Nimmt man den Amethyst aus seiner Verpackung und schließt ihn wie eine gewöhnliche Vorstufe an, verhält er sich auch wie eine solche. Mit dem zentralen, großen Regler stellt man die Lautstärke ein; drückt man auf den Regler, schaltet er den Ausgang stumm oder wieder laut. Dreht man am rechten Regler, wählt man die Quellen aus, Drücken wiederum wählt die Quelle an. Das alles funktioniert auch mit der Infrarot-Fernbedienung. Die bietet neben dem kompletten Stummschalten per Mute auch eine starke Dämpfung per DIM-Taste. Mit der neutralen Voreinstellung ohne jede digitale Korrektur machte der Amethyst im Hörraum schon beim ersten Reinhören klar: Er klingt toll. Oder eigentlich: Er klingt gar nicht. Selten bot ein Vorverstärker im Hörraum eine dermaßen feine und zugleich dynamische und dabei so neutrale Vorstellung, dass man das Gefühl hatte, eigentlich nur die Quelle zu hören, als wäre der Vorverstärker nur ein Stück Draht mit Lautstärkeregelung. Faszinierend! Dazu zeigt das fein aufgelöste Matrixdisplay stets hell und groß die aktuellen Parameter und dimmt und verkleinert reine Statusinformationen. Das wirkt edel, dezent, trotzdem informativ, und alles Relevante lässt sich auch aus vielen Metern Distanz noch mühelos ablesen.

Nach diesem ersten erfreulichen Check machten sich die Tester daran, den Trinnov zu kalibrieren. Die Kommunikation mit den tiefergehenden Menüs läuft über eine schlichte Computeroberfläche, die der Amethyst vom ST-2 HiFi erbte. Im simpelsten Fall schließt man einen Computermonitor und eine Maus direkt an den Trinnov an. Eleganter ist es, einen Laptop oder ein Tablet am Hörplatz zu verwenden und das Ganze per serienmäßig installiertem VNC-Monitoring zu steuern.

Kleiner Exkurs

Wikipedia erklärt VNC so: »Virtual Network Computing, kurz VNC, ist eine Software, die den Bildschirminhalt eines entfernten Rechners (Server) auf einem lokalen Rechner (Client) anzeigt und im Gegenzug Tastatur- und Mausbewegungen des lokalen Rechners an den entfernten Rechner sendet.«