Die Frequenzweiche besitzt eine Filtercharakteristik 4. Ordnung. Dank der Chassis-Qualität kommt sie mit wenigen guten Bauteilen aus. Deren erstaunlichster Vertreter ist eine 10 mal 10 Zentimeter große Air-Core-Spule von Mundorf, die fest auf der Bodenplatte sitzt. Sie belegt, dass es ohne Hören bei der Entwicklung eben nicht geht, denn bei gleichen technischen Werten verhalten sich Stahl- und Luftspule komplett unterschiedlich in ihrem Verzerrungsniveau. Auf die Frage, wie man darauf kommt, erklärt Karl-Heinz Fink schmunzelnd, dass Software und Messtechnik zwar gute Wegbereiter seien, aber vor der Ziellinie mit den Ohren die oberste und letzte Instanz warte.

Wer darf nicht musizieren?

Karl-Heinz Fink und seine Mannschaft haben viel Geld und Zeit in die Entwicklung des Gehäuses investiert. Dessen Wände bestehen aus drei Lagen MDF, das unter hohem Druck zusammengepresst wird. Die Zwischenschicht ist mit einem nicht trocknenden Gel gefüllt, was der Absorption hochfrequenter Schwingungen dient. Tieffrequente Schwingungen im Inneren des Gehäuses werden durch mit Wolle gefüllte Rohre absorbiert, die Q Acoustics als »Helmholtz Pressure Equalisation« bezeichnet. Zur Versteifung sitzen im Inneren nicht etwa einzelne Bretter, sondern an definierten Punkten sind Streben eingebracht worden. Diese sorgen für eine solide Schwingungsberuhigung der großen Flächen. Fink hat die Wirksamkeit natürlich per Laser-Interferometrie überprüft.

Von den vielen konstruktiven Details möchte ich noch zwei Dinge herausheben: zum einen die Ergänzung von Design und Funktion. Hier haben sowohl Kieron Dunk als auch Karl-Heinz Fink wirklich gut zusammengearbeitet. Der Sockel verfügt seitlich über diese schönen Aussparungen, welche natürlich dem Department für Form zugerechnet werden. Aber es war Fink, der sie haben wollte, weil flächiges Aluminium an dieser Stelle klangbeeinflussend gewesen wäre. Zum anderen hat man für das Bi-Wiring-Anschlussterminal kein rechteckiges Loch in die Rückwand gefräst, sondern es gibt vier Bohrungen für die Kabel. Ohne Frage hat das Fink-Audio-Team hier Nägel mit Köpfen gemacht. Die Gehäusekonstruktion der Concept 500 ist wirklich überdurchschnittlich gelungen, und ich bin mir sicher, dass die Vielzahl dieser Details Einfluss auf das Klangbild haben wird.