Das Mikrofonie-Phänomen ist in der HiFi- und Heimkino-Welt keine unbekannte Größe. Es beschreibt den Einfluss von Schallwellen und direkter mechanischer Übertragung von Vibrationen auf eine HiFi-Komponente, die sich davon klanglich zumeist negativ beeinflussen lässt. Das gilt offensichtlich für mechanische Vorgänge wie das Abtasten von Schallplatten, CDs, DVDs und Blu-rays, aber eben auch für Elektronik.

Sogar hier gibt es anscheinend eine große Zahl von mechanisch beeinflussbaren Größen, insbesondere bei Bauteilen, deren Größe im Bereich der Wellenlänge der störenden Vibrationen liegt. Denken Sie nur an Kondensatoren, die wenige Millimeter bis einige Zentimeter groß sind und sich damit im Wellenlängenbereich hörbaren Schalls befinden. Es ist also kein Voodoo, wenn Sie in teurer, highendiger Elektronik dämpfende Gummiringe um Kondensatoren finden und ähnliche, schwingungsberuhigende Maßnahmen entdecken. Auch das Phänomen, dass Geräte abhängig von der Oberfläche, auf der man sie platziert, unterschiedlich klingen, kennt man. In einem Rack mit Glasböden klingt die gleiche Anlage anders als in einem mit Holzfächern oder Marmorplatten.

Richtiger Bodenkontakt

Eine gute Entkopplung hilft also ungemein, die jeweilige Komponente klanglich nach sich selbst klingen zu lassen und von äußeren Einflüssen weitestgehend zu isolieren. Und das ist gar nicht so einfach. Denken Sie einmal an die 70er-Jahre zurück: Damals hatten HiFi-Geräte oft nur einen kleinen, harten Plastikfuß oder ein Filzstück an jeder Ecke. Die dienten mehr dazu, den Untergrund nicht zu verkratzen oder die Lufteinlassschlitze nicht zu blockieren, als dass sie dem Klang zuträglich waren.

Im Laufe der 80er- und 90er-Jahre wuchsen die Füße zu Durchmesser-starken, kurzen Säulen heran. Das ist zumindest ein Ansatz zur besseren Entkopplung, wenn es sich um  preiswerte Komponenten handelt. In echten High-End-Produkten finden sich heute oft ausgeklügelte Dämpfersysteme, die maßgeblich positiven Einfluss auf den Klang nehmen können. Auch Nachrüstlösungen aller Couleur und Preislagen kamen auf dem Markt. Parallel entstanden auch Bastellösungen, so machte etwa der mit einem Ring stabilisierte Tennisball in der HiFi-Szene plötzlich die Runde.