Hin und wieder merke ich, wie zwei Herzen in meiner Brust schlagen: das eines Klangenthusiasten und das eines zumindest ansatzweise kompromissbereiten Pragmatikers. Das eine sagt mir, dass man bei sehr kompakt gehaltenen Geräten zumeist gewisse Abstriche bei der Klangqualität machen muss. Das andere hingegen erinnert mich daran, dass der mit Preisgefügen einhergehende technische Aufwand von größerer Bedeutung für das klangliche Resultat sein kann als die Bauform. Gut zu wissen, mit solchen zwiespältigen Anwandlungen nicht alleine dazustehen: Schließlich hätte sich ohne entsprechende Nachfrage manch Hersteller nicht über Jahre hinweg damit befasst, die Entwicklung kleiner, aber feiner Lautsprecher und Elektronik voranzutreiben.

Diese Ambitionen haben mittlerweile Multitalente und kompakte Komponenten hervorgebracht, die sich nicht mehr per se als »Convenience-HiFi« abstempeln lassen. T+A gehörte einst zu den Vorreitern in diesem Segment und läutete mit der Einführung des ursprünglichen DAC 8 vor nunmehr sieben Jahren das eigene Angebot betreffend eine neue Ära ein. Kurz zuvor waren zwar das portable All-In-One-System Caruso und der Design-Receiver Cala vorgestellt worden, doch die sukzessive auf den Plan getretenen 8er-Komponenten sollten den Beweis antreten, dass zierliche Geräte auch bei sehr wählerischen Hörern Herz und Vernunft in Einklang bringen können.

Die Aufgabe, »richtiges« High End mit kleinen Gehäusen zu realisieren, stellt sich im Falle eines Digital-Analog-Wandlers noch vergleichsweise einfach dar, wie auch das reichhaltige Angebot kompakter DACs im gehobenen Segment zeigt. Bei Verstärkern wird die Sache freilich anspruchsvoller, sofern man das unter klanglichen Aspekten nach wie vor diskutierte Prinzip einer Schaltverstärkung außen vor lässt. T+A hat sich dennoch bei der Stereo-Endstufe Amp 8 (2.100 Euro) für einen klassischen Aufbau in Class-A/B-Topologie entschieden, ihre durchgehend vollsymmetrisch angelegte Schaltung basiert auf den für die R-Serie und die Referenzlinie HV verwendeten Layouts und wird von einem stabilen Netzteil gespeist. Die Ausgangsstufe ist mit bipolaren »ThermalTrak«-Leistungstransistoren von ON Semiconductor bestückt, sie regulieren den Ruhestrom temperaturabhängig mit Hilfe einer integrierten Bias-Diode. Um die Wärmeentwicklung in den Griff zu bekommen, verwendet T+A einen langsam laufenden Lüfter, der abhängig von der Temperatur und der anliegenden Last per Mikroprozessor gesteuert wird.

Der für 3.150 Euro erhältliche MP 8 bildet die Tonquelle der Serie 8-Anlage und präsentiert sich als solche äußerst vielseitig: Neben einem schwimmend gelagerten CD-Laufwerk enthält der MP 8 ein selbst entwickeltes Streaming-Modul, das per LAN und WLAN Musik von UPnP-Servern streamt. Das Roon Ready-zertifizierte Board unterstützt zudem die Musikdienste Qobuz und Tidal, des Weiteren kann der MP 8 auch Musik von mobilen Endgeräten über Bluetooth aptX abspielen. Zusätzlich erschließen der Internetradio-Dienst Airable und ein FM-HD/DAB-Tuner die große, weite Welt des Radios. Somit bietet der MP 8 von sich aus praktisch alle erdenklichen Möglichkeiten; nichtsdestotrotz können externe Tonquellen über zwei Koaxialbuchsen und eine optische TosLink-Schnittstelle angeschlossen werden, während für USB-Speichermedien zwei Ports bereit stehen. Eine dritte USB-Schnittstelle arbeitet im Gerätemodus und gibt das Eingangssignal direkt an den DAC 8 DSD aus; ein koaxialer S/PDIF-Ausgang leitet die Signale klassischer Digitalquellen an externe D/A-Wandler anderer Hersteller weiter.