Erfolg kann blind machen. Wer oben auf der Welle surft, braucht sich keine Gedanken mehr zu machen – zumindest so lange nicht, bis die Welle bricht. Nach den großen Erfolgen mit den High-End-Schallwandlern, die auf den Namen Epicon hören, und einer qualitativ aufgerüsteten Zensor-Einstiegsklasse sowie den skulpturartigen Fazon F5 könnte man meinen, dass die Luft in Dänemark jetzt langsam dünner wird. Doch das Gegenteil ist der Fall, wie bereits der Test der kleinen Rubicon 2 gezeigt hat.

Wenn sich dieser Tage auch Wettbewerber in Manier von Shakespeares Hamlet fragen, was denn »faul im Staate Dänemark ist«, dürfte ihnen das Lachen fast im Halse stecken bleiben. Denn die Antwort lautet, dass im nördlichsten Teil unseres Nachbarlandes einfach substanziell gearbeitet wird. Dort kümmern sich erfahrene Ingenieure wie Kim Kristiansen und Lars Worre um Fortschritt auf dem richtigen Weg. Zudem wird bei Dali im Rahmen von Neuentwicklungen nach wie vor intensiv gehört. Konstruktionssoftware ist hilfreich, aber sie ersetzt eben nicht die wesentlichen Dinge. Mitnichten ist es daher so, dass bei der Rubicon-Serie einige, auch fürs Marketing taugliche Epicon-Technologien einfach in simplere Gehäuse eingebaut wurden, ein neuer Name auf das Typenschild wanderte und die Verantwortlichen auf den einträglichen Betrieb der Gelddruckmaschine setzten.

Wie keine Serie vorher profitieren die Rubicons von Minimierungen in puncto Verzerrungen und Resonanzen – die logische Folge der Epicon-Entwicklungen. So verfügen die aus MDF gefertigten Rubicon-Gehäuse über Versteifungen und ein Mehrkammersystem im Inneren. Die zwei Tiefmitteltöner der Rubicon 6 werden mit Schrauben direkt in der 25 Millimeter starken Schallwand fixiert. Selbst die Hochtoneinheit wird sorgfältigst fixiert, damit Resonanzen das Klangbild nicht zerstören. An klangrelevanten Punkten hat Dali preisunabhängig immer schon clevere Lösungen angeboten, doch bei der Rubicon erreichen sie ein neues Höchstmaß an Perfektion.