Bei all diesen Möglichkeiten scheint der DNP sehr komplex zu sein, aber er ist, das sei vorweggenommen, in der Praxis zum Glück wirklich einfach zu handhaben. Zunächst kann man den DNP einfach wie jede analoge Stereo-Vorstufe einsetzen: Quelle wählen, laut und leise drehen – fertig. Wer das nicht am Gerät erledigen möchte, der setzt sich einfach mit der serienmäßigen Systemfernbedienung von Logitech in seinen Sessel. Der stromlinienförmige Handgeber bietet alle gängigen Tasten für Verstärker, Fernseher und Quellen und – statt unübersichtlicher Bedienebenen – einen modernen, farbigen Touchscreen. Für sämtliche Audionet-Komponenten ist die Logitech vorprogrammiert, man kann also sofort loslegen. Möchten Sie Ihre weiteren Geräte mit auf das gute Stück gelegt haben? Dafür ist bereits von Audionet ein Logitech-Account eingerichtet, und so lassen sich problemlos auch Fernseher, Sat-Receiver und andere Komponenten schnell mit auf die Tasten bekommen. Eine formschöne Ladeschale hält den edlen Handgeber griffbereit und lädt den Akku.

Dank der digitalen Audio-Eingänge kann man genauso einfach stereophone digitale Signale spielen, sei es vom CD-Laufwerk, einem DVD- oder Blu-ray-Disc-Spieler oder dem Sat-Receiver. Schon hier versteht der DNP Auflösungen bis 192 Kilohertz und 24 Bit, wie sie beispielsweise die feinen Klassikaufnahmen des skandinavischen Labels 2L von Blu-ray liefern. Dank der USB-Buchse lassen sich auch iPod/iPhone/iPad direkt anschließen oder ein Memorystick und sogar Festplatten mit Musik direkt anklemmen: Verzeichnis wählen, Play drücken, Musik läuft. Apple-Geräte werden gar komplett mit dem DNP ferngesteuert. Die Navigation zeigt dabei im einfachsten Fall das wunderbar klare, große, grafische Display auf der Front des Bochumers. Der DNP spielt alle gängigen Dateiformate, sogar die noch vergleichsweise exotischen AIFF und ALAC (Apple Lossless Audio Codec) und natürlich die wichtigsten wie Flac auch gapless, also übergangslos zwischen den Stücken.

Der Vorsprung bleibt

Bis dahin ist der DNP konventionell und problemlos einsetzbar. Und er klingt sensationell, wie man das bei Top-Komponenten von Audionet nicht anders erwartet: Er strahlt förmlich mit feinem Glanz auf den Instrumenten, leuchtet noch die letzten Winkel des Aufnahmeraums aus, separiert und staffelt die Instrumente und einzelne Stimmen kristallklar neben- und hintereinander und stellt all das Filigrane auf einen spürbar präsenten Körper. Die USB-Daten laufen bereits über den integrierten Mediaplayer, und das ist gut so, denn kaum eine externe Quelle kann so gut klingen wie ein integrierter Streaming-Client, das demonstrieren viele Geräte unterschiedlicher Hersteller und Preisklassen immer wieder. Kurze Signalwege, lokale D/A-Wandlung und geringer Jitter machen sich eben bemerkbar. So auch beim DNP. Das geht aber auch professionell vom Server. Die Verbindung mit dem lokalen Netzwerk via Kabel oder WLAN gelang im Test prompt. Die lokalen Server erschienen augenblicklich in der Liste, und auch die Navigation funktionierte überdurchschnittlich schnell. Das klare, grafische Matrixdisplay auf der Front gibt vergleichsweise übersichtlich Auskunft über die gewählten Verzeichnisse und Titel sowie die Daten des laufenden Titels, außerdem über die Füllung des Datenpuffers und die Samplingrate.

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