Eine acht Millimeter starke Aluminium-Frontplatte, silbrig glänzende Treble-, Bass-, Input- und Volume-Regler, ein beleuchtbares Bullauge, hinter dem sich eine Röhre zeigt – schon optisch macht der brandneue Vincent SV-237 viel her. Äußerlich erinnert er stark an seine älteren Brüder SV-236 und SV-236 Mk; dank seiner auf Vordermann gebrachten inneren Qualitäten soll er das Erbe der bis dato erfolgreichsten Vincent-Vollverstärker antreten.

Für das Schaltungslayout, für die Auswahl der Bauelemente und für mehr Leistungsreserven an komplexen Lasten engagierte die im Badischen ansässige Sintron GmbH, der Lieferant von Vincent, einen renommierten Spezialisten für Analog-Elektronik. Zu den Referenzen des deutschen Entwicklers, dem Diplom-Ingenieur Frank Blöhbaum, zählen unter anderem die Referenz-Vor- und Endstufen Thorens TEM 3200 und TEP 3800 sowie eine automatische Arbeitspunktregelung bei den großen T.A.C.-Röhrenverstärkern. Im Interview mit i-fidelity.net verrät er die Schaltungsraffinessen, mit denen er jetzt den SV-237 auf Referenzkurs gebracht hat.

Ob soviel technischem Feinschliff stand die Cinchbuchsen-Vielfalt mit fünf Mal Line-In und je einem Pre- und Rec-out eher hinten an. Zum Einschleifen einer Subwoofer-Weiche wäre ein Main-In hilfreich. Analog-Freaks hätten sich beim Blick auf die Röhre nach einem Phono-Eingang gesehnt. Doch solcherlei Youngtimer lässt Vincent im Regen stehen und spannt lieber den Schirm über einer USB-Pforte für MP3-Player. High-Resolution-Downloads müssen leider draußen bleiben, weil der dahinter sitzende Konverter den Datentransfer auf 48 Kilohertz limitiert. Zum Trost gibt es zwecks Bi-Wiring ein doppelt vorhandenes Lautsprecherterminal, das sowohl Bananenstecker als auch Drahtenden beliebiger Stärken aufnimmt.

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