Stattdessen hat Transrotor eine Stromversorgung entwickelt, die sich quasi wie ein Akku verhält: das Elko-Speichernetzteil. Es basiert auf einer Kombination von Trafo und üppigen Elko-Speicherbänken, die kanalgetrennt ausgelegt sind und mehrfach geregelt werden. Ein sechsadriges Kabel verbindet das Netzteil und den Phonoverstärker. Die Stecker werden an beiden Geräten mit einer Überwurfmutter gesichert, um ein versehentliches Lösen der Netzverbindung auszuschließen. Die Rückseite des Netzteils besitzt neben der Buchse für dieses Kabel nur noch die obligatorische Netzbuchse. Auf der Front findet sich neben dem Drucktaster für Aus/Ein nur noch eine dezente blaue LED als Betriebsanzeige, ein Pendant dazu gibt es auch auf der Front des Phonoentzerrers. Dessen Rückseite weist den sichtbaren Unterschied zur Vorgängerversion auf, nämlich die Eingangs- und die Ausgangsbuchsen im XLR-Form. Deren spiegelbildliche Anordnung um die mittig platzierte Netzbuchse und die Masseklemme findet im Inneren seine Fortsetzung in kanalgetrennten Platinen, auf denen das Signal durchgängig symmetrisch verarbeitet wird. Die Schaltung birgt laut Transrotor keine weiteren Geheimnisse.

Eine sorgfältige Bauteile-Auswahl mit hohem Qualitätsstandard ist für Transrotor der Schlüssel für die beanspruchte Spitzenposition. Die wird schon in der sehr gut gemachten Bedienungsanleitung klar herausgestellt, in der auch die vielfältigen Anpassmöglichkeiten an den jeweiligen Tonabnehmer beschrieben sind. Die Eingangsimpedanz ist von 60 Ohm bis 4,7 Kiloohm einstellbar, wobei der hohe Wert für die High-Output-MCs gedacht ist. Die Verstärkung reicht von 52 bis 75 dB, hier gilt der niedrigste Wert für High-Output-MCs. Die Genauigkeit der RIAA-Entzerrung wird mit maximal ± 0,2 dB Abweichung angegeben, liegt aber über den größten Bereich bei nur ± 0,1 dB. Das ist alles schon sehr vielversprechend.

Zunächst gilt es jedoch, sich Zugang zu den Dip-Schalter-Bänken zu verschaffen. Dazu müssen die zwei Inbusschrauben der Frontplatte gelöst, selbige abgenommen und dann der Gehäusedeckel nach vorne abgezogen werden, dann lassen sich die Einstellungen vornehmen. Wenn man sich nicht sicher ist, ob die gewählte Einstellung auch gefällt, lässt man das Gerät für die gehörmäßige Erkundung noch so lange geöffnet, bis man sich sicher ist und das Gehäuse in umgekehrter Reihenfolge wieder schließt.

Auf die Spitze getrieben

Die ersten Spielgefährten des Phono 8.2 MC sym. waren das hier bereits vorgestellte Transrotor Jupiter-Laufwerk mit dem Tonarm SME 312 und dem Tonabnehmer EMT JSD 6, angeschlossen mittels HMS Gran Finale via Adapter von Cinch auf XLR. Das entpuppte sich jedoch als grober Fehler, denn die Wiedergabe war weit weg von den klanglichen Fähigkeiten, die ich dieser Kombi schon attestiert habe. Also ganz schnell die Bedienungsanleitung zu Rate gezogen – und da ist im Fettdruck zu lesen: »Verwenden Sie bitte keine Cinch-XLR-Adapter, da diese eine erhebliche Klangeinbuße zur Folge haben.« Da habe ich mich von den für die Ausgangsseite mitgelieferten Adaptern in die Irre führen lassen und fälschlicherweise abgeleitet, dass sie auch eingangsseitig erlaubt sind. Die Bedienungsanleitung führt dazu jedoch Folgendes aus: »Durch eine besondere Schaltung im Ausgangsverstärker wird ein Ausgangstrafo imitiert, dadurch besteht die Möglichkeit, XLR-Cinch-Adapter verlustfrei zu verwenden, wenn kein XLR-Eingang an Ihrem Verstärker vorhanden ist. Zwei XLR-Adapter für den Ausgang liegen bei.« Es hat sich wieder mal gezeigt, dass man Bedienungsanleitungen immer lesen sollte, auch wenn einem alles ganz klar zu sein scheint.