Die Diskussion ist schon einige Jahre alt und wird nach wie vor mit größtem Engagement geführt: Ändert sich die klangliche Performance eines Gerätes durch die Art seiner Aufstellung? Kann ein Holzklötzchen, ein kunstvoll gedrehter Metallfuß, eine Gerätebasis oder gar ein ganzes Rack den Knoten platzen lassen? Oder ist das alles nur eine audiophile Spinnerei? Teure Trostpflaster der ewig Suchenden?

Nun, eine endgültige, gar messtechnische Klärung diese Frage kann ich Ihnen hier nicht bieten, ebensowenig kann ich – auch nicht nach meinen vielen Versuchen – ein Patentrezept präsentieren. Mal funktioniert ein bestimmter Fuß, eine Basis bestens, in der nächsten Anlage will es damit so gar nicht klappen. Die dem jeweiligen Fall angemessene Wahl der Mittel bestimmt also das Maß des Erfolgs. Was nichts anderes bedeutet, als dass man immer wieder ausprobieren und hören, sich dem Thema also empirisch nähern muss. Das mag für manche eine Enttäuschung sein, mich macht so etwas glücklich. Denn neben aller Musikliebe interessiere ich mich ja auch für meine Anlage. Sie stellt sozusagen ein eigenes Hobby dar, das nicht immer mit der Musik verknüpft sein muss. Oder einfacher ausgedrückt: Manchmal bastele ich einfach gerne!

Gut, dass es nicht so ist

Wäre alles mit Messungen erfassbar, müsste ich gar nichts mehr ausprobieren und erhören. Ich würde kurz Datenblätter vergleichen und dann eine Kaufentscheidung fällen. Doch ich bin mir sicher, dass es einige (noch) nicht messbare Parameter gibt, die den Klang einer Anlage mitbeeinflussen. Oder existiert Radioaktivität erst, seit wir gelernt haben, sie zu dokumentieren?

Der Boden ist nun – denke ich – bereitet und wir können uns unbeschwert einem Zubehörartikel zur Geräteaufstellung widmen, der HMS Silenzio Base. Zunächst einmal sieht sie für eine klassische Gerätebasis recht ungewöhnlich aus: Sie ist flach, nicht besonders schwer und obendrein mit künstlichem Wildleder bezogen. Also keine der üblichen Materialschlachten, bei denen man mit schierer Masse den Resonanzproblemen Herr zu werden versucht. Im ersten Moment verwundert mich das schon, da ich aber Hans Strassner, den Kopf von HMS kenne, vermute ich, dass er einmal mehr auf angewandte Physik setzt und daher diese Basis nicht einfach nur »dünn«, sondern aus gutem Grund »genau so dünn« ist.

Wie üblich hält man bei HMS mit seinem Wissen nicht hinterm Berg. Eine Kombination aus unterschiedlich dichten Polymerschäumen soll im Innern zu einer besonders breitbandigen Schwingungsdämpfung führen. Vibrationen werden von den Schäumen durch Verformung aufgefangen. Beim Entspannen des Materials zurück zur Ausgangsdichte wird die aufgenommene Energie in Wärme umgewandelt und somit für die Audio-Elektronik unschädlich gemacht. Faszinierend ist die Flexibilität dieser Lösung, sollen doch Komponenten zwischen zwei und vierzig Kilogramm Masse wirkungsvoll bedämpft werden können.