Energieeinsparungen, Effizienz und Hybridkonzepte sind in aller Munde, aber vor allem treffen wir bei Automobilen auf diese Termini. Das Sparen von Energie, welche durch endende fossile Brennstoffe erzeugt wird, ist sicher Konsens, aber die Art der Umsetzung dieses Zieles ist auf jeden Fall diskussionswürdig. Ein Benzinmotor mit einem Elektromotor gekoppelt, bietet auf dem Papier erstaunliche Leistungs- und Verbrauchswerte, aber wie sieht das in der Realität aus? Im Kurzstreckenverkehr, in dem vorwiegend der Elektromotor seinen Dienst verrichtet, ist dieses Konzept sicher smart, aber wie verhält sich das auf der Langstrecke? Hier hat der Benzinmotor auch noch mit dem Zusatzgewicht des Elektroantriebes zu kämpfen und dann läuft der edle Saft ganz ordentlich durch die Einspritzdüsen. Ich persönlich präferiere bei meiner hohen Kilometerleistung mit circa zwei Drittel Autobahnanteil einen vernünftigen Diesel mit zwei Liter Hubraum – der sorgt für ordentliche Fahrleistungen bei geringem Verbrauch, und das in jeder Lebenslage.

Aber was hat das mit HiFi im Allgemeinen und dem Burmester-Vollverstärker 101 im Besonderen zu tun? Bei HiFi geht es mir wie bei meinem Auto. Am liebsten habe ich ein vernünftiges klassisches Verstärkerkonzept mit ordentlichem Netzteil, gerne einem leicht erhöhten Ruhestrom, solid state oder stabiles PP-Röhrendesign, schnell, stabil und musikalisch. Dem Verstärker sollte egal sein, was vorne und hinten dranhängt, solange es gut genug ist. Verstärkermimosen sind nicht so mein Ding.

Und nun steht Burmesters Einstiegsvollverstärker 101 vor mir, und mir fällt als Erstes Franz Xaver Kroetz ein – nicht Fisch, nicht Fleisch. Ein Hybrid-Design mit konventionellem Netzteil, »analoger« Vorstufe und Class-D-Endstufe. Mein erster Gedanke – was soll denn das, kann so etwas funktionieren? Dieter Burmester hat sich meinen Fragen in einem Telefonat gestellt und versuchte, meine Skepsis zu vertreiben.