Der ehemalige Bundeskanzler Helmut Kohl bemühte bekanntlich nicht nur gern die »Ge'chichte«, sondern er meinte auch, dass »entscheidend sei, was hinten rauskommt«. Im High End ist das nicht anders als in der Politik. Würde man jedoch nur die Ergebnisse betrachten, hieße das in letzter Konsequenz, dass Testberichte wie dieser im Grunde überflüssig sind, weil sich niemand für technische oder finanzielle Details einer High-End-Komponente interessierte. Fragen nach der technischen Umsetzung und dem klanglichen Gegenwert der Investition in einen Phono-Vorverstärker machen aber gerade einen Teil der analogen Faszination aus, und deshalb soll der Blick hier vermehrt auch auf das gerichtet werden, was vorne reinkommt und wie.

Ein exzellentes Laufwerk plus passender Arm-Tonabnehmer-Kombination ist Voraussetzung, um Musikinformationen möglichst verlustarm aus der Rille zu holen. Das ist nichts Neues. Auch nicht neu, aber immer wieder faszinierend ist es, wie kleinste Signalspannungen von Tonabnehmern überhaupt aufgenommen, von Phonovorstufen sozusagen ins Boot geholt werden können, bevor sie in einem Meer aus Rauschen zu ertrinken drohen. Keine leichte Aufgabe, die Phonoverstärker dabei zu bewältigen haben. Da Fachkräfte für gewöhnlich ihren Job besser erledigen als Hilfsarbeiter, wird die Phonostufe schnell zum unverzichtbaren Glied in der High-End-Kette für alle, die es mit der analogen Wiedergabe wirklich ernst meinen. Und der Silver Cube ist so ein Spezialist, wie ein Blick auf die Technik zeigt.

Passiv, aber nicht untätig

Damit seine Arbeit von Anfang an nicht unnötig erschwert wird, ist das Gehäuse aus einem massiven Aluminium-Block gefräst und bietet damit äußeren Störfeldern keine Möglichkeit, durch noch so kleine Gehäuseöffnungen einzudringen und die Elektronik zu stören. Die soll auch kein Trafo elektromagnetisch verschmutzen, deshalb sind er und seine Helfer für Gleichrichtung und Siebung in einem eigenen Domizil untergebracht. Die Elektronik des Audioteils verrichtet ihren Dienst nach dem Prinzip der passiven Entzerrung, wobei der Frequenzgang ohne Gegenkopplungsverzerrungen korrigiert wird.