Der Wandler bekommt seine Signale aus dem Dekoder von Oppo, und zwar stets als zweikanaliges Stereo. Wenn Mehrkanalaudio spielt, erhält er einen fertigen Stereo-Downmix. Eine Ausnahme gibt es, und die heißt Stereo-DSD. Dreht etwa eine SACD im Lautwerk, reicht die Schaltung den DSD-Datenstrom 1:1 an allen Signalprozessoren vorbei direkt an den Wandlerchip Cirrus Logic CS4398 durch. Der kann nämlich neben PCM das hochauflösende 1-Bit-Signal direkt verarbeiten. Alles andere, egal von welchem Format es stammt, MP3, Flac, Dolby, DTS etcetera, wird zuvor vom Decoder in PCM-Audio-Rohdaten gewandelt und gegebenenfalls als Downmix an die Electrocompaniet-Platine abgegeben. Dort landen die Bits zunächst im Skalierbaustein Texas Instruments SRC4193, den die Entwickler so programmierten, dass er die Abtastrate stets geradzahlig auf die höchstmögliche Frequenz skaliert, also auf 176,4 oder glatte 192 Kilohertz. Das wiederum erlaubt es, bei der Analog-Wandlung einen softeren und damit Impuls-schonenderen Filter einzusetzen. Der CS4398 liefert der analogen Welt ein fertiges, symmetrisches Differenzialsignal, und um dieses kümmert sich die nachfolgende, komplett diskret aufgebaute Full-Class-A-Ausgangsstufe, bevor es den professionellen XLR-Buchsen entnommen werden kann.

Bassmanagement wie es sein soll

Wer ein mehrkanaliges analoges Signal benötigt, bekommt dieses vom EMP3 über ein Oktett vergoldeter Cinchbuchsen geliefert. Die Analogsignale stammen allerdings von der etwas einfacheren Wandlertechnik des OEM-Boards. Diesen Ausgängen steht das vollständige und überraschend flexibel zu konfigurierende Bassmanagement des Players zur Verfügung, welches sich dank Lipsync-Delay und Lautstärkeregelung im Extremfall sogar wie eine komplette Surround-Vorstufe verhalten kann. Somit können direkt Aktivlautsprecher oder Endstufen betrieben werden.

Betrachtet man den Rest des Anschlussfelds, fallen einige Besonderheiten auf: Ein LAN-Anschluss gewährt Zugang zum Netzwerk und zum Internet. Als Nächstes verblüfft ein HDMI-Eingang. Wohl bemerkt – ein Ein-, kein Ausgang. Der erlaubt einem anderen Gerät, beispielsweise dem Satelliten-Receiver, Zugang zur highendigen Audio- und Video-Verarbeitung des EMP3. Und wer das einmal probiert hat, den verblüfft das knackige Bild, das plötzlich auf der Leinwand erscheint. Einzige Voraussetzung: Man muss den DVB-Empfänger videoseitig auf Durchzug stellen und die integrierte Skalierung abschalten, um stattdessen die Signalverarbeitung des Electrocompaniet zu verwenden. Auch die Audio-Qualität gewann im praktischen Test und ließ die Tester vergnügt Konzertaufnahmen von 3Sat, Arte und BBC genießen. Auch die riesige Zahl an via Satellit gesendeter Radiostationen profitierte erheblich.

Es folgen optische und elektrische konventionelle Stereo-Digitalausgänge (S/PDIF) und ein analoger Hilfs-Videoausgang (FBAS), dann kommen noch zwei HDMI-Ausgänge. Diese lassen sich entweder parallel betreiben oder getrennt nach Audio und Video. Sie bieten noch eine Besonderheit: ARC. Der »Audio Return Channel« liefert den Ton aktueller TV-Geräte zum Wandler des EMP3 und lässt sich so ebenfalls highendig verarbeiten, ohne dass man dazu eine weitere Strippe ziehen muss. Ferner stehen noch zwei USB-Anschlüsse zur Verfügung: Zum einen lässt sich hier der serienmäßig mitgelieferte WLAN-Stick einstöpseln, um den Player drahtlos in das heimische Netzwerk zu integrieren – oder man kann Speichersticks oder auch Festplatten anschließen, um Audio und Video zuzuspielen. Dass es zwei Buchsen sind, ist durchaus sinnvoll und äußerst praktisch, denn so lässt sich eine externe Platte anschließen, selbst wenn man gleichzeitig WLAN nutzt. Zu guter Letzt gibt es per Repeater-Buchse und RS232 die Möglichkeit, den EMP3 fernzusteuern oder in eine Haussteuerung zu integrieren.