Die Standfüße, die Genelec für die 8260A anbietet, sind für die Anwendung zu Hause unbrauchbar, denn sie sind viel zu hoch. Im Studio ist diese Höhe erforderlich, damit die Lautsprecher über das Mischpult schauen. Der deutsche Vertrieb lässt daher eigene Standfüße in geeigneter Höhe fertigen. Das schlicht »HiFi Stativ« getaufte Konstrukt  spiegelt in der Bodenplatte den geschwungenen Querschnitt des Lautsprechers und ruht in jeder Ecke auf einem geschraubten Spike. Parkettschonende Unterlegscheiben liegen bei. Das Standardmaß für die Höhe des massiven Standrohrs liegt bei 50 Zentimetern, kann auf Wunsch aber auch in anderen Längen gefertigt werden. Obenauf befindet sich eine genau den Isopod-Füßen nachgeformte Aufnahmeplatte, in die die tapsigen Pfoten der großen Box genau und standsicher einrasten. Mit Standardmaß kostet so ein Ständer 500 Euro.

Sorgfalt ist unerlässlich

Im Hörraum richteten die Tester die 8260A auf den Hörplatz aus. Auf den HiFi Stativen befindet sich das akustische Zentrum des Lautsprechers auf dem Sofa sitzend genau auf Ohrhöhe. Nach der Installation der GLM-Software und der kompletten Verkabelung des Systems positionierten sie das Messmikrofon mittels Stativ exakt auf dem zentralen Hörplatz. »Exakt« ist in diesem Falle wirklich wichtig, denn das Messsystem registriert und kompensiert Pegel und Laufzeitunterschiede (Entfernung) im Zehntel-Dezibel- und Zentimeter-Maßstab. Folgt man dem Schritt-für-Schritt-Programm des Systems, kann wenig schief gehen. Alles wirkt durchdacht und professionell von der Zuweisung der Kanäle zu den vernetzten Lautsprechern mittels Blinksignalen und Testtönen bis zur eigentlichen Messung, die erst nach einem Countdown startet. Der gibt einem die Möglichkeit, für die bevorstehende Messung für Ruhe zu sorgen oder den Raum zu verlassen. Wie bei anderen Systemen bietet GLM die Möglichkeit, neben der Frequenzgangoptimierung für den zentralen Hörplatz (SinglePoint) eine über Messungen an mehreren Plätzen gemittelte Korrektur (MultiPoint) zu berechnen, was in der Regel zu sanfteren Korrekturen führt. Dann folgt die automatische Linearisierung des Frequenzgangs.

Hier war es schon faszinierend, den Algorithmen bei der Arbeit zuzuschauen, denn die GLM-Software zeigt in Echtzeit an, wie das intelligente System versucht, die größtmögliche Wirkung mit der geringsten Zahl angewandter Filter zu finden. Die Automatik arbeitet bis 2 Kilohertz und versucht primär durch Raumresonanzen verursachte Spitzen zu kompensieren. Zum späteren Feineinstellen lassen sich die sechs parametrischen Filter und die vier Shelving-Filter pro Lautsprecher auch manuell einstellen. Schließlich muss man seine gefundenen Werte noch im Lautsprecher abspeichern und kann dann den entsprechenden Mikroschalter an jeder Box auf »Stored« stellen, damit die Box auch ohne die GLM-Software auf die gespeicherten Werte zugreift. Dann kann man auch beruhigt die Netzwerkkabel und den Großteil des Kabel-Spinnennetzes abbauen. Es bleibt für uns Anwender nur ein kleiner Wermutstropfen in Sachen Komfort: Die Box kennt kein automatisches Stand-by wie etwa die kleinere G Four. Ein- und Ausschalten geht über Strom oder kein Strom. Ausnahme: Man verwendet einen Vorverstärker mit 12V-Trigger, wie ihn zwar leider nicht jeder Stereovorverstärker bietet, aber immerhin praktisch alle Surround-Amps.