Der Vollständigkeit halber seien hier noch ein paar weitere Anschlüsse erwähnt, die ausschließlich der Steuerung und Kontrolle dienen: Mit ihnen kann der Wandler mittels Triggersignal gestartet werden, man kann einen externen Infrarotempfänger verwenden  oder das Ganze in ein Raumsteuersystem wie Crestron einbinden. Die letzte bislang unerwähnte Buchse ist ein digitaler Cinch-Ausgang, der beispielsweise Daten zur Aufzeichnung liefern kann. Diese Schnittstelle erhält ihr Signal nach der internen Verarbeitung und liefert daher konstant 24 Bit mit 192 Kilohertz, unabhängig vom Eingangssignal.

Feinmechanische Kunst

Rein physisch betrachtet, hinterlässt der NP30 den für Primare so typischen Eindruck von tresorartiger Verarbeitung mit massiven Stahl- und Alublechen, von exzellenter Passgenauigkeit und vertrauenserweckenden robusten und perfekt bündig versenkten Maschinenschrauben. Das Ganze ruht kippelfrei auf drei dicken Dämpferfüßen. Die kleinen, sphärischen Tasten bieten einen knackigen Druckpunkt. Sie schalten das Stand-by und wählen die Quellen. Rückseitig gibt es noch einen ordentlichen Netzhauptschalter.

Primare legt auch eine schlanke Systemfernbedienung bei. Damit lässt sich der NP30 ganz bequem in fast allen Funktionen vom Sessel aus steuern und vor allem auch konfigurieren. Man kann mit ihr aber auch beispielsweise definieren, wie er mit Triggersignalen umgehen soll, ob sein Ausgang in der Ausgangslautstärke regelbar sein oder einen fixen Pegel verwenden soll. In der Praxis nutzten die Tester die Fernbedienung aber nur zum Ein- und Ausschalten und erledigten den Rest mit der App auf dem iPad.

Beim Blick unter die schwere Haube entdeckten wir immerhin sechs getrennte Netzaufbereitungen für die verschiedenen Baugruppen: drei für Analog und drei für Digital, die sich aus dem zentralen Schaltnetzteil versorgen. Die digitalen und analogen Sektionen verwenden sogar getrennte Masse-Führungen. Auf der vollsymmetrischen und diskret aufgebauten Analogplatine mit ihren FET-Verstärkern sitzen auch hochwertige Relais, die vor allem beim Umschalten von Quellen und potentiell beim Wechsel der Auflösung entstehende Störgeräusche vom Verstärker fernhalten. Alle digital eintreffenden Signale fädeln die Ingenieure in einen SRC4392 Abtastratenwandler von Texas Instruments. Den haben sie so programmiert, dass er stets auf 192 Kilohertz konvertiert. Das ermöglicht eine Optimierung der Ausgangsfilterung nach den Burr-Brown-Wandlern PCM1690 auf diese extrem hohe Frequenz und damit Störkomponenten weit jenseits dessen, was die Lautsprecher oder das Gehör irritieren könnte.