zum Beispiel durch Oversampling) entgegengesteuert werden. Viel tragischer war aber für manche, dass die Digitalfilter Impulse oder Rechteckflanken mit Vor- und Nachklingeln verunzierten. Dieses »Ringing«, argumentierten Kritiker, zehre an Energie, die dem eigentlichen Musikereignis fehlt.

Einer der Ersten, die sich über die Marschrichtung der CD-Initiatoren und der japanischen Großkonzerne hinwegsetzten, war das 1988 gegründete Unternehmen Wadia aus den USA. Mit ihrem ersten Produkt, dem Wadia 2000 Decoding Computer, beschritten die Entwickler damals ungewöhnliche Wege – ungeachtet des Credos nach aalglatten Frequenzgängen: Anders als der Rest der CD-Player-Hersteller, der mit mathematischen Formeln und Näherungen die Filterfunken realisierte, beendete Wadia mit einer Art digitalem Kurvenlineal die Diskussion um das Ringing. Zwar wurde auch im Decoding Computer heftig gerechnet, aber dort mit sogenannten Spline-Algorithmen. Splines, also Stützpunkte beim Filterdesign, dienen beispielsweise zur Berechnung von Achterbahnen, wenn es gilt, ruckartige Beschleunigungswechsel zu vermeiden. Im Wadia leiten sie Impulse durch nur einen Unterschwinger ein und lassen sie schnell ausklingen. Sie folgen also exakter dem zeitlichen Musikverlauf.