Wer hätte das gedacht? Siegfried Amft, Gründer und Inhaber von T+A, erlaubte sich auf der CES 2011, der weltgrößten Messe für Unterhaltungselektronik in Las Vegas, einen ordentlichen Spaß. Die Herforder Firma hatte im gerade abgelaufenen Jahr 2010 vor allem mit kleinen, audiophilen Kunstwerken wie dem Caruso begeistert. Was hätten Sie also Anfang 2011 in puncto Neuheiten erwartet? Sicherlich alles mögliche, nur nicht einen monumentalen Standlautsprecher namens CWT 2000. Doch genau dieses Flaggschiff der Solitaire-Serie stand im Vorführraum auf der CES, dazu begegnete einem ein entwaffnendes Lächeln von Siegfried Amft.

»Geben Sie's zu, das haben Sie nicht erwartet«, eröffnete Amft das Gespräch, wohl wissend, wie richtig er ob unserer überraschten Gesichtszüge mit seiner Vermutung lag. Und dass T+A in der Referenzlautsprecherklasse gleich dreimal hinlangen würde, konnte zu diesem Zeitpunkt auch kaum jemand ahnen. Neben der gigantischen, über zwei Zentner wiegenden CWT 2000 gibt es nämlich noch die CWT 1000 und die vergleichsweise zierliche CWT 500. Allerdings sind knapp über ein Zentner Gewicht und eine Bauhöhe von 107 Zentimeter, wie sie die CWT 500 aufweist, auch noch nicht als »kompakt« zu bezeichnen. Siegfried Amft erklärte dazu, dass er sich mit diesen Lautsprechern einen Traum verwirklicht hat.

Für ein Pärchen CWT 500 sind 14.000 Euro zu beschaffen, dann hat man die Wahl zwischen fünf sehr sorgfältig gearbeiteten Hochglanzversionen. Aber T+A ist trotz der Größe des Unternehmens in der Lage, auf Wunsch auch weitere Gehäusefarben anzubieten. Auf den ersten Blick sieht man der CWT 500 ihr Volumen an. Sie ist alles andere als ein Lifestyle-Produkt, sondern auf höchste Wiedergabequalität getrimmt und für ein Publikum gedacht, welches genau hierauf Wert legt. Um dieses Ziel zu erreichen, wählten die Westfalen durchaus unkonventionelle Methoden.

Die Summe verschiedener Teile

Beim Blick durch die Lochgitterabdeckung dürfte mancher Lautsprecherentwickler verzweifeln, denn was da auf der Schallwand vereint ist – Elektrostat, Line Array für den Mittelton und seitlich montierte Tieftonchassis –, erfordert eine Menge Know-how. Wie um Himmels willen macht man daraus einen homogen spielenden Lautsprecher? Exakt das dürfte eine der Antriebsfedern von Siegfried Amft und seinem Co-Entwickler Jochen Fabricius gewesen sein, denn im Herforder Werk verfügt man über dieses Wissen.