High End Audio bedeutet nichts anderes als dass Dinge konsequent auf die Spitze getrieben werden. Zum Herauskitzeln der letzten klanglichen Prozente ist in vielen Fällen ein sehr hoher Aufwand nötig, sowohl in Sachen Materialeinsatz als auch finanziell. Man mag es sich gar nicht ausdenken, wie viele Produkte wohl noch besser aufspielen würden, wenn die Entwickler von der Budget-Leine gelassen worden wären. Aber heute spielen Material- und Bauteilebeschaffungskosten, Versandgewicht und nicht zuletzt die enorm angestiegene Zahl an Prüf- und Sicherheitszeichen eine gravierende Rolle. Das alles kostet Geld und muss letztlich von uns Kunden bezahlt werden.

Dieser Zwang zur Kostenoptimierung wird einem immer dann bewusst, wenn sich ein Unternehmen gerade nicht daran hält. Die Rhapsody 80 von Audiosolutions gehört ganz klar in diese Kategorie. Das im litauischen Vilnius beheimatete Unternehmen existiert bereits seit zehn Jahren und das Bestreben, hochwertige Lautsprecher zu entwickeln und zu fertigen, scheint das Thema Kostenoptimierung noch zu überdecken. Das zeigt sich schon bei äußeren Details wie der Verpackung, die nicht aus zwei, sondern aus drei Teilen besteht. Denn die grundsoliden Bodenplatten – die sich manch anderer Hersteller aus den oben genannten Gründen übrigens spart – werden nicht mit den Lautsprechern verpackt, sondern separat geliefert.

Nach dem Auspacken müssen die Bodenplatten montiert werden, die zur Ankopplung an den Fußboden mit zwei langen Spikes vorne und einem kurzen Spike hinten bestückt werden. Dadurch erhält der Lautsprecher ein leichte Neigung nach hinten, was der räumlichen Abbildung des klanglichen Geschehens zugute kommt. Obwohl die Rhapsody 80 mit nur einem Meter Bauhöhe eher zierlich wirkt, bringt sie satte 25 Kilogramm auf die Waage. Dieses Gewicht resultiert aus der Verwendung einer dreilagigen, insgesamt 20 Millimeter starken Gehäusekonstruktion, deren äußere Lage aus MDF und deren innere zwei Lagen aus Sperrholz bestehen. Der Rückwandsteg sowie Top- und Bodenplatte kommen auf eine Wandstärke von fünf Zentimetern. Eckdaten, die zu vielen hochpreisigen Lautsprechern gut passen, die Rhapsody 80 liegt mit ihren 4.100 Euro für das Paar allerdings merklich darunter. Das kann ja heiter werden.