Begleitet von malerischen Landschaften erfolgt der Landeanflug. Vorbei an Bauernhöfen und kleinen bewaldeten Schneisen sinkt die Maschine tiefer und tiefer. Still halten die i-fidelity.net-Redakteure an der Hoffnung fest, dass zumindest die Piloten eine Piste in diesem naturgeprägten Nirgendwo erkennen. Schließlich stehen wir auf dem Flughafen von Billund. Wir reisen zu einem der größten Lautsprecherhersteller der Welt, beheimatet auf einem der nördlichsten Flecken Dänemarks, um uns hinter den Kulissen über die technische Entwicklung der neuen Dali Epicon-Lautsprecher zu informieren.

Denn, so hatte es im Vorfeld der Reise geheißen, die Entwicklungsabteilung habe eine ganze Reihe technischer Veränderungen vorgenommen und vor allem bei den Chassis-Antrieben einen Durchbruch erzielt. Wer die eher zur Bescheidenheit tendierenden Dänen kennt, weiß, dass sich hinter dieser Ankündigung etwas Gehaltvolles verbergen muss. Insgesamt umfasst die neue Baureihe vier Modelle: den Center- (Vokal) und die beiden Standlautsprecher Epicon 6 und Epicon 8 sowie den kompakten Zweiwege-Lautsprecher Epicon 2, der als Einziger ohne den Hybridhochtöner auskommt, der inzwischen als Dali-Markenzeichen bekannt ist.

Rund 4.500 Euro kostet ein Pärchen Epicon 2, und Dali gewährt auf den einwandfreien Betrieb 60 Monate Garantie. Für passende Standfüße sind noch einmal 700 Euro extra fällig, falls auf die Dali-Originalständer zurückgegriffen wird. Anders als frei stehend sollte der kompakte High-End-Monitor übrigens nicht betrieben werden, das Maß an klanglicher Beeinträchtigung läge zu hoch. Allerdings gibt es auch keine Verpflichtung, ausschließlich den Dali-Fuß einzusetzen, liegt doch dessen Bauhöhe mit 54 Zentimetern eher am unteren Rand des Sinnvollen.

Vollendete Form

Zur Zeit bietet Dali für die Epicons die Farbvarianten Schwarz, Walnuss und rubinrotes Makassar-Holz an. Die Echtholzfurniere werden bis zu zehn (!) Mal mit klarem Lack überzogen, so dass dieser auf der Oberfläche schließlich alleine mit zwei Millimetern zu Buche schlägt. Dass sich der enorme Aufwand lohnt, ist auf den ersten Blick zu sehen. Edel, luxuriös und begehrenswert erscheint ihr Äußeres. Selbst das Anschlussterminal und die Bassreflexöffnung auf der Rückseite stören die harmonische Linie nicht. Damit übertrifft Dali die gewohnte sehr gute Verarbeitung und kassiert mit der Epicon 2 die Bewertung »überragend«.

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