Doch dafür müssen die monumentalen 30 Kilogramm erst wieder bewegt werden. Was ist denn da so schwer? Wesentlichen Anteil am Gewicht hat der gewaltige Ringkerntransformator, der mittig hinter der Frontplatte sitzt. Pro Kanal arbeiten acht Mosfet-Transistoren, die ihre Abwärme zunächst auf eine Aluminiumplatte leiten, die wiederum mit den langen Kühlrippen auf der linken und rechten Außenseite des Gehäuses verbunden sind. Auf der Rückseite gibt es für jeden Kanal ein Pärchen Ausgangsbuchsen,  das Signal vom Vorverstärker nimmt die Prisma 350 sowohl symmetrisch als auch unsymmetrisch entgegen.

Zum Ein- und Ausschalten gibt es zwei Möglichkeiten: entweder direkt am Gerät oder sehr viel eleganter per Master-Slave-Funktion über den Vorverstärker SM6 MkII, der genau für diesen Zweck über einen Trigger-Ausgang verfügt. Leuchtet die LED im ovalen Frontplattenausschnitt blau, steht dem Vergnügen nichts mehr im Wege. Bei der Verkabelungsvariante zwischen Vor- und Endverstärker ging es eine Weile hin und her, bis wir uns für die symmetrische Variante entschieden haben. Ansonsten gestaltet sich die Integration des Perreaux-Gespanns trotz des Gewichts in die Anlage angenehm und leicht.

Das Gefühl des Piloten …

… beim Nachvorneschieben der Gashebel zum Take Off entspricht in etwa dem, das wir haben, als wir mit dem Pegel aus dem leiseren in den mittleren Bereich vordringen. Die Endstufe macht konsequent mit den ersten Tönen klar, dass wir sie nicht in die Knie werden zwingen können. Mit anderen Worten strahlt die Prisma 350 bereits bei mittleren Pegeln eine Souveränität aus, die allein mit dem Wörtchen »Kraft« nur unzureichend beschrieben ist und die zuverlässig die Idee eines Kräftemessens zwischen den Ohren der Tester und der Verstärkerleistung vereitelt.