Wer aufgrund des Preises eine einfache Gehäusegestaltung erwartet, liegt bei der B18 ziemlich weit daneben. Auch ich bin ob des getriebenen Aufwands doch ziemlich überrascht. Pascal Bings hat sich ausgiebig mit dem Korpus beschäftigt, insbesondere mit der Körperschallübertragung der Chassis auf die Wände. Wichtig war ihm, dass die Energie der Chassis weitestgehend abgestrahlt wird und an dieser Stelle nur wenig Kraft im Gehäuse versickert. Herausgekommen ist eine fünf Zentimeter dicke Schallwand, die mit den Seitenwänden und der Rückwand, die jeweils eine etwas geringere Wandstärke aufweisen, intelligent verstrebt ist. Die ausbleibende Reaktion der B18 auf den obligatorischen Klopftest ist ein erster Hinweis auf die solide Lösung des Problems. Beim Musikhören wird sich das Gehäuse als Schallerzeuger jedenfalls nicht bemerkbar machen.

Konstruktive Highlights

Der tragende Sockel ist vom eigentlichen Gehäuse durch ein Masse-Feder-Dämpfungssystem entkoppelt. Die verbleibende Energie wird somit in Wärme umgewandelt, und die Bodenplatte bleibt auch bei höheren Pegeln nahezu vollständig von Körperschall isoliert. Eine Ankopplung des Gehäuses über Spikes an den Untergrund ist – obwohl für Individualisten entsprechende Bohrungen vorgesehen sind – nicht notwendig. Diese physikalisch clevere Lösung kommt zudem der Ästhetik zugute. Doch auch diese Maßnahme markiert noch nicht des Ende der Entwicklung.

Probehören ist ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl von Lautsprechern. Engagierte Händler ermöglichen ihren Kunden dieses Procedere sogar in den eigenen vier Wänden. Grund ist der maßgebliche Einfluss des Hörraums auf die klangliche Qualität. Ich möchte nicht wissen, wie viele Schallwandler diesen Test nicht überstanden haben, weil es im Tiefton wie auch immer geartete Probleme gab. Bei der B18 gibt es sage und schreibe vier Möglichkeiten, den Bass an die individuelle Aufstell- und Geschmacksvorstellung anzupassen. Wie funktioniert das? Auf der Gehäuserückseite findet sich der »Room-Adaption«-Schalter. Mit seiner Hilfe kann der Tieftonpegel um zwei Dezibel erhöht werden. Bei zu viel Tieftonanteil lässt sich die Bassreflexöffnung mit einem beiliegenden Stopfen verschließen. Als wir diese Möglichkeiten im Hörraum ausprobieren, sind die Veränderungen des Klangbilds nicht spektakulär und führen damit auch nicht zu einer »Überbeeindruckung«, sondern sie sind hundertprozentig praxistauglich. Das ist exzellente Arbeit.

English