Ein Kopfhörer von Sonus Faber. Das hatte ja noch gefehlt – immerhin gibt es nicht wenige hochwertige Exemplare, die in diesem hart umkämpften Markt um die Gunst mobiler Musikhörer buhlen. Ansprechendes, konfigurierbares Design, edle Materialien und eigenständige Technologien – alles schon da. So überraschend das Engagement bei Kopfhörern sein mag, so konsequent ist es gleichzeitig, denn schließlich startet Sonus Faber nicht als unbeschriebenes Blatt. Mit den Entwicklungen der vergangenen Jahre haben die Italiener bewiesen, dass sie mehr können, als besonders exklusive Lautsprecher für klassische stereophone Anwendungen zu konzipieren. Warum sollte man also nicht die Ressourcen in den Bereichen Entwicklung und Vermarktung nutzen, um ein Stück des nach wie vor wachsenden Kuchens abzuschneiden?

Ganz nebenbei würde ein nachhaltiger Erfolg der Kopfhörer-Unternehmung natürlich dazu beitragen, in einem jungen Universum ohne große HiFi-Anlagen und Lautsprecher dem eigenen Namen Popularität zu verschaffen. Dass daraus langfristig Nachfrage für stationäres High End erwachsen kann, ist sicherlich mit Hoffnung verbunden. Vorausgesetzt man schafft es, mit dem ersten Kopfhörer ein deutliches Zeichen zu setzen.

Mit seiner Expertise im Lautsprecherbau hat Sonus Faber eine gute Ausgangsposition. Aber es gehört mehr dazu, einen exzellenten Kopfhörer auf die Beine zu stellen. Denn aus Sicht des Ingenieurs haben Lautsprecher und Kopfhörer über die Zutaten und Grundprinzipien dynamischer Schallwandler hinaus nichts gemeinsam. Chefentwickler Paolo Tezzon war also für Pryma einmal mehr gefragt, alle Register seines Könnens zu ziehen, und das hat er mit der ihm eigenen Leidenschaft getan. Gleiches gilt abermals für die anspruchsvolle Arbeit des Design-Verantwortlichen Livio Cucuzza, denn er hat mit dem Pryma 01 gleich ein dickes Ausrufezeichen gesetzt, die eigene Designsprache schlüssig auf einen Kopfhörer adaptiert und dem Ganzen zu Charakter verholfen.