Das zusätzliche »K« im Titel der neuen Reference-Reihe von Canton bezieht sich auf das verwendete Material der Lautsprechertreiber: Keramik. Bloß dieser eine Buchstabe markiert namentlich den Unterschied zwischen der Reference-Serie von gestern zu heute. Technisch wurde aber weit mehr Aufwand betrieben als nur die umfassende Nutzung dieses Werkstoffs, der man bisher eher mit fragilen Figuren und formschönen Behältnissen assoziierte. Canton hatte bereits in der vorangegangenen Variante seiner Top-Linie die Chassis mit Keramik versehen, sich allerdings stets auf die Hochtöner beschränkt. Bei der Reference K-Linie hingegen verwenden auch alle anderen Treiber dieses Material, was der Homogenität des erzeugten Klangbildes sehr zuträglich sein dürfte. Hierfür wird in einem sehr aufwändigen Verfahren mittels eines Elektrolyse-Bades die molekulare Beschaffenheit einer ursprünglich leichten Aluminium-Membran teilweise in eine Keramik-Struktur gewandelt und danach mit härtenden Wolfram-Partikeln veredelt. So kombinieren sich die jeweiligen Merkmale zu einer perfekten Balance der angestrebten physikalischen Verhaltensweisen. Es vereinen sich zwei eigentlich widersprüchliche, aber höchst vorteilhafte Eigenschaften: Festigkeit und Agilität. Kombiniert mit einer optimierten inneren Dämpfung zur Vermeidung von Partialschwingungen sowie verminderten Eigenresonanzen im Nutzbereich bestehen beste Voraussetzungen für eine besonders gute Übertragungsqualität.
 
Neben dem verarbeiteten Material, welches dem Chassis diesen spezifischen mattgraubraunen Farbton verleiht, besticht der neue Tiefmitteltöner durch eine weiterentwickelte doppelt gewölbte Wave-Sicke. Dadurch lässt sich großer symmetrischen Hub in beiden Richtungen bewerkstelligen, was letztlich zu hoher Pegelfähigkeit führt. Vulgo: die Box kann laut.  Hierbei unterstützt auch die hauseigene DC-Technik, die den Töner über einen 12-dB-Hochpass-Filter im Signalweg vor hohem Ausschlag bei extrem tiefen Frequenzen bewahrt, was der Wiedergabe auch im hörbaren Bereich zu Gute kommt.

Der 180-mm-Tiefmittelton-Treiber ist trotz seines großen Durchmessers in der Lage linear bis 3.000 Hz hinauf zu spielen. Damit deckt er den gesamten Bereich der menschlichen Stimme ab, auf den das Gehör besonders kritisch reagiert. Erst danach übernimmt die 25-mm-durchmessende Kalotte aus Aluminium-Oxyd-Keramik, die schon in der vorherigen Reference-Reihe zu begeistern wusste. Dass Canton soviel Augenmerk auf die Qualität der Chassis legt ist nur konsequent. Denn dort beginnt jede Lautsprecherbox, liegt der Kern des Ganzen. Wenn die Qualität an dieser Stelle nicht stimmt, kann man durch Anpassungen über Weiche und Gehäuse nur noch Mängel verwalten. Richtig gut wird es dann nicht mehr. Aber bei der Reference K-Reihe versprechen die Aluminium-Wolfram-Keramik-Treiber ein außergewöhnliches Niveau. Auf diesem Top-Level bewegen sich auch die begleitenden Maßnahmen bei der Konstruktion des Reference K 9-Lautsprechers.

Die zur Vermeidung von Mikrofonie-Effekten entkoppelt positionierte Frequenzweiche konnte durch das Einbeziehen des jeweiligen mechanischen Rolloffs der Lautsprecherchassis phasenbeeinflussende Überkomplexitäten vermeiden. Natürlich greift Canton hier durchweg auf höchstwertige Bauteile zurück. Intern wird auch die kleinste Box der Reference K-Reihe mit eigens entwickelten Kabeln verdrahtet. Durch ihren Aufbau mit Spezialkern und sechs verdrillten Einzelleitern pro Phase sollen sie die optimale Übertragung auf dem Weg vom jeweiligen Chassis über die Weiche zum Anschlussterminal garantieren. Dass dabei stets der kürzeste Weg gewählt wird, ist selbstverständlich.