Ein Blick auf das Angebot von Transrotor zeigt eine beachtliche Vielfalt: Bis vor Kurzem führte Jochen Räke dreizehn Modelle, die teils in unterschiedlichen Ausbau- und Designvarianten zu haben sind. Selbige eingerechnet, summiert sich das Portfolio auf 23 Plattenspieler, die gestalterisch, technisch und preislich ein sehr breites Spektrum abdecken – was könnte da noch eine sinnvolle Ergänzung sein? Wer den findigen Tüftler und Unternehmer Jochen Räke kennt, weiß, dass er im Zweifelsfall immer wieder eine zündende Idee für eine stimmige Fortführung der hauseigenen Linie hat. Die Überlegungen zielten dieses Mal auf eine Erweiterung des mittleren Segments, wobei das neue Modell einige Ausbaumöglichkeiten bieten sollte. Daher kann »Nummer vierzehn« mit bis zu vier Tonarmbasen und drei Motoren ausgestattet werden; die meisten Interessenten werden es sicherlich bei zwei Motoren belassen, aber ein dritter kann an der Rückseite des Laufwerks platziert werden – genügend Laufrillen für die Riemen sind vorhanden. Für unseren Test haben wir jedoch die Basisversion des Massimo angehört, die mit einer Tonarmbasis nach Kundenwunsch und einem Antriebsmotor ausgeliefert wird.

Darüber hinaus gehört das Netzteil Konstant FMD zum Lieferumfang, das eine elektronische Umschaltung zwischen den Geschwindigkeiten 33 1/3 und 45 Umdrehungen pro Minute ermöglicht und mit einer dezenten blauen LED signalisiert, wenn die höhere Drehzahl eingestellt ist. Bei der Einstellung für normal gepresste Longplayer hatten wir allerdings mit Hilfe der App Turntabulator eine Drehzahl von 33,55 Umdrehungen ermittelt, solange der Tonarm nicht abgesenkt war. Das hat jedoch seine Richtigkeit, wie uns Dirk Räke auf Nachfrage erklärte: Bei der Auslegung der Motorsteuerung werden das Gewicht des Tonabnehmers und die Reibungskraft zwischen abgesenktem System und Schallplatte berücksichtigt. Bei der Wiedergabe stimmt die Geschwindigkeit deshalb genau, wenn das Motorgehäuse wie empfohlen mittig, mit einem halben Zentimeter Abstand zur Chassis-Kante, positioniert wird.

Innerhalb des heterogenen Transrotor-Universums gibt es eine Konstante: In Bergisch Gladbach werden traditionell ausschließlich Masselaufwerke gebaut – allein die Plattenteller der leichtesten Modelle bringen sechs Kilogramm auf die Waage. Der Massimo bildet da keine Ausnahme und geht mit knapp vierzig Kilo Gesamtgewicht für die Grundversion einen deutlichen Schritt weiter. Dabei wirkt die imposante Erscheinung des Laufwerks dank seiner Verarbeitung in keiner Weise aufdringlich: Die Aluminiumflächen erstrahlen perfekt poliert, interessante Details wie die griffige Struktur der Stellfüße fangen die Massigkeit zusätzlich ab. Aluminium derart makellos auf Hochglanz zu bringen, wie es sich hier präsentiert, ist eine handwerkliche Kunst für sich, die übrigens von einer dafür ausgebildeten Fachkraft im eigenen Haus ausgeübt wird. Kennern der Materie wird die klassische Formgebung des Massimo vielleicht bekannt vorkommen, nämlich aus den 80er-Jahren. Dieser Eindruck täuscht nicht, denn Jochen Räke hat seinen Entwurf an den 1982 vorgestellten Mikro Seiki RX-1500 angelehnt und diese leider etwas in Vergessenheit geratene Optik behutsam neu interpretiert.