Der Thales Easy tauschte dann den Platz mit dem SME 312, in dem zuerst das London Reference Cartridge montiert war. Es integriert meiner Meinung nach die positiven Merkmale von Moving Magnet und Moving Coil auf ganz vorzügliche Weise und zeichnet  sich durch eine sehr tiefgehende Rillenauslese in allen Parametern au. Die Wiedergabe via HMS Armonia ließ schon keine Wünsche mehr offen. Mit dem Gran Finale passierte das, was ich schon angedeutet hatte: Die extrem genaue Umsetzung der Signale machte deutlich, welche LP gut und welche mit Mängeln in puncto Aufnahmefehler oder Pressqualität behaftet ist.

In der letzten Vergleichsrunde spielte das MC-System EMT JSD 6 im SME 312, das  ebenfalls mit großem Informationsgehalt und erfreulich hohem Pegel begeistert, wobei Letzterer dem Phonoverstärker die Arbeit nachhaltig erleichtert. Die insgesamt ausgeprägt körperhafte Umsetzung der Rillenauslese erfährt mit dem Armonia eine völlig kongeniale Weiterleitung, die in ein kraftvolles, munteres und schlüssiges Klangbild mündet. Mit dem Gran Finale hingegen werden durch die Mehrinformationen im subtilen Bereich die Binnenstrukturen der Aufnahmen deutlicher aufgelöst und dargestellt.

Mit allen gehörten Tonarm-/Tonabnehmerkombinationen zeigte sich jeweils ein ähnlicher Unterschied zwischen HMS Armonia und HMS Gran Finale, je nach Tonabnehmer natürlich in unterschiedlicher Ausprägung. Immer aber bewegte sich die Mehrinformation, die das Gran Finale gegenüber dem Armonia liefert, im subtilen Bereich – fraglos eine Bereicherung der Klangbilder, zumindest beim weit überwiegenden Teil meiner Schallplatten. Empfehlenswert sind ganz klar beide Kabel.

Eine Ergänzung zum HMS Armonia

Neben der Version mit 5-Pol-Stecker habe ich HMS noch um eine Cinch-Cinch-Version in Phonoausführung gebeten. Die unterscheidet sich vom »normalen« Armonia durch das doppelt vorhandene flexible Anschlussende. Beiden Strängen ist ein Massekabel beigefügt, sodass man wohl jede Art von Brummstörungen austreiben kann. Dass diese Version deutlich weniger kostet als die 5-Pol-Variante, erklärt sich aus dem niedrigeren Preis der Cinchstecker und der weniger zeitaufwendigen Konfektionierung. Klanglich gibt es keinen Unterschied zu vermelden. So weit, so gut, doch für wen ist diese Version interessant? Da wären einmal diejenigen Analog-Fans, die ihren Plattenspieler per schwingendem Unterbau von der Umgebung entkoppelt haben und obendrein einen Tonarm mit Cinchbuchsen betreiben. Hier würde das HMS Armonia ohne flexible Enden sowohl das Schwingverhalten beeinträchtigen als auch den Plattenspieler aus der Balance hebeln (das gilt übrigens genauso für Plattenspieler mit Subchassis). Bei mir hat das Armonia ohne viel Federlesens das Ortofon TSW-5000 Silver nach langjährigen sehr guten Diensten von seinem Platz am VPI JMW 12.5 verdrängt.