Mein Verhältnis zu Burmester-Komponenten war seit jeher eher ambivalent. Gleich zu Beginn meines Studiums Mitte der 80er-Jahre wurde ich durch den Job in einem Berliner Wohnraumstudio high-endig sozialisiert. In besagtem Studio waren Burmester-Geräte allerdings nicht wohl gelitten. Und später in einem anderen HiFi-Geschäft hatten wir zwar Burmester im Programm, aber ich habe damals viel lieber Komponenten amerikanischer oder japanischer Provenienz verkauft. Ende der 90er-Jahre bin ich wieder in Kontakt mit den Geräten mit den verchromten Fronten gekommen – aber auch da hat sich keine Liebe auf den zweiten Blick ergeben.

Und heute? Im Abstand von einem Jahr steht nun schon die zweite Burmester-Komponente zum Testen in meinem Wohnzimmer. Der kleine Vollverstärker 101 hatte mich damals mit seinen klanglichen Fähigkeiten nachhaltig beeindruckt – und nun habe ich das Vergnügen, das Musiccenter 151, den »kleinen« Bruder des 111, zu testen. Kann mich dieses Gerät wieder begeistern oder war der 101 eine Eintagsfliege in meiner positiven Beziehung zu Burmester?

Der 151 kommt im selben, einem Panzerschrank ähnlichen Gehäuse wie der 101 und seine Geschwister daher: mit ordentlich verschraubten Aluplatten und -profilen von amtlicher Materialstärke und der obligatorischen verchromten Frontplatte, mit der ich mich immer mehr anfreunden kann, da Burmester auch dem 151 eine haptisch perfekte Fernbedienung mitliefert hat, mit der die Grundfunktionen gesteuert werden können, ohne dass ich mit Fettfingern die glänzende Front verunstalte. Hinter dem Laufwerksschlitz verbirgt sich ein Teac-Laufwerk, welches die Anstrengungen bei der Arbeit kundtut, sprich leise Geräusche von sich gibt. Im Gegensatz zu vielen Mitbewerbern, die in solchen Fällen gerne von Ausreißern reden, gibt sich der Burmester-Techniker in einem Gespräch offen und ehrlich. Das Laufwerk ist primär auf den Ripping-Prozess hin optimiert worden. Dabei werden die Audio-Blöcke der CD mehrfach gelesen, was zur Folge habe, dass sich das Laufwerk immer neu positionieren muss – und das könne leider nicht ganz geräuschlos vonstatten gehen. Mir sind klare Worte zur Technik viel lieber als salbungsvolles Marketingsprech. Das erhöht mein Vertrauen in ein HiFi-Gerät immens. Das Geräusch ist ja auch nur in der Nähe des 151 vernehmbar und tritt nur beim Einlesen von CDs auf.