Im Hörraum steht eine Magnat Signature 1105 – und zwar auf dem Kopf. Denn für den klanglich bestmöglichen Betrieb sind an der Bodenplatte zuerst einmal zwei Traversen anzubringen, die – abhängig vom Untergrund – sowohl Spikes als auch Gummifüße aufnehmen können. Vorsichtig verschwinden die Schrauben in den Gewinden der Gehäuseunterseite, und genau im diesem Moment blitzt der Gedanke auf, im Verhältnis zum Anschaffungspreis doch sehr solides und vor allem präzise gefertigtes Material vor sich zu haben. Steht der 28 Kilogramm schwere, wohnraumtaugliche Standlautsprecher dann wieder richtig herum auf seinen Füßen, lässt sich über diese ein Niveauausgleich – inklusive anschließender Konterung der Füße – herstellen, damit beide Lautsprecher parallel stehen. Dieser Aufwand lohnt sich in den meisten Fällen, da sich nach einem solchen Schritt positive Unterschiede in der Wiedergabe zeigen. Auch die Signature 1105 rechtfertigen diesen Schritt, wie eine kurze Überprüfung mit Solostimme ergibt.

Schlicht und elegant wirken die in den Lackfarben Weiß und Schwarz erhältlichen Gehäuse, deren Schallwand seitlich angephast ist. Im Inneren ist der Korpus – er besteht aus MDF – zur Steigerung der Stabilität mit Streben versteift. Dadurch soll die unerwünschte Schwingneigung des Gehäuses beschränkt, besser gänzlich unterdrückt werden. Eine echte Überraschung bietet der Blick auf die Frontplatte des als Dreieinhalb-Wege-Bassreflexsystems konzipierten Lautsprechers: Im Zentrum sind zwei (!) beschichtete Hochtonkalotten mit 20 beziehungsweise 30 Millimetern Durchmesser aus Kunstseide montiert. Sinn und Zweck dieser Übung ist laut Magnat, dass sich der größere Hochtondom akustisch leichter an den Mitteltöner anpassen lässt. Der kleinere Tweeter setzt erst am Ende des hörbaren Spektrums bei 18 Kilohertz ein. Laut Magnat-Geschäftsführer Shandro Fischer sorgt er für mehr Luft in der Wiedergabe. Zum Erreichen der »Hi-Res-Audio«-Zertifizierung musste die 1105 sogar die 40-Kilohertz-Marke passieren.

Die beiden 17-Zentimeter-Tiefmitteltöner sind mit Sandwich-Membranen bestückt. Sie bestehen aus zwei Keramiklagen, die einen Kern aus Aluminium umfassen. Dieses Materialgemisch soll eine hohe innere Dämpfung aufweisen und im Bereich unerwünschter Partialschwingungen deutlich unter bisherigen Werten liegen. Zur Ermittlung dieser Parameter setzt Magnat das aus Deutschland stammende Klippel-Mess-System ein, bei dem mit Hilfe einer Laserabtastung das Schwingverhalten der Membran exakt erfasst wird. Anhand dieser Ergebnisse sind dann gezielte Optimierungen möglich, wenn man, wie Magnat, die Chassis selbst entwickelt. Montiert sind die Membrane in strömungsoptimierten Körben aus Aluminium-Druckguss, sodass hinter der Membran kein Luftstau entstehen kann. Geringere Kompressionseffekte sorgen dafür, dass insbesondere bei Impulsen eine höhere Präzision möglich ist. Als Antrieb dient ein starkes Magnetsystem. Zu guter Letzt soll ein cleveres Belüftungssystem der Schwingspule dafür sorgen, dass auch bei länger andauernden Pegelschlachten keines der Chassis den Geist aufgibt.