Viele Leser fragen sich sicher: »Wer, bitteschön, ist denn Trinnov?« Nun, im professionellen Audio-Sektor ist die kleine Manufaktur seit Jahren ein fast unentbehrlicher Lieferant für Raumentzerrungen geworden. Die Firma mit dem Namen, den man phonetisch intuitiv wohl eher osteuropäischen Idiomen zuordnen würde, ist durch und durch französisch. Arnaud Laborie gründete Trinnov anno 2000 als Basis eines Forschungsprojekts zur dreidimensionalen Audio-Wiedergabe. 2002 gewann das kleine Team sogar den Innovationspreis des französischen Forschungsministeriums. Als Essenz der Forschungen entstand zunächst ein 3D-Mikrofon und der »Optimizer«, ein digitaler Raumkorrektur-Prozessor für Stereo- und Mehrkanalwiedergabe. Der steckt im Kern auch noch im Amethyst. Seit einigen Jahren baut praktisch niemand mehr einen Ü-Wagen oder ein großes Studio, ohne dass ein Trinnov Optimizer der Wiedergabe den letzte Schliff verpasst. Im Profisektor ist der Optimizer mit seinen verschiedenen Derivaten und Varianten längst zum akustischen Universalwerkzeug geworden.


Vor zwei Jahren stellten die Franzosen erstmals einen für den Heimanwender gedachten Prozessor vor, den ST-2 HiFi. Er bot die zu Hause gewohnten Anschlüsse wie Cinch-Buchsen und ein weniger auf Profis ausgerichtetes Menü, wenngleich das eher relativ zu sehen ist. Heuer präsentiert Trinnov brandneu den Amethyst, das erste wirklich konsequent als High-End-HiFi-Komponente entwickelte Gerät. Der Vorverstärker ist richtig chic geraten und wirkt auf den ersten und erst recht auf den zweiten Blick edel und wertig. Auch der Blick auf die Rückseite zeigt neben den aus der Profitechnik geerbten symmetrischen Anschlüssen auch robuste, vergoldete Cinchbuchsen und eine klare Gruppierung in analoge und digitale Sektionen. Man hat also die komplett freie Wahl, analoge und digitale Ein- und Ausgänge zu kombinieren. Einer der analogen Cinch-Eingänge mutiert per Schiebeschalter zum Phono-MM-Eingang inklusive Erdungsklemme.