Was ist eigentlich High End? Der gemeine Musikkonsument würde sagen: High-End-Lautsprecher sind zwar schön gemachte, aber einfach überteuerte Schallwandler. Ja und nein. Es gibt High-End-Boxen, die mit einem Sammelsurium an technischen Details aufwarten, welche guten Klang erwarten lassen – und es gibt die, die gut klingen. Es ist eben nicht damit getan, Lautsprechern eine sündhaft teure Innenverdrahtung zu spendieren, Sechs-Dezibel-Filter zu implementieren, nur weil so weniger potentiell den Musikfluss störende Komponenten im Weg sind, oder überdimensionierte Bi-Wiring-Klemmen zu verwenden mit dem Hinweis, die anzuschließenden Kabel seien der Engpass in der Übertragung und dürften mithin gerne doppelt verlegt werden beziehungsweise auch gerne mal den Preis der Boxen selbst übersteigen.

Das ist der falsche Ansatz

Doch die Erfahrung zeigt: Erst wenn sich der Entwickler auf die klangentscheidenden Faktoren konzentriert, wird was daraus. Dazu gehören neutrale Tonalität, auch in der gesamthaft abgestrahlten Schallenergie, geringe Interferenzen außerhalb der Achse im gehörkritischen Präsenzbereich und sicherlich ein Mindestmaß an Pegelfestigkeit über den gesamten Übertragungsbereich. Werden Lautsprecher nach diesen Prämissen entwickelt, kann eigentlich nichts mehr schief gehen. Ob eine Box noch über 20 Kilohertz oder unter 40 Hertz Töne von sich geben kann, ist dabei zwar eine nette Dreingabe, aber eher sekundär. Zu welcher Kategorie High End nun die kleine Haydn Grand gehört, will i-fidelity.net mit diesem Test herausfinden.

Die Haydn Grand SE ist der einzige Mini-Monitor im Programm der Wiener Lautsprecher-Manufaktur Vienna Acoustics. Und das schon seit langem. Dabei hat die Haydn über die Jahre einigen Feinschliff erfahren – in Wien weiß man ob der prinzipiellen Nachteile von kleinen Zweiwege-Boxen. Umso mehr hat man sich natürlich dem Schmuckstück angenommen.