Es wird gestritten. Jeden Tag. Und das nicht nur über hochbrisante Themen. Es geschieht selbst dann, wenn Menschen über etwas Schönes, nämlich über ihr Hobby, reden beziehungsweise schreiben. Auch unter HiFi- und Musikfreunden wird bisweilen mit einer Härte gestritten, als hinge von der Wahl des richtigen Verstärkers oder der Frage, ob denn Kabel einen klanglichen Einfluss haben, das Schicksal des Abendlandes ab.

Dabei brauchen wir diese »Gralshüter«, die allen anderen vorschreiben wollen, wie »man zu hören hat«, doch gar nicht. Solche Streitereien sind völlig überflüssig, schließlich geht es um unser Hobby, um Musik, ergo um etwas Schönes. Jeder sollte sich seine Anlage nach den Gesichtspunkten aussuchen dürfen, die bei ihm in seiner Freizeit am meisten Freude auslösen. Und das heißt für mich: bei sich bleiben, hören und sich nur auf die eigenen Ohren verlassen.

Die Frage nach dem roten Faden

Wie nähert man sich einer Komponente am besten? Diese Frage stellt sich mir immer wieder, da unterschiedliche Geräte unterschiedliche Kundenkreise ansprechen, die wiederum unterschiedliche Erwartungen und Fragen haben können. Zum Beispiel würde es wenig nützen, in einem Bericht über einen klassischen Tonarm wie einen SME 3012 nur die Erlebnisse mit Tonabnehmern, sagen wir von Clearaudio zu beschreiben, Klassiker wie Denon 103 oder Ortofon SPU hingegen außen vor zu lassen. Ein solcher Test würde Fragen beantworten, die ein Großteil der potentiellen Kunden gar nicht stellt.

Bei Burmester ist die Lage nicht ganz so einfach – ich weiß einfach nicht so genau, wie denn der typische Burmester-Kunde aussieht. Denn obgleich die Berliner Geräte extrem edel daherkommen, sind sie doch mit ihrer hochwertigen Technik weit davon entfernt, sich auf dem Markt als Lifestyle-Produkte zu platzieren. Stefan Größler, Chefentwickler bei Burmester für den Bereich Elektronik-Komponenten, mag das Gerede über Lifestyle denn auch gar nicht.