Seit jeher lässt Roy Hall seine Plattenspieler-Konzepte vom österreichischen Spezialisten ProJect umsetzen. Das ist sicher alles andere als eine schlechte Adresse, denn zum einen wissen die Mitarbeiter von ProJect, wie man Plattenspieler baut, und zum anderen können dank dieser Kooperation Preisvorteile durch die Verwendung von Bauteilen aus der Großserie generiert werden. Die Verarbeitung des Music Hall 9.3 ist denn auch zweifellos auf einem hohen Niveau angesiedelt – das ist einfach ein professionell gemachtes Produkt. Für Roy Hall besteht nun aber die Herausforderung darin, dass er seine Geräte von den in Tschechien gefertigten ProJect-Plattenspielern unterscheidbar machen muss – ansonsten könnte leicht der Verdacht aufkommen, dass er nur gute Produkte umlabelt und unter eigener Flagge verkaufen will. Dem ist aber definitiv nicht so.

Die Modelle 5, 7, 9 und 11 unterscheiden sich schon auf den ersten Blick deutlich von den ProJect-Laufwerken. So bestehen die Music-Hall-Plattenspieler nicht aus nur einem »Brett«, sondern aus zwei, drei beziehungsweise vier MDF-Platten. Mit diesem auf dem Plattenspielermarkt seltenen Design erhöht Roy Hall nicht nur die Masse, hinter diesem Aufbau stecken auch ein ganz klares Konzept und Ziel, nämlich die Stärken von klassischen Brettspielern und Masselaufwerken zu vereinen – und das unter Berücksichtigung von Ansätzen aus dem Bereich der Subchassis-Spieler. Roy Hall nennt diesen Aufbau »Split Plinth Isolation Technology« (SPLIT): Hierbei wird die bei herkömmlichen Plattenspielern aus einem Chassis bestehende Grundkonstruktion aufgeteilt in drei Chassis mit unterschiedlichen Aufgaben.

Die akustisch relevanten Bauteile wie der Tonarm und der darin eingebaute Tonabnehmer sowie das Lager mit Plattenteller befinden sich auf dem obersten Chassis. Diese Konstruktion der fixen und stabilen Verbindung von Tonarm zu Teller stellt eine korrekte und gleichbleibende Abtastgeometrie sicher. Das untere Chassis nimmt mit drei Spikes Kontakt zur Stellfläche auf und trägt das Anschlussterminal. Das mittlere Chassis entkoppelt über Sorbothane-Halbkugeln die beiden anderen Chassis effektiv voneinander.

Der Motor ist konsequenterweise ausgelagert und hat keine direkte Verbindung zum Plattenspieler. Seine Elektronik wird mit Gleichspannung versorgt und ist so ausgelegt, dass alle notwendigen Versorgungsspannungen für den Synchronmotor mit Hilfe eines integrierten Sinusgenerators komplett neu erzeugt werden und somit von der Netzspannung und -frequenz unabhängig sind. Dadurch kann auf eine ständig korrigierend eingreifende Nachregelung verzichtet werden. Eine komfortable Umschaltung zwischen den beiden Geschwindigkeiten 33 und 45 U/Min geschieht per Knopfdruck.