Im oberen Geschoss der Dreiwege-Konstruktion arbeitet ab drei Kilohertz ein AMT-Hochtöner, der mit starkem Neodymmagnet versehen ist. Flankiert wird er von zwei Mitteltönern. Diese Anordnung führt zu einer Verringerung von Boden- und Deckenreflexionen, die ansonsten den räumlichen Eindruck stören könnten. Um bei den zwischen 110 Hertz und 3.000 Hertz arbeitenden Mitteltonchassis für impulsgenaueres Schwingverhalten zu sorgen, wurden diese mit einem extrem starken Magnetantrieb ausgestattet. Zudem fallen die Klirrwerte laut Burmester äußerst gering aus.

Auf der Rückseite der BA 71 befindet sich ein weiterer AMT-Hochtöner, dessen Lautstärke  über einen Regler gesteuert werden kann. Die Idee für diese Konstruktion stammt aus dem Automotive-Bereich des Unternehmens. Wie Sie vielleicht wissen, kommen Burmester-Soundsysteme in Fahrzeugen von Porsche und Mercedes zum Einsatz. Sie bestechen vor allem durch ihre Fähigkeit zur dreidimensionalen Abbildung des Klanggeschehens. Genau diese Aufgabe ist jetzt dem rückseitigen Hochtöner zugedacht. Denn je höher die Frequenz des abgestrahlten Signals ist, desto stärker treten Bündelungseffekte auf – der Abstrahlwinkel verringert sich. Mit Hilfe dieses Ambience-Hochtöners können die zusätzlichen Schallanteile für einen breiteren und tieferen Raumeindruck sorgen. Übertreibt man es allerdings mit der Lautstärke, verlieren Stimmen und Instrumente an Fokussierung. Dank des großzügigen Regelbereichs lässt sich die optimale Position allerdings schnell und sicher erhören.

Vom Feinsten – aber bitte mit Verstand

Damit das Chassis-Oktett seiner Bestimmung optimal nachgehen kann, braucht es den von der Frequenzweiche korrekt zugewiesenen Anteil. In der BA 71 gibt es allerdings nicht nur eine Frequenzweiche, sondern eine eigene für jeden Bereich, die möglichst nahe an den Chassis sitzt. Bestückt sind diese Weichen unter anderem mit einer Kollektion bester Mundorf-Bauteile. Auch hier ist das Konstruktionsteam nicht einfach hergegangen und hat die teuersten Kondensatoren des Marktes erworben, sondern es wurde gehört, gemessen und verglichen. Unter anderem gelangte man so zur Erkenntnis, dass die Mundorf-Komponenten neben ihren überragenden Klangeigenschaften auch über die notwendige Serienkonstanz verfügen.

Bevor ich der BA 71 erste Töne entlocken konnte, waren allerdings noch ein paar Voraussetzungen zu erfüllen. Als ich die beiden Lautsprecher in meinem Hörraum an die ihnen zugedachte Position bewegte, die sich für besten Klang bewährt hat, waren die Spikes natürlich nicht installiert. Erst nachdem ich absolut zufrieden war mit der leicht eingewinkelten Aufstellung, montierte ich die höhenverstellbaren Stahlspitzen. Für den Ambience-Hochtöner auf der Rückseite kannte ich zunächst nur zwei Positionen: ganz aus oder die Ein-Uhr-Stellung. Mit dieser Entweder-Oder-Anwendung ist ungemein schnell zu erkennen, welche Auswirkungen der nach hinten abstrahlende Hochtöner hat. Für meinen Raum entpuppte sich schließlich die Elf-Uhr-Einstellung als perfekte Mischung aus weitschweifender Räumlichkeit bei gleichzeitig optimaler Fokussierung auf einzelne Instrumente.