Ungewöhnlich ist die Platzierung des Netzschalters unter dem Gehäuse. Nach dessen Aktivierung leuchtet das Display auf und man kann sich in aller Ruhe mit der Bedienung vertraut machen, was übrigens auch über die mitgelieferte solide Metallfernbedienung möglich ist. Natürlich sind die kabelgebundenen Anschlüsse für die digitalen und analogen Eingänge schnell hergestellt. Etwas aufwendiger ist die Einbindung in das heimische Netzwerk, was allerdings mit freundlicher Unterstützung der Bedienungsanleitung gleich im ersten Anlauf gelingt. Im Display wird die aktive Netzanbindung dann mit einem kleinen leuchtenden Quadrat kommuniziert. Das ist effizient und schlau gemacht. Während des gesamten Testbetriebs lief die AirPlay-Verbindung absolut stabil. Sie funktionierte ohne nervtötende Neustarts, die andernorts ja manchmal zum alltäglichen Begleiter werden. Im Menü von iOS-Geräten taucht der Hegel dann als Ausgabemedium auf. Doch Vorsicht ist geboten, denn die Regelung der Lautstärke erfolgt ebenfalls über das Device, sodass man bei jedem Start sicherstellen muss, dass die Lautstärke auf Minimum gestellt ist.

Passende Spielpartner

Im i-fidelity.net-Hörraum wurde der Norweger von einem Pärchen KEF Reference 5 erwartet, um zu überprüfen, ob er auch einen Lautsprecher dieser Qualitätsklasse antreiben kann. Bei den Verbindungen entpuppte sich die Armonia-Familie aus dem Hause HMS als perfekt. Aufgrund der stabilen Gummifüße verzichteten wir auf zusätzliche Entkopplungsmaßnahmen. Beim Anschluss des Netzkabels sollte man allerdings beide Steckpositionen in der Netzleiste miteinander vergleichen, denn in der »falschen« Konstellation dickt der Bass auf und die Hochtonwiedergabe wird hart. Bereits diese Eigenschaft zeigt aber, dass der Hegel unter der schönen Hülle seriöse Technik enthält, die klangliche Unterschiede klar zum Vorschein bringt.

Zunächst streamen wir Musik per iPhone über AirPlay. Im Gegensatz zu einfachen Aktiv-Lautsprecher-Lösungen fällt sofort auf, dass der Hegel einen Tick mehr Dynamik liefert. Dennoch ist uns schnell klar, dass diese Möglichkeit der Musikübertragung eher für das Nebenbei-Hören einer Playlist und weniger für das wirklich ernsthafte Musikhören geeignet ist. Das beweist der Hegel umgehend bei der CD-Wiedergabe: Das Klangbild wächst in all seinen Dimensionen, dynamisch gibt es kaum noch Limitierungen. Und  er demonstriert, dass auch sein eingebauter D/A-Wandler etwas taugt. Denn Stimmen lösen sich nun wunderbar von den Begleitinstrumenten, und auch die Klangfarben gewinnen hinzu. Zudem liefert die Reference 5 jetzt auch den von ihr gewohnten kontrollierten Druck in den untersten Oktaven.