Wie war das noch mit einem der Sätze des griechischen Philosophen Aristoteles? Das Ganze ist mehr als die Summe der Teile? Prima, dieser Satz sollte auch auf jede HiFi-Anlage übertragbar sein. Ist er aber leider nicht, denn viele Musiksysteme bleiben hinter ihren Möglichkeiten zurück. Entweder weil es beim Aufbau handwerkliche Fehler gegeben hat, oder weil die Zusammenstellung einfach nicht so richtig passt. Entsprechend oft heißt es dann zu Recht: »Die Kette klingt so gut wie ihr schwächstes Glied.«

In den meisten Fällen sind es aber nicht die Gerätschaften, die das Niveau ruinieren, sondern vermeintliche Kleinigkeiten wie eine Netzleiste aus dem Baumarkt, das liebevoll aus Sperrholzplatten zusammengezimmerte HiFi-Rack oder die zweimal 12 Meter Lautsprecherkabel von der Rolle. Das ist die ideale Anlagen-Komposition für den Miesepeter, denn tatsächlich lassen sich Klangunterschiede bei einem solchen Aufbau nicht nachweisen. Im Gegenteil besteht sogar die Gefahr, dass der Schuss nach hinten los geht.

Wollen wir uns im solche Anlagen kümmern? Nein, wir widmen uns lieber den Musikfreunden, die ihre Komponenten bereits sorgfältig aufgestellt, die Netzphase einzelner Komponenten markiert haben, beispielsweise eine ML-Leiste 6 von Naim besitzen, die es für 49 Euro gibt, oder gar eine Stromverteilung aus dem Hause HMS ihr eigen nennen. Diese Anlagen spielen sehr wahrscheinlich harmonisch, quasi aus einem Guss. Doch auch mit solchen Konstellationen keimt dann und wann der Reiz, vielleicht noch ein paar Details mehr hören zu wollen und vielleicht auch noch ein durchaus respektables Quäntchen mehr Druck und Kontrolle bei den untersten Oktaven zu vernehmen.

Auf dem Weg zum Ziel

Wer bei der Analyse seines Systems feststellt, dass zwischen Verstärker und Lautsprechern eine Standardstrippe liegt, kann an dieser Stelle sehr effektiv ansetzen. Natürlich sollte sich der Einsatz von Zubehör in einem gesunden Rahmen bewegen. Es macht wirklich keinen Sinn, einen 400-Euro-CD-Spieler mit einem vielfach teureren Netzkabel zu bestücken. In dieser Hinsicht kann der beratende Fachhandel Gold wert sein. Da bekommt man ein Kabel auch schonmal zum Testen geborgt und kann mit eigenem Urteilsvermögen richtige Entscheidungen treffen.

Wenn es um Verbindungen im hochwertigen Bereich geht, dauert es nicht lange, bis man auf Produkte aus dem Hause Oehlbach stößt. Dabei gründet sich ein Großteil des Erfolges vor allem darauf, dass wirklich hohe Qualität zu einem moderaten Preis angeboten wird. Natürlich wird sich der ein oder andere darüber wundern, dass das zum Test bereit stehende XXL Fusion Two als Drei-Meter-Stereo-Set rund 550 Euro kostet. Die Relativierung findet erst statt, wenn man technisch schlechtere Produkte zum Vielfachen des Preises findet.

Kabeltechnik

Das in den Standardlängen 2, 2,5 und 3 Meter erhältliche XXL Fusion Two wird in einer hübschen Verpackung geliefert. Bestückt wird es nach Kundenwunsch mit Bananensteckern oder Kabelschuhen. Unser Testmodell ist mit Bananas versehen, die biegsame Lamellen im Stecker besitzen, wodurch die Kontaktfläche vergrößert und durch den Druck der Widerstand verringert wird. Allerdings darf sich niemand astronomische Unterschiede bei den technischen Daten vorstellen, auch wenn sie selbstverständlich vorhanden sind.