Der Digital Network Client, kurz DNC, der in Bochum ansässigen High-End-Schmiede Audionet ist ein Wolf im Schafspelz. Von vorne gibt er sich bescheiden, auf der Rückseite wartet er mit einer Buchsenvielfalt auf, die ihresgleichen sucht. Und in der Mitte dazwischen verbirgt sich Elektronik vom Feinsten. Der DNC ist ein Reißer, der geradezu nach Bits und Bytes giert. Die digitale Kost holt er sich von allen angesagten Datensilos: vom Computer, vom Server, von einem Laufwerk, vom Stick, vom iPod oder aus dem Internet. Drahtgebunden oder kabellos, von Lowfi-MP3 bis maximal mit 192 Kilohertz/24 Bit gesampeltem High-Resolution-Audio sowie über nicht weniger als sieben Digitaleingänge. LAN (für Local Area Network) ist einer davon, USB, symmetrisches AES/EBU und zwei koaxiale Cinch-Digitaleingänge die übrigen. Wie es sein soll, arbeitet sein USB-Port asynchron. Was bedeutet, dass der DNC den Takt nicht vom Rechner ableitet, sondern ihn mit einer eigenen, ultrapräzisen Clock neu generiert. Wie die anderen Digitaleingänge ist auch USB offen für 192 Kilohertz.

Beeindruckt schon die Buchsenvielfalt, ist die technische Umsetzung der Signalaufbereitung und Wandlung beispiellos. Die einfachsten Vorübungen: Streamen von Netzwerkquellen mit einem Medienserver, einer Software, welche die Weiche vom PC zum Audionet stellt und ihm auf dem PC gespeicherte Musikdaten zuspielt. Das bekannteste Programm dürfte der Twonky-Media-Server sein, der nebenbei die Dateien bequem per Drag & Drop in Playlisten sortiert. Eine Demo-Version gibt’s gratis im Netz; die Vollversion kostet etwa 30 Euro. Für Radiohörer hat der Audionet neben Internet-Radio sogar noch einen UKW-Tuner an Bord.

Im Verbund mit den hauseigenen Komponenten legt der DNC sein ganzes Können an den Tag. Jeder der markengleichen Player, ob ART G3 oder VIP G3, nutzt für eine pieksaubere Datenübertragung nicht nur einen Digitaleingang, sondern im High-Bit-Modus beide Cinch-Pforten gleichzeitig. Ein weiterer Bedienvorteil: Ein optisches TosLink-Kabel vernetzt alle angeschlossenen Geräte von Audionet und schaltet sie synchron ein oder aus. Und ein dritter Bonus für die Audionet-Markentreue: Die mehrpolige, mit EPS beschriftete Buchse ist für ein externes Netzteil reserviert, das vergleichbar einer ultrapräzisen Konstantspannungsquelle Netzschwankungen radikal ausregelt. Weiteres Potential für Klang-Feintuning: Audionet legt einen Netzstecker ohne Stifte, aber mit einem dicken Massekabel in den Karton, das unter der Ground-Klemme des DNC verquetscht wird.

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